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Kleinklima am Turmberg

Staatsweingut Durlach: Bei der Sanierung der Trockenmauern ist Handarbeit angesagt

Durch die Steillage des Staatsweinguts Durlach ist die Sanierung der Trockenmauern aufwendig. Nun ist sie geschafft. Wo Material fehlte, sorgen jetzt Steine einer alten Brücke für Halt.

Trockenmauer
Eine besondere Herausforderung ist der Unterstand der Trockenmauer. Schicht für Schicht wird er abgetragen und fachgerecht neu errichtet. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

Das Kleinklima am Durlacher Turmberg ist ideal für den Weinbau. Der Hang wird durch Terrassen geprägt, deren Trockenmauern die Kulturlandschaft prägen. Aber nun war eine Sanierung fällig, die aber aufgrund der Steillage nur von Hand vorgenommen werden konnte.

Für die L-Bank als Eigentümerin des Staatsweinguts war der Erhalt des Weinguts und der Terrassen jedoch Erhalt von Kulturgut und Historie. Eine besondere Herausforderung war der Unterstand, der Schicht für Schicht abgetragen und fachgerecht errichtet wurde, teils mit Bestandsmaterial, teils mit rotem Sandstein einer alten, angekauften Brücke.

Finanzstaatssekretärin besucht das Durlacher Staatsweingut

Der Unterstand geht historisch auf den Markgrafen Wilhelm von Baden zurück, der ihn für die Arbeiter am Turmberg errichten ließ. Es wurden ein neues Fensterkreuz und ein Tor eingebaut. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett äußerte sich bei einem Besuch des Weinguts voll des Lobes darüber und nannte die Aktion „vorbildlich“. Die historischen Trockenmauern seien für die Artenvielfalt und das Landschaftsbild von großer Bedeutung.

Auch beim Weinbau macht sich die L-Bank aufgrund des fortschreitenden Klimawandels Gedanken um den Fortbestand der Weinberge und der Biodiversität. Bankvorständin der L-Bank, Iris Reinelt, begleitete Splett bei ihrem Rundgang und wies auf eine Reihe von Faktoren hin, die in diesem Weinbau angewandt werden.

Für die L-Bank als Eigentümerin des Staatsweinguts ist der Erhalt des Weinguts sowie der Weinterrassen am Turmberg eine Herzensangelegenheit.
Iris Reinelt
Bankvorständin der L-Bank

„Für die L-Bank als Eigentümerin des Staatsweinguts ist der Erhalt des Weinguts sowie der Weinterrassen am Turmberg eine Herzensangelegenheit“, begründete sie das Engagement. „Unsere Ziele sind, die Biodiversität zu stärken und den Boden so zu nutzen, dass er die natürlichen Kreisläufe des Wassers, der Luft und der organischen und mineralischen Stoffe regeln kann“, erklärt Reinelt.

Die Fruchtbarkeit der Reben sei unter Vermeidung von chemischen und mineralischen Düngern zu mehren. Nur organischer Dünger wie Kompost kommt zum Einsatz. Ansonsten werden vermehrt Nützlinge angezogen und Schädlinge natürlich bekämpft. Zur weiteren Verbesserung der Traubenproduktion setzt das Staatsweingut auf die Auswahl von Rebsorten, die mit den Klimaveränderungen besser zurechtkommen, ohne den Erhalt traditioneller Rebsorten zu vernachlässigen.

Rebflächen mit ungünstigen Bodenverhältnissen sollen dagegen durch Bepflanzung mit anderen Kulturen wie Lavendel oder Sträucher produktiver gestaltet werden. Pflanzenschutz soll mit natürlichen Schutzmaßnahmen, beispielsweise Pheromonfallen, betrieben werden. Eine standortgerechte Begrünung mit Leguminosen soll die Nährstoffversorgung der Reben verbessern sowie die Gefahr von Bodenerosion reduzieren.

Randbereiche der Rebflächen sollen der Förderung von freilebenden Arten von Beikräutern dienen. Die Arbeitsplanung auf den Nicht-Rebflächen soll in Abhängigkeit von Vegetations- und Nistperioden erfolgen. Nicht zuletzt geschieht auch der Ausbau des Weines im Weingut unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit.

Soweit sinnvoll möglich soll auf künstliche Zusatzstoffe verzichtet werden. Die eingesetzten Hefen, Bakterien und sogenannte Zusatzstoffe werden regelmäßig überprüft. Es kommen Holzfässer aus ökologischem Anbau zum Einsatz und es wird nur umweltfreundliches Verpackungsmaterial verwendet. 

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