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Tradition vor Weihnachten

Friedenslicht erreicht Karlsruhe

Badens Pfadfinder bringen das Symbol aus Bethlehem am Dritten Advent in die Kleine Kirche. Dort konnten Besucher mit Kerzen und Laternen Licht ins Dunkel bringen.

Tausende Kilometer von Bethlehem nach Baden: Friedenslicht überwindet eine weite Strecke, bis es in der kleinen Kirche Karlsruhe ankommt.
Tausende Kilometer von Bethlehem nach Baden: Friedenslicht überwindet eine weite Strecke, bis es in der kleinen Kirche Karlsruhe ankommt. Foto: Rake Hora /BNN

Musik erklingt im Dämmerlicht der Kleinen Kirche. Zwei Laternen bergen die Kerzen des Friedenslichts unter den Bannern von St. Georg, flankiert von denen der katholischen Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und dem evangelischen Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Am Dritten Advent konnte jeder in der Kirche in Karlsruhe – in der Pandemiezeit nur nach Voranmeldung – ab 14 Uhr eine eigene Kerze oder Laterne entzünden.

„Das Friedenslicht hat eine hohe Bedeutung für die Pfadfinder“, sagt Eberhard Reinmuth, der Landesjugendreferent des VCP, der die Menschen begrüßte. Der große Aussendungsgottesdienst durfte nicht stattfinden. Doch Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh wolle über das Friedenslicht predigen, weiß Reinmuth, was dessen landeskirchliche Bedeutung unterstreiche.

Licht legt Tausende Kilometer zurück

1986 vom Österreichischen Rundfunk (ORF) initiiert, wird das Licht seither im Advent in der Geburtskirche Jesu in Bethlehem entzündet und per Flugzeug über 3.000 Kilometer zunächst nach Wien gebracht. Dort holten es die deutschen Pfadfinder mit dem Auto ab.

„Seit 21 Jahren komme ich her, um Licht in das Dunkel zu tragen“, sagt Regina Behrendt. Die Physiotherapeutin wolle es nach Bulach und Oberreut bringen und zu Hauspatienten, die nicht mehr gehen könnten. „Es hat nicht nur etwas Religiöses“, ist sie überzeugt, denn „Gaudete! – Freut euch!“ sei das Motto des 3. Advents.

Das Licht steht für Liebe und Hoffnung, wir werden es in den Kindergarten und die Schule tragen.
Katrin Renz / Besucherin in der Kirche

„Das Licht steht für Liebe und Hoffnung, wir werden es in den Kindergarten und die Schule tragen“, sagt Katrin Renz, die mit Jule (10), Thea (7) und Max (4) auf Fahrrädern gekommen ist. Pfadfinder Lukas Bentele vom Stamm Francesco in Wolfartsweier holt das Licht für Kirchen und Nachbarn. „Durch die Aktion habe ich die Möglichkeit, mal wieder die anderen Pfadfinder zu sehen“, freut er sich, denn die Gruppenstunden fielen derzeit pandemiebedingt aus.

Das Positive steht im Vordergrund

Aus Pforzheim sind Lena Böhme, die Bezirksvorsitzende und Martin Butscher, der Stammesvorsitzende der DPSG, gekommen. „Wir haben sogar eine Mini-Aussendungsfeier mit dem OB auf Video online gestellt.“

Ingrid Polenz vom VCP überreicht Reinmuth „Die Lichtflamme“ von Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf. „In der Geschichte über einen florentinischen Kreuzritter mit üblem Ruf, der das Licht von Bethlehem nach Florenz bringen will, geht es um die Wandlung des Charakters zum Positiven.“

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