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Blick hinter die Kulissen

Großes Theaterfest läutet in Karlsruhe die neue Saison ein

Mit einem Theaterfest eröffnet das Badische Staatstheater in Karlsruhe die neue Saison. Besucher können die Baustelle vor Ort besichtigen und Einblicke ins neue Programm gewinnen.

Backstage-Fuehrung / Maske und Kostuem,  Schuhmacher / Schuhwerkstatt
Bei einer Backstage-Führung: Die Besucher können Maske und Kostüme besichtigen. Außerdem geht es in die Schuhwerkstatt. Foto: Foto: Jörg Donecker

Zwei Jahre lang musste die Saisoneröffnung des Badischen Staatstheaters pandemiebedingt in abgespeckter Version gefeiert werden. Nun durfte erstmals wieder ein großes Theaterfest die neue Saison einläuten. „Lassen Sie sich verführen von dem, was wir heute für Sie vorbereitet haben“, sagt Intendant Ulrich Peters, als er – zusammen mit Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) – das Fest mit einem Fassanstich eröffnet.

Dass tatsächlich viel vorbereitet wurde, davon können sich die Besucher vor und ihm Theater überzeugen: Es gibt Backstageführungen zu den Werkstätten, die Kostümabteilung bietet Workshops an, eine öffentliche Ballettprobe steht auf dem Programm, ebenso ein Dirigierkurs mit Generalmusikdirektor Georg Fritzsch. Und bei der Kostümversteigerung kann so manche Rarität ergattert werden.

Auf dem „Roten Sofa“ stellen sich Ensemblemitglieder und Leitungsteam vor. Außerdem sind zahlreiche Partner, etwas die Hanne-Landgraf-Stiftung oder die Literarische Gesellschaft, mit eigenen Ständen vertreten.

Neubau- und Renovierungsarbeiten am Badischen Staatstheater sind Thema

Oberbürgermeister Mentrup verweist auf „die spannende Phase, die dem Staatstheater nun bevorsteht“. Er meint damit nicht nur die Nach-Corona-Zeit, in der es gelingen müsse, das Publikum wieder in die Theater zurückzuholen, sondern auch die Neubau- und Renovierungsarbeiten. „Diese Baustellenzeit wird alle Beteiligten in den kommenden zwölf Jahren richtig in Atem halten“, prophezeit er.

Wie diese Bauarbeiten begonnen haben und was genau geplant ist, darüber können sich die Besucher bei verschiedenen Führungen informieren. „Wichtig ist es, Kunst und Bau während der gesamten Baustellenzeit richtig abzustimmen“, erklärt Eva Geiler von der Sanierungskommunikation. Um den laufenden Betrieb zu gewährleisten, müsse man in Modulen bauen, meint sie.

Bis 2027 soll das neue „Kleine Haus“ fertig sein. Zwischen 2025 und 2028 werden verschiedene Probenräume und Probebühnen errichtet. Sind diese Arbeiten abgeschlossen, wird 2028 mit der Sanierung des „Großen Hauses“ begonnen.

Badische Staatskapelle spielt beim Theaterfest in Karlsruhe

Die Baustellenführung erlaubt den Teilnehmern auch einen Blick hinter die Kulissen. Neben und unter der Bühne ist es immer mal wieder möglich, etwas von der öffentlichen Probe zu hören, die parallel im Großen Haus stattfinden. Dort spielt die Badische Staatskapelle unter der Leitung von Generalmusikdirektor Georg Fritzsch Werke von Sibelius und Mahler.

Für eine besondere Stimmung sorgt der Auftritt des Deutsch-Ukrainischen Fächerchors. Er beendet sein Programm mit drei Gebeten, unter anderem dem „Ave Maria“ und einem ukrainischen Gebet und der Hoffnung, dass die Musik vereint.

Höhepunkt des Fests wird wohl für viele kulturbegeisterte Karlsruherinnen und Karlsruher der Spielzeitcocktail im Großen Haus gewesen sein: Alle sechs Sparten stellten sich und ihr Programm mit kleinen Ausschnitten aus künftigen Produktionen vor und machten so Lust auf mehr. „Ich weiß nicht, wann ich zuletzt ein volles Theater gesehen habe“, stellt Intendant Ulrich Peters fest und spricht von einem „schönen Anblick“.

Spielzeitcocktail gibt Vorgeschmack

Schauspieldirektorin Anna Bergmann hebt unter anderem das Stück „Leben des Galilei“ hervor, das am 5. November Premiere haben wird. Ein besonderes „Lieblingskind“ von Operndirektorin Nicole Braunger ist Georges Bizets „Carmen“.

Diese Oper steht ab dem 21. Januar 2023 auf dem Programm. „Anlässlich des Spielzeitcocktails haben wir die Carmen in das wunderschöne Bühnenbild der ‚Lustigen Witwe‘ gestellt“, meint Braunger. Und auch die Witwe kommt zu ihrem Auftritt: Barbara Dobrzanska und der Staatsopernchor tragen das „Vilja-Lied“ vor.

So ganz nebenbei nutzt der Intendant den Spielzeitcocktail noch zu einem Bewerbungsaufruf: „Wir beschäftigen in unserem Haus nicht nur Künstlerinnen und Künstler, sondern auch Handwerker, und aktuell suchen wir dringend einen Schlosser“, teilt er dem Publikum mit und fügt hinzu, dass sich Bewerberinnen und Bewerber auf ein gutes Betriebsklima freuen könnten.

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