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Unter anderem in Neureut

Heftige Reaktion: Diese Pflanze wächst in Karlsruhe - und kann gefährlich werden

Sie wächst auch in Karlsruhe, und ihre Pollen können heftige Reaktionen auslösen - bis hin zu Asthma. Was muss man über die hohe Ambrosia wissen?

Zupfaktion von Ambrosien
Schon in der Vergangenheit ein Problem: Die eingewanderte Pflanze sollte laut Stadt rechtzeitig gepflückt werden. Foto: Archivfoto: Jörg Donecker

Allergiker kennen die Probleme, die durch Pollen entstehen. Doch es gibt eine Pflanze, die selbst für Nicht-Allergiker gefährlich werden kann - auch in Karlsruhe.

Wer weiß, worauf er achten muss, kann sie leicht erkennen.

Unser Redaktionsmitglied Sidney-Marie Schiefer hat die wichtigsten Fragen über Ambrosia beantwortet und weiß, in welcher Straße die Pflanze besonders gefährlich werden kann.

Um welche Pflanze handelt es sich?

Um die hohe Ambrosia. Die bis zu ein Meter hohe Pflanze ist auch als Beifußblättriges Traubenkraut bekannt. Ab Juli blüht die Ambrosia, eigentlich kommt sie aus Nordamerika. Die grünen Blätter sind doppelt fiederschnittig. Die Stängel sind behaart und zuerst grün und dann rötlich.

Warum kann ein Kontakt mit der Ambrosia so unangenehm werden?

Die Pollen können eine heftige Reaktion auslösen. Nicht nur bei Allergikern kann bereits eine geringe Menge zu schweren heuschnupfenartigen Symptome führen. Die Pollen können sogar Asthma auslösen.

Seit wann gibt es Probleme mit der Pflanze?

Seit 1990. Vor rund 30 Jahren fiel die Ausbreitung der Ambrosia in Europa zum ersten Mal vermehrt auf. Besonders in Ungarn und in den umgebenden Ländern breitet sich die Pflanze aus. Seit es in Deutschland aufgrund des Klimawandels mildere Temperaturen hat, breitet sich die Pflanze auch hier vermehrt aus. In Baden-Württemberg kommt die Ambrosia vereinzelt vor. Unter anderem in Karlsruhe, aber auch im Neckartal oder in Mannheim.

Wo genau kommt die Ambrosia in Karlsruhe vor?

Vor allem in Neureut und im Hardtwald. Außerdem wurde die Ambrosia in kleineren Beständen in verschiedenen Teilen des Karlsruher Stadtgebiets nachgewiesen. Besonders die Vorkommen an der Linkenheimer Landstraße sind gefährlich für die Gesundheit der Karlsruher. Denn wenn die Ambrosien an vielbefahrenen Straßen stehen, setzen sich Stoffe aus den Abgasen auf die Pollen und verstärken so die allergene Wirkung.

Gibt es in diesem Jahr besonders viele Ambrosien in Karlsruhe?

Noch nicht. „Wir nehmen an, dass das trockene Frühjahr und die noch oft kalten Nächte die Keimung verhindert beziehungsweise gebremst haben“, heißt es vom Karlsruher Umweltamt. Denn Ambrosien brauchen neben Wärme auch Feuchtigkeit zum Wachsen. Da die Ambrosien zur Keimung auch freie Stellen bevorzugen, kommen sie in Konkurrenz mit den anderen Kräutern und Gräsern, die gegebenenfalls mit der Witterung in diesem Jahr besser zurechtkommen und dann die freien Stellen im Erdreich überdecken, heißt es weiter vom Umweltamt.

Welche anderen Pflanzen im Stadtgebiet können für Allergiker gefährlich werden?

Wenige. Die allergischen Reaktionen auf Pflanzen und Lebensmitteln haben in der Bevölkerung generell zugenommen. Die Pollenkonzentrationen sowohl der Ambrosia als auch der Gräser und Bäume sind jedoch innerhalb der Stadt Karlsruhe zu gering, als dass die Bevölkerung gefährdet wäre, heißt es auf Nachfrage der BNN von der Stadt. Für eine allergische Reaktion ist eine Mindestmenge an Pollen notwendig. So braucht es 50 Gräserpollen pro Kubikmeter für das Auslösen von mittleren bis schweren allergischen Symptomen. Bei Ambrosia hingegen genügen bereits elf Pollen pro Kubikmeter. Es sind zudem sehr kleine Pollen, die leicht in die unteren Atemwege gelangen und zu asthmatischen Beschwerden führen, erklärt eine Sprecherin des Umweltamtes.

Wie werden die Ambrosien in diesem Jahr bekämpft?

Wie in den vergangenen Jahren. Es ist eine Zupfaktion geplant. Ehrenamtliche werden an einem Vormittag in der Linkenheimer Landstrape und in Richtung Neureuter Querallee aktiv. Der genaue Termin für diese Aktion steht noch nicht fest. Außerdem geht die Stadt mit dem Wave-System gegen die Pflanze vor. Dabei werden die Ambrosien mit heißem Wasser besprüht und so zerstört.

Wie können Ambrosien im Garten beseitigt werden?

Die Pflanze sollte komplett ausgebuddelt werden, bevor sie anfängt zu blühen. Sollte bereits ein Blütenstiel erkennbar sein, muss dieser vor dem Ausgraben abgeschnitten werden.

Was mache ich, wenn ich eine Ambrosia in Karlsruhe sehe?

Die Stadt Karlsruhe informieren. Die Verantwortlichen haben die E-Mail Adresse: umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de

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