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MINT-Fächer im Fokus

Hochbegabte Schüler präsentieren Projektarbeiten am KIT

Sie werden „Hectorianer“ genannt: Das Hector-Seminar fördert hochbegabte Schülerinnen und Schüler und soll eine Ergänzung zum schulischen Angebot der Gymnasien schaffen.

In Hörsälen am Karlsruher Institut für Technologie präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Projektarbeiten.
In Hörsälen am Karlsruher Institut für Technologie präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Projektarbeiten. Foto: Jörg Donecker

Hochbegabte Schülerinnen und Schüler präsentieren in den Hörsälen A und B des Otto-Lehmann-Hörsaals am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ihre Projektarbeiten aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) der Öffentlichkeit.

Die Besucher der Veranstaltung am Freitag müssen einiges an Vorwissen mitbringen, um den Fachvorträgen der sogenannten „Hectorianerinnen und Hectorianer“ folgen zu können. Denn die Zwölftklässler denken und arbeiten auf Universitätsniveau.

Das Hector-Seminar will eine Ergänzung zum schulischen Angebot schaffen

„Vor rund 20 Jahren gab es in Deutschland die Tendenz, dass alle begabten Studenten nach Amerika abgewandert sind, weil dort bessere Möglichkeiten waren“, sagt Dietmar Gruber, Kursleiter am Hector-Seminar und Oberstudienrat am Markgrafen-Gymnasium, am Rande des Abschlusskolloquiums der Kooperationsphase 2022/23.

Seit 2001 getragen von der H.W. & J. Hector Stiftung, die SAP-Gründer Hans-Werner Hector mit Ehefrau Josephine ins Leben rief, soll mit dem Hector-Seminar „eine Ergänzung zum schulischen Angebot der Gymnasien, beginnend von der Klassenstufe 6 bis zur gymnasialen Oberstufe“ geschaffen werden. 

Von 350 per Fragebogen ausgewählten Bewerbern würden nur 20 Schüler übernommen, die dann wöchentlich zwei bis drei Stunden in der Stammschule Helmholtz-Gymnasium ihre Kurse besuchten.

Das sind starke Individuen, für die wir versuchen, ein soziales Netz zu weben.
Dietmar Gruber
Kursleiter am Hector-Seminar und Oberstudienrat am Markgrafen-Gymnasium

„Das sind starke Individuen, für die wir versuchen, ein soziales Netz zu weben“, sagt Fachlehrer Gruber. Er ist seit 18 Jahren dabei. In Arbeitsgruppen von zwei bis drei Schülern sollen die Hectorianer am KIT wissenschaftliche Expertise erhalten, gedruckte Abschlussdokumentation inklusive. 

Alumna Katrin Quellmalz hat ihren Vortrag 2012 gehalten. Sie schätzt „den Einblick in verschiedene Themen. Das Seminar hat meine Studienentscheidung für Informatik stark beeinflusst“.

Taisia Balobanova und Simon Bohn, beide vom Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee, untersuchten Vertical Farming mit Pfefferminze als Testpflanze und wie sie die Pflanze zu verstärkter Menthol-Produktion bewegen können. Zunächst forderten sie die Pflanze durch Schädlingsbefall heraus und setzen sie dann durch Drehung unter Stress. Als Analysemethode wählen sie die Gaschromatografie. Doch der Mentholgehalt hat sich nicht nennenswert gesteigert. Ihr Fazit: Es braucht mehr Forschung.

Matthias Weigold vom Bismarck-Gymnasium sammelte Daten zur Fragestellung „Was tun bei Triage?“. Sein Mitschüler Fabian Habermann und Paul Schepperle vom Gymnasium Karlsbad forschten zu KI-gestützter MRT-Bildanalyse und wie dabei die Künstliche Intelligenz am besten trainiert werden kann.

Dabei ist der Wissensfluss keine Einbahnstraße, wie Christoph Kirchlechner, Keynote-Speaker und geschäftsführender Direktor des Instituts für Angewandte Materialien, an welchem etliche Schüler forschten, betont: „Das ist nicht nur ein Impuls, den wir von den Schülern bekommen, das ist eine neue Qualität. Nur Zeit für den Austausch mit anderen bringt uns weiter.“

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