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Im Alten Schlachthof

In der Karlsruher Nähschule können die Teilnehmer kreativ sein

Vom Kissenbezug bis zum eigenen Modeentwurf: Mit einer Nähschule will Melanie Hinckel in Karlsruhe durchstarten. Was sie plant und was bei „nähPunkt“ geboten ist. 

In der Nähschule gibt Melanie Hinckel (links) Teilnehmerin Jennifer Moellenbeck wertvolle Tipps.
In der Nähschule gibt Melanie Hinckel (links) Teilnehmerin Jennifer Moellenbeck wertvolle Tipps. Foto: Jörg Donecker

Alle sechs Arbeitstische im Kreativraum sind besetzt. Überall stehen Nähmaschinen, Stoffe liegen bereit, ebenso Scheren, Nähgarn und Schnittbögen. „Heute sind zwei relativ geübte Hobbynäherinnen dabei, die anderen sind noch Neulinge“, erzählt Melanie Hinckel. Sie betreibt die Nähschule „nähPunkt“ in Karlsruhe und bietet ihre Kurse wahlweise in der Waldorfschule an oder eben im Kreativraum auf dem Schlachthofgelände.

„Ich bin dankbar, dass mir der Verein ‚ausgeschlachtet‘ den Raum zur Verfügung stellt“, meint die Kursleiterin, die nicht nur Nähkurse anbietet, sondern auch lehrt, wie Schnittkonstruktionen angefertigt werden oder eigene Modeentwürfe.

Für die Anfänger gibt es Vorlagen für Kissen oder Stofftiere

Die Kursteilnehmer – unter ihnen ist auch ein Mann – können entscheiden, was sie nähen wollen. „Ich habe für die Anfänger Vorlagen für Kissen, Kosmetiktäschchen oder Stofftiere mitgebracht“, erzählt Hinckel. Die beiden geübten Näherinnen haben eigene Schnittbögen ausgewählt. Steffie Hindley hat schon mehrere Nähkurse absolviert und hat sich für den Samstagnachmittag ein Top aus Baumwollstoff ausgesucht. „Das schaffe ich innerhalb von vier Stunden“, ist sie überzeugt. Sie erzählt, dass sie, angeleitet von Melanie Hinckel, auch schon eine Herrenweste für den Geburtstag ihres Mannes genäht hat. „Die ist sehr gut angekommen“, freut sie sich.

Während Hindley bereits den Schnitt für ihr Top vorbereitet, erklärt Hinckel den Anfängern die Funktionsweise der Nähmaschine. Sie sind danach in der Lage, das Nähgarn einzufädeln und die Stichgröße einzustellen. Mithilfe von Übungsblättern, auf denen Linien eingezeichnet sind, trainieren sie, exakt zu nähen, ehe sie sich an die Stoffe wagen.

Ich möchte nicht einfach nur über YouTube-Filmchen lernen.
Jennifer Möllenbeck
Näh-Anfängerin

Ronny hat sich die Nähmaschine gekauft, weil er gerne Sachen reparieren möchte. „Ich habe den Faden eingefädelt, sie ausprobiert und es ist schiefgelaufen“, gibt er zu. „Also habe ich den Kurs gebucht.“ Am Kurstag will er ein Kissen nähen.

Auch Jennifer Möllenbeck bezeichnet sich als „komplette Anfängerin“ und bedauert, dass man das Nähen inzwischen nicht mehr in der Schule lernt. „Ich bin gerne kreativ und möchte nicht einfach nur über YouTube-Filmchen lernen“, begründet sie die Kursteilnahme und freut sich, dass auch andere Anfänger mit dabei sind.

Mit der Nähmaschine der Großtante

Zu ihnen gehört die 16-jährige Maxima, die eine alte Pfaff-Nähmaschine mitgebracht hat. „Die habe ich von meiner Großtante bekommen“, sagt sie. Die Begeisterung fürs Nähen weckte allerdings die Großmutter. „Die ersten Nähversuche haben so viel Spaß gemacht, dass ich mir die Nähmaschine zum Geburtstag gewünscht habe.“

Ziel von Melanie Hinckel ist es, eine Nähschule an einem festen Standort einzurichten. „Dafür fehlt mir aber noch der richtige Raum“, meint sie und kann sich vorstellen, diese Nähschule eventuell zusammen mit anderen Schneiderinnen und Schneidern zu betreiben. „Der Bedarf ist eindeutig gegeben.“

Service

Informationen zu den Kursangeboten gibt es unter www.naehkurs-karlsruhe.de.

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