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Vorfälle bei CSD-Party

Demo in der Karlsruher Innenstadt: Queere Menschen sind Teil der Gesellschaft

Gegen Queer-Feindlichkeit in Karlsruhe setzten rund 200 Teilnehmer der Demonstration „Queers bash back“ am Sonntag ein Zeichen.

Demo auf dem Marktplatz
Zeigen Flagge für queere Menschen: Demonstranten auf dem Karlsruher Marktplatz am Sonntag. Foto: Bastian Bühler

Unter dem Motto „Queers bash back“ gab es am Sonntag eine Demonstration gegen Queer-Feindlichkeit in der Karlsruher Innenstadt. Die laut Veranstalter rund 200 Beteiligten starteten am Mittag mit Fahnen und Transparenten am Schlossplatz, zogen weiter zum Bundesverfassungsgericht, Marktplatz und Kronenplatz, bevor die Veranstaltung wieder am Schloss endete.

An jenen Orten kam es vor gut einer Woche zu den Vorkommnissen, die aktuell nicht nur die Queerbewegung, sondern auch den Staatsschutz und politisch Verantwortliche beschäftigen.

Was am ersten Juni-Samstag als große Party des Vereins CSD Karlsruhe im Zeichen von Vielfalt, Toleranz und Offenheit in Karlsruhes Innenstadt begann, fand zu später Stunde ein unschönes Ende. Es kam an unterschiedlichen Stellen im Stadtgebiet zu queerfeindlichen Übergriffen auf Teilnehmer der Party zum Christopher Street Day.

Einige Besucher wurden beleidigt, geschlagen und teilweise verletzt. Die Polizei musste sich der Kritik stellen, nicht angemessen eingeschritten zu sein und Täter laufen gelassen zu haben. Auch Vorwürfe, dass Beamte selbst queerfeindliche Beleidigungen äußerten, wurden in diesem Zusammenhang laut.

Ziel der Aktion am Sonntag sollte es nun sein, „lautstark zu zeigen, dass Vorfälle wie auf dem CSD vergangener Woche keine Einzelfälle sind, Gewalt gegen queere Personen immer noch Alltag ist und diese von der Polizei und dem Staat keinen Schutz zu erwarten hätten“, war aus dem Umfeld der Organisatoren zu hören.

Es sei durch diese Erlebnisse zu einem Vertrauensbruch, vor allem auch junger TeilnehmerInnen gekommen, auf denen in diesem Jahr der besondere Fokus des Christopher Street Day (CSD) lag.

„Queers bash back“ soll zeigen, dass queere Menschen in Karlsruhe gehört werden wollen

Christina, die den „Queers Bash Back“ angemeldet hatte, zeigte sich sehr zufrieden über die gute Beteiligung trotz der relativ kurzfristigen Mobilmachung. Es zeige, dass ein großer Bedarf bei queeren Menschen bestehe, gesehen und gehört zu werden und sich nicht unterkriegen zu lassen.

Die Motivation teilzunehmen sei außer ihrer indirekt persönlichen Betroffenheit auch die Tatsache, dass alle Menschen gleich seien und queere Menschen als Teil der Gesellschaft genauso Anerkennung erfahren sollten wie andere Menschen, so Franziska, eine der Unterstützerinnen der Veranstaltung.

Der bunte Zug der Demonstranten stoppte immer wieder an den Orten der Vorkommnisse, um Betroffene dort zu Wort kommen zu lassen. Die Veranstaltung verlief friedlich, es kam zu keinen Störungen oder weiteren Vorfällen.

Der Verein CSD Karlsruhe organisiert am 15. Juni um 18 Uhr am Marktplatz in Karlsruhe eine Mahnwache.

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