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Bevölkerungsstatistik

Karlsruhe schrumpft: Zahl der Einwohner geht zurück

Die Corona-Krise hat Einfluss auf die Bevölkerungsstatistik: In Karlsruhe geht der Trend klar in eine Richtung.

Zum Themendienst-Bericht "Wohnen/Verbraucher/Ratgeber/KORR/" von Franziska Fiedler vom 7. September: Kartons niemals randvoll packen: Wer seine Umzugskisten selber tragen will, hält sich besser an diesen Rat. (Die Veröffentlichung ist für dpa-Themendienst-Bezieher honorarfrei. Quellenhinweis: "Bodo Marks/dpa/tmn") Foto: Bodo Marks . +++ +++
Kisten packen: Jedes Jahr ziehen Tausende Menschen nach Karlsruhe oder von dort weg. Foto: Bodo Marks/dpa

Karlsruhe schrumpft. Dies geht aus der Bevölkerungsstatistik hervor: Die Anzahl der Menschen, die in Karlsruhe leben, ist von Ende September 2020 bis Ende September 2021 von 304.009 auf 301.204 zurückgegangen. Blickt man nur auf Bürger mit Erstwohnsitz in der Stadt, kommt man im dritten Quartal auf 297.212 Registrierungen. So niedrig war die Einwohnerzahl der Fächerstadt zuletzt in der zweiten Jahreshälfte 2014.

Zum Vergleich: Im September 2020 waren es 299.955 Bürger. Gleichzeitig ging die Zahl der Personen mit Nebenwohnung in Karlsruhe vom dritten Quartal 2020 bis zum dritten Quartal 2021 von 4.054 auf 3.992 zurück.

Diese Entwicklung hat nach Überzeugung der Statistiker mit Corona zu tun: Es kamen weniger Studierende, da im Lehrbetrieb vieles digital lief. Und Einreisebeschränkungen bremsten manchen Ausländer, der sonst gerne nach Karlsruhe gezogen wäre. Deutlich sichtbar wird das Minus im Vergleich der zweiten Quartale.

Von April bis Juni 2019 und damit vor Corona zogen 4.873 Menschen nach Karlsruhe. Im zweiten Quartal 2020, als die Pandemie Deutschland erwischte, kamen in dieser Zeitspanne 3.160 Bürger neu in die Stadt. Im Jahr 2021 waren es dann 3.808 – und damit immer noch weniger als vor der Virus-Krise. Gleichzeitig zogen etwas weniger Menschen weg: Im Gesamtjahr 2020 waren es 21.417 Abmeldungen gegenüber 23.362 im Jahr 2019.

Negativer Wanderungssaldo

Im dritten Quartal 2021 gibt es im Vergleich der Zu- und Wegzüge ein Minus beim Wanderungssaldo von 762. Genau 5.703 Wegzüge standen 4.941 Zuzügen gegenüber. Einiges an Bewegung gab es dabei innerhalb der Region. 605 Menschen zogen aus dem direkten Umland nach Karlsruhe, 1.100 suchten sich umgekehrt dort ein neues Quartier.

Vom Ausland kamen 1.353 Menschen neu nach Karlsruhe, dorthin zog es 1.101 Bürger. Bei den Zuzügen über Deutschland hinaus liegt Rumänien in Führung (153), gefolgt von Indien (73), Frankreich (67), Italien (56) und Spanien (49). Rumänien führt auch bei den Zielländern (140), gefolgt von Frankreich (85), China (80), der Schweiz (59) und Polen (58).

Die natürliche Bevölkerungsbilanz spielte der Statistik zufolge bei der Gesamtentwicklung der Bevölkerung kaum eine Rolle. Die Zahlen von Geburten (708) und Sterbefällen (712) blieben im dritten Quartal 2021 nahezu ausgeglichen. Einen Babyboom scheint es dabei nicht zu geben: 2018 gab es 2.907 Geburten, 2019 waren es 2.788 und 2020 dann 2.670.

In den ersten drei Quartalen 2021 waren es 2.172 Babys, die in Karlsruhe registriert wurden. Auf der anderen Seite gab es bei den Todesfällen keine extremen Veränderungen. Im Jahre 2018 starben 3.009 Menschen in Karlsruhe, 2019 waren es 2.998 und 2020 dann 2.957. Für 2021 liegen die Zahlen bis einschließlich drittes Quartal vor, damit kommt man auf 2.254 Todesfälle. Zum Vergleich: 2019 und damit vor der Pandemie waren es von Januar bis Ende September 2.249 Todesfälle.

81,5 Prozent der Karlsruher haben deutschen Pass

Bezogen auf die Stadtteile gab es im September 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat leichte Zuwächse in der Nordweststadt, in Knielingen, in Wolfartsweier, Grünwettersbach und Palmbach.

Das größte Minus verbuchten die Ost-, die Süd- und die Weststadt. Aufgesplittet nach Nationalitäten ergibt sich in der Bevölkerung folgendes Bild: Ende September des Jahres 2021 hatten 241.988 Karlsruherinnen und Karlsruher – oder umgerechnet 81,5 Prozent – einen deutschen Pass (Ende September 2020: 244.563) und 55.224 – oder 18,5 Prozent – einen ausländischen (2020: 55.392).

Von den 296.839 Karlsruhern mit Erstwohnsitz in der Stadt hatten Ende September 2021 genau 33.810 Deutsche einen Migrationshintergrund, 54.851 sind als Ausländer geführt. Die Rumänen stellen mit 6.102 Personen die größte ausländische Gruppe, gefolgt von den Türken (5.271) und den Italienern (4.348).

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