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Viele zu schnell unterwegs

Karlsruher Autotunnel: 51 Minuten nach Eröffnung blitzte es zum ersten Mal

Ein regelrechtes Blitzlichtgewitter herrschte in den ersten beiden Betriebstagen des Karoline-Luise-Tunnels. Gründe waren die drei stationären Geschwindigkeitsmessanlagen – und über 1.000 Temposünder.

Radaranlage im Tunnel unter der Kriegsstraße in Karlsruhe
Bitte Lächeln: Von der Radaranlage im Tunnel unter der Kriegsstraße in Karlsruhe wurden schon viele Autofahrer geblitzt. Foto: Peter Sandbiller

Am 19. Oktober wurde der Karoline-Luise-Tunnel unter der Kriegsstraße gegen 10.30 Uhr von Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) feierlich eröffnet. Wenige Minuten später fuhren die ersten Autos in der 1,6 Kilometer langen Röhre vom Mendelssohnplatz zum Karlstor.

Dass im Tunnel eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde gilt, war dabei aber offenbar einigen Autofahrern ebenso wenig bekannt wie die Standorte der drei Tunnel-Blitzer. Bereits um 11.21 Uhr wurde laut einer händischen Auswertung des Ordnungsamts unmittelbar nach der Zufahrt Ettlinger Tor der erste Autofahrer in Fahrtrichtung Osten mit 62 Kilometern pro Stunde geblitzt.

Mit 74 Stundenkilometern durch den neu eröffneten Autotunnel

Die Geschwindigkeitsmessanlage bei der Ausfahrt zum Bundesgerichtshof blitzte um 12.02 Uhr ein Richtung Westen fahrendes Auto mit 67 Kilometern pro Stunde. Und der Blitzer unter dem Karlstor wurde erstmals ausgelöst um 12.05 Uhr von einem Autofahrer, der mit 74 Kilometern pro Stunde westwärts fuhr.

Die drei ersten Geschwindigkeitsüberschreitungen waren dabei der Auftakt eines regelrechten Blitzlichtgewitters. Bis um Mitternacht wurden im Tunnel 460 Übertretungen der erlaubten Höchstgeschwindigkeit registriert, 242 in der Südröhre Richtung Osten und 218 an den beiden Anlagen in der Nordröhre. Am zweiten Tunnel-Tag wurden 747 Autofahrer mit deutlich über 50 Sachen geblitzt, 385 davon waren Richtung Mendelssohnplatz unterwegs und 362 Richtung Weinbrennerplatz.

Ein Bußgeld müssen die Temposünder der ersten Tunnel-Tage allerdings nicht befürchten. Erst in der Nacht zum 27. Oktober wurden die Geschwindigkeitsanlagen geeicht und dann scharf gestellt. Dafür wurde der Tunnel mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt.

Zwischen fünf und 14 Prozent der Autofahrer sind in Karlsruhe zu schnell

Wie viele Autos in den ersten beiden Tagen durch den Tunnel fuhren, kann die Stadt auf Anfrage dieser Redaktion nicht sagen. Die Temposünder-Quote beim Einsatz von mobilen Blitzern im Stadtgebiet lag nach Recherchen dieser Redaktion im vergangen Jahr zwischen fünf und 14 Prozent.

Die Blitzer sollen nach Angaben der Stadt vor allem präventiv wirken und die Autofahrer für die Höchstgeschwindigkeit im Karoline-Luise-Tunnel sensibilisieren.

Das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit im Bereich von Zu- und Abfahrten ist nach den Erfahrungen des Ordnungsamts nämlich eine häufige Ursache für Verkehrsunfälle in Tunneln. „Unfälle im Tunnel stellen eine erhebliche Gefahr für die restlichen Verkehrsteilnehmenden dar“, teilt das Ordnungsamt mit. „Und sie bedeuten in der Regel, dass die betroffene Röhre temporär geschlossen werden muss.“

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