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2024 geht es um mehr Geld

Karlsruher Sparkurs trifft bei der Kultur die großen Player

Karlsruhe wollte bei der Kultur pauschal um 1,5 Prozent kürzen. Daraus wird nichts. Aber drei Einrichtungen trifft der Sparkurs.

Das Kammertheater in Karlsruhe
Der Sparkurs der Stadt trifft ab dem kommenden Jahr das Kammertheater. Der Zuschuss wird gekürzt. Foto: Rake Hora

Der Karlsruher Sparkurs trifft Kultureinrichtungen – aber doch vergleichsweise wenige. Die vom Bürgermeisteramt vorgeschlagene pauschale Kürzung um 1,5 Prozent fand keine Mehrheit im Gemeinderat. Von diesem Minus um 1,5 Prozent werden explizit die freien Träger und die Volkshochschule ausgenommen. Damit schmilzt eine mögliche Einsparsumme um 87.490 Euro dahin, wie die Kämmerei ausrechnet.

Die Kürzung in Höhe von 1,5 Prozent kommt jedoch sowohl beim ZKM als auch beim Badischen Staatstheater. Bei beiden bedeutet das ein doppeltes Minus: Die gleiche Summe, die zur Finanzierung von der Stadt fließt, kommt vom Land obendrauf.

Karlsruhe kürzt beim ZKM und beim Staatstheater

Trotz der Reduzierung erhält das Staatstheater im kommenden Jahr noch 26.906.150 Euro von der Stadt, 2025 sind es dann 27.291.650 Euro. Beim ZKM fließen nach Abzug der 1,5 Prozent im Jahr 2024 genau 9.762.606 Euro. Für 2025 sind 9.942.606 Euro vorgesehen.

Diskussionen gab es im Gemeinderat um die Förderung für das Kammertheater. Das muss eine Kürzung hinnehmen, worin einige Kommunalpolitiker eine „Bestrafung eines Erfolgreichen“ sehen. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und viele andere sahen das anders: Es gebe kein Gesetz, alle Kultureinrichtungen zu fördern. Vielmehr gehe es um verantwortlichen Umgang mit Fördermitteln.

Bisher erhält das Kammertheater 420.000 Euro im Jahr, davon entfallen 220.000 Euro auf den Mietzuschuss. Im kommenden Jahr wird beim Betriebszuschuss um 75.000 und im Jahr 2025 um 100.000 Euro gekürzt.

Mehr Geld erhält dagegen das Sandkorn-Theater, das mehrere Stadträte in einer strukturellen Schieflage sehen. Zur Debatte stand ein von der CDU vorgeschlagenes zinsfreies Darlehen. Am Ende ging die Gemeinderatsmehrheit weiter und bewilligte eine Zuschusserhöhung um 15.000 Euro pro Jahr.

Dynamisierung soll kommen

Auch andere Kultureinrichtungen dürfen absehbar mit mehr Hilfe durch die Stadt rechnen. Auf Antrag der SPD soll mit Oktober 2024 ein Konzept zur Dynamisierung der Förderung erarbeitet werden. Gelingt das bis dahin nicht, soll es für 2024 pauschal 2,5 Prozent mehr Geld geben. Dafür wurde ein Topf mit 76.466 Euro gefüllt.

Die Grünen wiederum wollten 50.000 Euro in einem „Existenzsicherungsfonds“ bereitstellen: Das war gedacht als Rettungsanker für Einrichtungen, die akut bedroht sind. Dafür gab es jedoch keine Mehrheit.

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