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Mitarbeiter in Knielingen streiken

Wessen Postleitzahl mit 76 beginnt, bekommt am Dienstag keine Post

In Nordbaden und der Südpfalz bleiben am Dienstag, 17. Januar, viele Briefkästen leer, und das ein oder andere Paket kommt später an. Die Post-Mitarbeiter am Standort Karlsruhe-Knielingen streiken.

Ein Postbote verteilt Briefe in Lüneburg. Postboten und Paketzusteller der Deutschen Post sollen nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi 15 Prozent mehr Geld bekommen.
Mitarbeiter der Deutschen Post am Standort Knielingen streiken am Dienstag, weil sie besser bezahlt werden wollen. Foto: Philipp Schulze/dpa

Beschäftigte der Deutschen Post in der Niederlassung Karlsruhe Knielingen legen am Dienstag, 17. Januar, ihre Arbeit nieder. Das kündigt die Fachgewerkschaft DPVKOM in einer Pressemitteilung an.

Von dem Streik ist die Zustellung in Nordbaden und der Südpfalz betroffen – also die Kommunen, deren Postleitzahl mit 76- beginnt. Die Gewerkschaft kündigt an, dass in diesem Gebiet durch den Streik bis zu 15.000 Pakete und etwa 10.000 Briefe an diesem Tag nicht zugestellt werden.

Der Streik soll um 7 Uhr in der Paketzustellbasis Knielingen und in den Zustellstützpunkten Bad Bergzabern, Böchingen, Landau und Wilgartswiesen beginnen und um 19 Uhr enden.

Zwischen 11 und 12 Uhr ist auf dem Bahnhofsvorplatz in Landau eine Streikkundgebung der DPVKOM geplant, bei der die Gewerkschaft mit rund 150 Teilnehmenden rechnet.

Gewerkschaft fordert zwölf Prozent mehr Lohn

Mit dem Streik will die DPVKOM, so kündigt sie es an, den Druck auf die Deutsche Post AG erhöhen, ein Angebot vorzulegen, das deutliche Entgeltsteigerungen, insbesondere für die unteren Entgeltgruppen, vorsieht. Die Fachgewerkschaft fordert zwölf Prozent mehr Entgelt, eine Mindesterhöhung der Monatsentgelte der unteren Entgeltgruppen um 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Höhergruppierung bestimmter Beschäftigtengruppen.

„Die Deutsche Post zählt eindeutig zu den Gewinnern der Corona-Pandemie und steht mit einem prognostizierten Ergebnis von 8,4 Milliarden Euro vor ihrem bislang besten Geschäftsjahr“, schreibt die DPVKOM. Außerdem werde die Deutsche Post ihre gravierenden Personalprobleme nur dann lösen, wenn sie den Beschäftigten deutlich höhere Löhne zahle.

Ein Einstiegsgehalt von knapp 2.400 Euro brutto für Zustellerinnen und Zusteller sei angesichts der „harten Arbeitsbedingungen in der Zustellung“ viel zu gering. Damit könne kein neues Personal gewonnen werden.

Zusätzlich zu der Entgeltforderung fordert die DPVKOM die Deutsche Post auf, zeitnah die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro auszuzahlen, und zwar unabhängig von einer tariflichen Erhöhung der Entgelte.

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