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Meinung

von Wolfgang Voigt

Erfahrung ist unersetzlich

Vom autonomen Fahren sind wir noch entfernt

Die Digitalisierung führt manchmal zu Problemen, an die in früheren Zeiten nicht zu denken war.

16.06.2023 Blick von der Schwarzwaldbrücke auf die Südtangente in Richtung Westen
Von mancher Beschilderungen ist selbst die Verkehrszeichenerkennung moderner Autos überfordert. Foto: Rake Hora /BNN

Nicht dass die Sache ein wirkliches Menschheitsproblem wäre. Eher ist sie ein anschauliches Beispiel dafür, dass die unaufhaltsame Digitalisierung zu Schwierigkeiten führen kann, die es ohne sie überhaupt nicht gegeben hätte.

Die nahe dem Edeltrudtunnel installierten intelligenten Wechselzeichenanlagen sind zwar eingeschaltet, für Autofahrer maßgeblich sind sie aber noch nicht. Das kann man als durchschnittlich begabter Mensch erkennen, und es wäre der Rede auch gar nicht wert. 

Wenn es nicht Fälle gäbe, da Automobilisten ausschließlich auf die teuer bezahlten Assistenzsysteme ihre Wagens vertrauten. Und die sind eben im Einzelfall überfordert. Sie vermögen mitunter nicht zu detektieren, dass die Displays als noch ungültig markiert sind.

Dem zuständigen Tiefbauamt kann man deshalb kaum einen Vorwurf machen. Der Sachverhalt sollte eher Anlass für die Erkenntnis sein, dass menschliche Erfahrung, Intuition und Aufmerksamkeit längst noch nicht in allen Lebenslagen ihrer digitalen Modellierung unterlegen sind. 

Gerade in komplexen Verkehrslagen können die Fahr-Assistenten moderner Autos hilfreich sein. Selbst mitzudenken wird aber dennoch nicht schaden. Das gilt auch für die künftigen Zeiten des immer autonomer werdenden Individualverkehrs. Bis man im eigenen Wagen während der Fahrt wird Zeitung lesen können, gehen noch einige Jahre ins Land. 

Hingegen dauert es nur noch wenige Wochen, dann sind die Arbeiten am Edeltrudtunnel erledigt. Durchgestrichene Displays legen dann die Verkehrszeichen-Erkennung im Auto nicht mehr aufs Kreuz.

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