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Kampf gegen Hass und Hetze

Ob beim Elternabend oder am Stammtisch: Neues Karlsruher Bündnis will Haltung im Alltag zeigen

42 Partner hat das neu gegründete Karlsruher Bündnis für Demokratie und Menschenrechte. Eine erste öffentlichkeitswirksame Aktion ist in Planung.

Demonstration auf dem Marktplatz Karlsruhe.
20.000 Menschen versammelten sich am 20. Januar zu einer Demo für Demokratie in der Karlsruher Innenstadt. Foto: Stefan Proetel

Die Demokratie in der Region Karlsruhe stärken – mit diesem Ziel tritt ein neues Bündnis an. Der Zusammenschluss aus derzeit 42 Partnern nennt sich Karlsruher Bündnis für Demokratie und Menschenrechte. Was und wer steckt dahinter?

„Das Bekenntnis zur Menschenwürde sowie zum Demokratie-, Rechtsstaats- und Sozialstaatsprinzip eint die vielfältigen Akteure aus der Karlsruher Stadtgesellschaft“, schreibt das Bündnis auf seiner Internetseite. Es versteht sich als „breites zivilgesellschaftliches und überparteiliches Bündnis aus Organisationen, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Parteien, Verbänden, Vereinen sowie staatlichen Institutionen in und um Karlsruhe“.

Karlsruher Bündnis kämpft gegen Hass und Hetze

Unter den 42 Partnern des Bündnisses sind beispielsweise die Awo, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Deutschsprachige Muslimkreis, IHK, KIT, evangelische und katholische Kirche sowie verschiedene Parteien.

Logo des Karlsruher Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte
So sieht das Logo des Karlsruher Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte aus. Foto: Karlsruher Bündnis für Demokratie und Menschenrechte

Hinter dem Bündnis steckt der Karlsruher Bundestagsabgeordnete Parsa Marvi (SPD). Er initiierte das Bündnis, wie Stefanie Wally und Luca Wernert vom Bündnis auf Anfrage dieser Redaktion mitteilen. Von Anfang an sei es jedoch Ziel gewesen, das Bündnis auf breitere, überparteiliche Beine zu stellen – auch was die Organisation angeht. 

Das von ihm initiierte Bündnis soll kein Ersatz für bestehende Bündnisse sein, sagte Parsa Marvi im März dieser Redaktion. Vielmehr soll es eine Ergänzung sein, um möglichst alle Demokratinnen und Demokraten zu erfassen und zu motivieren. In Karlsruhe gibt es bereits seit Jahren das Netzwerk gegen Rechts. Es fokussiert sich nach eigenen Angaben mehr auf Aufklärungsarbeit und nicht so sehr auf Aktionen.

Das Bündnis setzt sich nach eigenen Worten ein für ein diskriminierungsfreies und friedliches Miteinander aller Menschen in Karlsruhe und anderswo – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Identität und weiteren Merkmalen. Es möchte die Grundwerte der Demokratie verteidigen und Haltung gegen Hass und Hetze zeigen. „Wir stellen uns gemeinsam gegen jegliche Form von Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“, heißt es weiter.

Vorbild für Karlsruhe ist das landesweite Bündnis

Haltung wollen die Bündnispartner im Alltag zeigen. Sie schreiben dazu: „Ob beim Elternabend, am Arbeitsplatz, im Verein oder beim Stammtisch, wir treten Hass und Hetze entgegen. Egal, ob in der digitalen oder analogen Welt. Wenn es um die Verteidigung unserer Demokratie geht, weichen wir nicht, wir stellen uns jeder Diskussion und jeder Auseinandersetzung.“

Vorbild für das Karlsruher Bündnis ist das seit Januar existierende Bündnis für Demokratie und Menschenrechte Baden-Württemberg. Lokale Bündnisse gibt es beispielsweise schon in Baden-Baden, Gaggenau und Rastatt.

In Karlsruhe demonstrierten am 20. Januar 20.000 Menschen für Demokratie. Ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen, Institutionen, Parteien und Gruppen hatte die Demo sehr kurzfristig auf die Beine gestellt.

Die Bündnispartner treffen sich nach eigenen Angaben regelmäßig in Workshops und Arbeitssitzungen. Dabei wird auch beraten, welche Organisationen oder Institutionen, die beitreten wollen, tatsächlich aufgenommen werden. Einzelne Bürger können derzeit nicht beitreten, schreibt das Bündnis.

Das Karlsruher Bündnis plant eine Aktion zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes

Eine erste öffentlichkeitswirksame Aktion kann sich das Bündnis im Vorfeld des 75. Jahrestags des Grundgesetzes (23. Mai) vorstellen. Weitere Anlässe für Veranstaltungen werden die Kommunal- und Europawahlen am 9. Juni sein, kündigt das Bündnis weiter an.

Darüber hinaus sei ein „Demokratie-Barcamp“ für Karlsruherinnen und Karlsruher geplant. Unter einem Barcamp versteht man eine offene Tagung mit offenen Workshops. Die Teilnehmenden entwickeln die Inhalte und den Ablauf zu Beginn selbst.

Mehr im Internet

https://buendnis-karlsruhe.de/

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