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Illegale Entsorgung

Ärger über Sperrmüllhaufen und Abfallsäcke in der Karlsruher Nordweststadt

In der Karlsruher August-Bebel-Straße sind Sperrmüll und falsch befüllte Mülltonnen kein neues Problem - doch jetzt reicht es den Nachbarn.

Seit etwa sechs Wochen liegt dieser Haufen Hausrat auf dem Gehweg in der August-Bebel-Straße. Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer kommen kaum daran vorbei.
Seit etwa sechs Wochen liegt dieser Haufen Hausrat auf dem Gehweg in der August-Bebel-Straße. Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer kommen kaum daran vorbei. Foto: Jörg Donecker

Es wird eng auf dem Gehweg in der August-Bebel-Straße – abgestellter, alter und verdreckter Hausrat vor den Wohnhäusern lässt nur noch eine schmale Gasse frei. „Mit einem Kinderwagen oder einem Rollstuhl kommt man da nicht mehr vorbei“, beklagt Volker Kreiss, Anwohner in einem angrenzenden Straßenzug.

Er und seine Frau ärgern sich über den Haufen an Unrat, der sich schon längere Zeit auf dem Trottoir ansammelt. Schon seit sechs Wochen liege der Müll auf der Straße – nicht nur an dieser einen Stelle.

Kreiss zeigt auf die andere Seite der August-Bebel-Straße. Dort liegt ein zweiter Haufen – Metallstühle stehen auf ihren Beinen oder liegen gekippt auf der Seite, Regalfächer aus Pressspann, Textilien, Schuhe und auch ein Flachbildfernseher liegen als Müll auf der Straße. Ein dritter Haufen wurde vor das Haus am Ende der Straße aufgeschüttet. Kreiss ist überrascht. „Der ist neu. Der Haufen war gestern noch nicht da.“

Bürgerverein sorgt sich um Befall mit Ratten und Mäusen

Kreiss wohnt nicht in der betreffenden Straße, befürchtet aber, dass das ungepflegte Erscheinungsbild abfärbt auf seine Nachbarschaft, dass Gäste einen schlechten Eindruck von der Nachbarschaft bekommen könnten. Außerdem: „Es eine Sache der Gesundheit. Wenn in den Tüten Lebensmittel verfaulen, zieht das die Ratten an. Und das gibt Probleme, die weit über das Erscheinungsbild hinaus wirken“, betont Kreiss. Auf Flecken einer abgelegten Matratze sitzen die Fliegen.

Es eine Sache der Gesundheit. Wenn in den Tüten Lebensmittel verfaulen, zieht das die Ratten an.
Volker Kreiss, Anwohner in der Nordweststadt

Ähnlich sieht es auch Markus Dreixler, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Nordweststadt: „Wir machen uns Sorgen um die Nagetierproblematik“, sagt Dreixler. Er sieht die Thematik auch nicht einzig an den wilden Sperrmüllhaufen in der Straße.

Müll werde seit einigen Monaten in die falschen Tonnen eingeworfen, die Behälter seien dann auch in der Konsequenz nicht mehr von der Müllabfuhr abgeholt worden. „Wir hatten aber den Eindruck, dass es in den vergangenen Wochen wieder besser geworden ist“, schränkt Dreixler ein.

Bewohner in der Nähe der August-Bebel-Straße stören sich an dem seit Wochen abgelegtem Hausrat auf dem Gehweg.
Bewohner in der Nähe der August-Bebel-Straße stören sich an dem seit Wochen abgelegtem Hausrat auf dem Gehweg. Foto: Jörg Donecker

Volker Kreiss und seine Frau haben die Verschmutzungen der Volkswohnung gemeldet – der kommunalen Gesellschaft gehören die Zeilenbauten in der Straße. „Gut 500 Wohnungen haben wir in der August-Bebel-Straße“, erklärt Susanne Sauer, die ein Team der Immobilienbewirtschaftung der Volkswohnung leitet.

Der Volkswohnung ist das Problem bekannt

Die Haufen an Hausrat sind dem Unternehmen bekannt. „Mal kommen welche hinzu, mal werden andere abgeholt“, erklärt sie. „Leider wird Sperrmüll von einigen Bewohnern immer mal wieder abgestellt, manchmal auch unerlaubt. Wir führen Gespräche und weisen auf die Problematik hin. Werde Sperrmüll auf Grundstücken der Volkswohnung gemeldet, versuche man, den Besitzer zu ermitteln. „Der wird dann auch für die Entsorgung bezahlen müssen.“

Der ist neu. Der Haufen war gestern noch nicht da.
Volker Kreiss, Anwohner in der Nordweststadt

Wenn wie in diesem Fall der Müll auf öffentlichen Grund liegt, melde man die Verschmutzung dem städtischen Eigenbetrieb Team Sauberes Karlsruhe. Tina Döpfert, Sprecherin des Eigenbetriebs, bestätigt, dass in dem Fall Kontakt mit der Volkswohnung bestehe.

„Bei den Abfällen handelt es sich um wilde Müllablagerungen, die wir ausnahmsweise abholen werden“, so Döpfert. Es handle sich – wie von Kreiss vermutet – um keinen angemeldeten Sperrmüll. „Um solche Mülllablagerungen künftig zu vermeiden, erarbeiten wir gemeinsam mit der Volkswohnung eine Lösung.“

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