Im Karlsruher Vierordtbad müssen sich nicht mehr alle Gäste nackig machen. Ab 1. Juni dürfen Besucher der im Herzen der Stadt gelegenen Therme selbst entscheiden, ob sie die Wasserlandschaft mit oder ohne Badekleidung nutzen.
„Das ist als Test angelegt, der bis Ende Juli läuft“, erklärt Bäderchef Oliver Sternagel. „Danach sehen wir, wie wir weiter verfahren.“ Basis dieser Entscheidung seien Rückmeldungen der Besucher.
Bisher gilt im Vierordtbad im Saunabereich und in den dortigen Becken – wie in anderen vergleichbaren Einrichtungen in der Regel üblich – striktes Textilverbot. Lediglich im Badehaus ist Badekleidung erlaubt. Betriebsleiter Alex Brakert kann sich vorstellen, dass die jetzt auf andere Bereich ausgeweitete Wahlfreiheit gut ankommt. „Einige Gäste sind empört, dass sie sich ausziehen sollen“, erzählt er.
Gerade Frauen wollten sich ungern Blicken aussetzen. „Die haben auch hinten Augen.“ Im Außenbecken im Solehof etwa fühle sich manche beobachtet. „Wir achten natürlich darauf, dass keine Spanner unterwegs sind“, betont Brakert. Am Ende fühle sich aber mancher Gast in Badekleidung doch wohler.
„Wir hoffen, dass Kunden neu kommen, die bisher die Textilfreiheit abschreckte“, erklärt Sternagel. Er glaubt: „Die nackten Gäste stören sich wohl eher nicht an den Badehosen anderer.“ Die Saunakabinen bleiben indessen weiter textilfreie Zone.
Sauna mit Badekleidung entsteht im Fächerbad
Eine Sauna für Gäste in Badekleidung wird indessen im Fächerbad entstehen. „Wir rechnen mit einer Eröffnung Mitte 2023“, erklärt der Bäderchef. Dieses Angebot richte sich an Schwimmer, die direkt vom Becken in die Sauna gehen. Davon abgetrennt gibt es weiter klassische textilfreie Kabinen.