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25. Verleihung

Projekt „Cola Taxi Okay“ und AVG erhalten Karlsruher Integrationspreis

Das Internationale Begegnungszentrum und das Kuratorium Karlsruher Integrationspreis zeichneten gleich zwei Preisträger aus. Auch der Krieg in der Ukraine war bei der Verleihung Thema.

Verleihung Integrationspreis 2022 im Rathaus, Pamela Matheis, Torsten Krueger, Mohammad Almadani, Demo Nirel, Shamoun Milad ( alle AVG-Projekt " Gefluechtete Menschen als Lokfuehrer"), Dieter Brk ( hi. 3.v.li.) , Barbara Mehnert ( hi.4.v.li.), Susanne Baer ( hi.5.v.li), vorne: Nergis Kuru, Stefan Zimmermann, Michelle Mantel ( alle 3 Cola Taxi Okay), Meri Uhlig ( hi. 2.v.re), BGM Lenz ( g.re.),
Engagierte der Projekte „Geflüchtete Menschen als Lokführer" und „Cola Taxi Ok“, die Laudatoren, das Kuratorium, Bundesverfassungsrichterin Susanne Baer (hinten, fünfte von links) und Bürgermeister Martin Lenz (rechts). Foto: Jörg Donecker

Mit der Verleihung des 25. Karlsruher Integrationspreises im Bürgersaal des Rathauses durfte das Stiftungskuratorium ein kleines Jubiläum feiern, das für das kontinuierliche bürgerschaftliche Engagement in der Stadt steht. Hierbei wurden mit dem soziokulturellen Projekt „Cola Taxi Okay“ sowie der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) gleich zwei Preisträger geehrt.

Die Kuratoriumsvorsitzende und Vorsitzende des Internationalen Begegnungszentrums (ibz), Barbara Mehnert, erinnerte in ihrem Grußwort daran, dass das ibz seit Mitte der 90er Jahre „politisch und sozial an der Seite geflüchteter Menschen“ stehe. In Anbetracht der gegenwärtigen Ankunft von Menschen aus der Ukraine hoffe sie weiterhin „auf eine freie und gerechte Handhabung für alle Geflüchtete, egal aus welchem Land sie kommen“.

Bürgermeister Martin Lenz (SPD) wiederum würdigte das ibz als „Fels in der Brandung“ und hob hervor, dass Stadt und Zivilgesellschaft gegenwärtig die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter „richtig, richtig, richtig gut“ hinbekämen: „Wer hätte gedacht, dass vieles, das nicht mit Gesetzen geregelt werden kann, sich einfach so regelt?“ Trotz des Krieges appellierte er daran, sich Zuversicht und Optimismus nicht nehmen zu lassen.

Höhepunkt des Abends war die viel beachtete und anschließend diskutierte Festrede von Bundesverfassungsrichterin Susanne Baer. Unter dem Titel „Gleiche Freiheit. Die demokratische Gesellschaft und das Grundgesetz“ gab sie vor dem Hintergrund von Pandemie, Meinungsfreiheit und Umgang mit Geflüchteten aus dem Grundgesetz heraus Antworten auf gegenwärtige gesellschaftliche Kontroversen.

Baer legte sich unmissverständlich fest: „Im Kern bedeutet Freiheit keine egozentrische Freiheit auf Kosten anderer. Ich bin nicht alleine. Das ist evident Teil unseres kulturellen Grundverständnisses.“ Die Menschen in Deutschland lebten „so frei wie möglich, aber niemand hat das Recht auf Rücksichtslosigkeit“. Und das gerade in Blick auf die Verwundbaren. Zugleich mahnte sie, Freiheit erst dann einzuschränken, „wenn sie verletzt und schadet“.

„Cola Taxi Okay“ begegnet Flüchtlingen auf Augenhöhe

Als Laudatoren fungierten die städtische Integrationsbeauftragte Meri Uhlig sowie der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Dieter Bürk. Uhlig zitierte das Motto der Preisträger von „Cola Taxi Okay“, das deren Engagement auf den Punkt bringe: „Wir wollten etwas mit Geflüchteten machen und nicht für Geflüchtete“ und diesen somit auf Augenhöhe begegnen. Uhrigs Fazit: „Cola Taxi Okay bereichert diese Stadt.“

Bürk wiederum widmete sich dem erfolgreichen Projekt der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, geflüchtete Menschen als Lokführer zu qualifizieren. Alle sechs Männer, die die Ausbildung begonnen hatten, sind inzwischen als Lokführer tätig. Im Sommer wird das Projekt fortgeführt. Musikalisch eingerahmt wurde die Veranstaltung von der Hip-Hop-Formation CSQUAD, die den Beginn und Abschluss der feierlichen Veranstaltung mit jeweils einem Song zu bereichern wussten.

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