Nach fast vier Jahren im Karlsruher Zoo soll Seelöwenbulle Gino in diesem Jahr in südlichere Gefilde umziehen. Wie der Zoo bekannt gab, wird Gino im Loro Parque („Papageienpark“) auf der kanarischen Insel Teneriffa ein neues Zuhause finden.
Gino ist gebürtiger Karlsruher und kam 2018 im Zoo zur Welt. Der Umzug ist unvermeidlich, da Revierstreitigkeiten zu befürchten sind, sollte er sich die Seelöwenanlage noch längere Zeit mit seinem Vater Stevie teilen müssen. In der Natur besetzen Seelöwenbullen eigene Reviere, die sie gegen andere Männchen verteidigen. Auf etwaige Verwandtschaftsverhältnisse nehmen die agilen Schwimmer dabei keine Rücksicht.
Das Unternehmerehepaar Wolfgang und Brigitte Kiessling war für einen Arbeitsbesuch nach Karlsruhe gereist, um dabei auch das Tier in Augenschein zu nehmen. Wolfgang Kiessling ist Gründer, Besitzer und Generaldirektor des Loro Parques in Puerto de la Cruz auf der Kanareninsel Teneriffa.
Es ist mir eine Freude, diesen jungen Kalifornischen Seelöwen nach Teneriffa zu holenWolfgang Kiessling, Besitzer des Loro Parque
Im Loro Parque soll Gino in eine bestehende Gruppe integriert werden. „Es ist mir eine Freude, diesen jungen Kalifornischen Seelöwen nach Teneriffa zu holen“, betont Kiessling. In den kommenden Monaten soll sein Umzug vorbereitet werden. Per Flugzeug wird es dann für Gino auf die Kanaren gehen.
Auch Fledermäuse machen sich auf den Weg nach Spanien
Neben dem Seelöwen wird der Loro Parque nach Angaben des Zoos zudem eine größere Gruppe Brillenblattnasen aus Karlsruhe erhalten. Die südamerikanische Fledermausart wird im Zoo Karlsruhe im Exotenhaus in einer begehbaren Anlage gehalten, in der sich die Tiere gut vermehren.
Der Austausch von Tieren innerhalb der Zoogemeinschaft ist ein ganz wichtiger Baustein unserer Zuchtprojekte.Matthias Reinschmidt, Zoodirektor Karlsruhe
„Der Austausch von Tieren innerhalb der Zoogemeinschaft ist ein ganz wichtiger Baustein unserer Zuchtprojekte“, erläutert Matthias Reinschmidt, der vor seiner Zeit als Zoodirektor in Karlsruhe Kurator und Zoologischer Direktor im Loro Parque war. Dort hatte er unter anderem mit der Nachzucht der in der Natur ausgestorbenen, grau-blauen Spix-Aras große Erfolge.