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Orgel-Konzert

Virtuosin Isabelle Demers aus Kanada tritt beim Orgelsommer in Karlsruhe auf

Hochkarätig ist das Programm beim Internationalen Orgelsommer in Karlsruhe. Ein virtuoses Glanzlicht wird an diesem Sonntag erwartet, wenn die kanadische Organistin Isabelle Demers gastiert.

Die Steinmeyer-Orgel in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe
Die eindrucksvolle Steinmeyer-Orgel in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe kommt auch beim Internationalen Orgelsommer zum Einsatz. Foto: Orgelsommer

Keine Frage: sämtliche Konzerte des internationalen Orgelsommers in der evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe waren und sind inhaltlich und qualitativ hochstehend. Im Vergleich zu anderen Orgelkonzertreihen darf das Karlsruher Festival durchaus als weltweit konkurrenzfähig gelten.

Ermöglicht wird dies durch die reichhaltigen und inzwischen weitverzweigten Kontakte von Christian-Markus Raiser, Kantor der evangelischen Stadtkirche und Organisator des Orgelsommers. Dank dieser Vernetzung ist der Orgelsommer in nunmehr fast drei Jahrzehnten mit seinen facettenreichen Gastorganisten aus vielen Ländern zu einem musikalischen Aushängeschild der Fächerstadt geworden.

Orgelsommer-Chef ist begeistert vom Weltstar

Dennoch dürfte das am kommenden Sonntag stattfindende Orgelkonzert der 41-jährigen Kanadierin Isabelle Demers auch für dieses Festival ein besonderer Abend sein. Die aus Quebec stammende und in Montreal ansässige Organistin ist trotz ihres vergleichsweise noch recht jungen Alters bereits für ihre gleichermaßen künstlerisch durchdachte wie hoch virtuose Behandlung von Manualen und Pedal bekannt.

„Isabelle Demers habe ich darüber hinaus als sehr nett und sympathisch erlebt“, berichtet Christian-Markus Raiser. Auf Vermittlung eines Kollegen konnte er im Rahmen des 2021 stattgefundenen Orgelfestivals in Stockholm mit Demers über Zoom ein Videotelefonat führen. Ihre umfängliche Reisetätigkeit und ihre stilistische Vielseitigkeit prädestinieren sie geradezu für den Orgelsommer, wie Raiser im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt.

Die kanadische Organistin Isabelle Demers
Als virtuose Musikerin angekündigt wird die kanadische Organistin Isabelle Demers. Foto: Abi Poe

Auch mit einer beeindruckenden Zahl wartet Raiser auf: Von Beobachtern werde geschätzt, Demers habe rund 200 Stunden Orgelmusikrepertoire ständig verfügbar für Konzertaufführungen. „Zudem zeichnet sie sich dadurch aus, dass sie in all ihren Konzerten stets auswendig spielt“, ist Raiser begeistert. Am Sonntagabend wartet Demers, neben weiteren Werken, auch mit Max Regers Orgelfassung von Bachs „Zweistimmigen Inventionen“ (im Original für Klavier) auf.

Demers begann sechsjährig mit dem Klavierspiel und trat elfjährig ins Konservatorium in Montreal ein, fünf Jahre später kam das Orgelspiel hinzu. Schon während ihrer Studienzeit errang sie zahlreiche Preise und Stipendien, darunter auch eines für ein einjähriges Klavierstudium in Paris 2003.

2004 entschied sie sich endgültig für die Orgel und legte 2006 ihren Magisterabschluss an der renommierten Juilliard School in New York ab und konzertiert seitdem, neben Schwerpunkten auf den USA und Kanada, weltweit. Parallel dazu versieht sie eine Orgelprofessur in der McGill University in Montreal.

Wer bei dieser Biografie und so viel Virtuosität an den schillernden Orgel-Star Cameron Carpenter denkt, den kann man allerdings beruhigen: Carpenter spielt zwar ebenfalls auswendig, setzt aber mit seiner eigenen Digital-Reiseorgel vor allem auf Selbstinszenierung. Isabelle Demers hingegen widmet sich völlig frei von Allüren dem klassischen Repertoire: Für sie besteht der Reiz ihrer Reisetätigkeit auch darin, sich immer wieder aufs Neue mit den Orgeln auseinanderzusetzen, die sie vor Ort antrifft.

Service

Internationaler Orgelsommer, evangelische Stadtkirche, Sonntag 11. August, 20.30 Uhr. Ab 19.30 Uhr Gesprächsrunde „Das blaue Sofa“ mit Isabelle Demers (Kapelle hinter dem Altar)

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