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Mehr als eine Million Übernachtungen

Der Tourismus ist in Karlsruhe zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden

Mittel- und langfristig soll Karlsruhe noch stärker touristisch vermarktet werden. Der Tourismus selbst ist längst zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Fächerstadt geworden.

Schloss
Das Karlsruher Schloss, Sitz des Badischen Landesmuseums, ist eines der touristischen Highlights in Karlsruhe. Nicht zuletzt Tagesausflügler zieht es immer wieder zu der sehenswerten Anlage mit Park Foto: Klaus Müller

Eine klassische Touristenstadt, etwa wie Heidelberg, dürfte Karlsruhe nicht sein. Und wahrscheinlich auch nicht werden. „Karlsruhe ist eine Stadt, die man auf den zweiten Blick lieben lernt“, befand bei der Vorstellung der „Tourismusbilanz 2023“ Gabriele Luczak-Schwarz (CDU), Erste Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Karlsruher Tourismus GmbH (KTG).

Gleichwohl sei der Tourismus für die Stadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie berief sich dabei auf eine von einem Fachbüro erstellte Studie aus dem Jahr 2022. Darin ist die Rede von 19,4 Millionen Gästen (Übernachtungen und Tagesausflügler), die für einen „touristischen Bruttoumsatz“ in Höhe von 874 Millionen Euro gesorgt haben sollen.

Karlsruhe ist eine Stadt, die man auf den zweiten Blick lieben lernt.
Gabriele Luczak-Schwarz
Erste Bürgermeisterin

Eine Flut von Zahlen präsentierte sodann Christoph Riedel, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Statistisch erfasst sind die Übernachtungszahlen, das Gästeaufkommen, woher die Besucher anreisen oder genauso die Anzahl von Beherbergungsbetrieben unterschiedlicher Ausprägung – vom Vier-Sterne-Betrieb bis zu Betrieben ohne Klassifizierung.

In die Statistik fließen laut Riedel aber nur Betriebe mit einer Kapazität von zehn und mehr Betten ein. Somit schafften es im Vorjahr 55 Betriebe in die statistische Erhebung. Zum Vergleich: 2019, also vor Corona, waren es 52 Betriebe.

Als tatsächlichen Vergleich zogen die Statistiker die Zahlen von 2019 heran. Vergleiche mit den Corona-Jahren würden sich schlecht anbieten. Was das angeht, konnte KTG-Geschäftsführer Pascal Rastetter aus Sicht der Tourismusbranche eine gute Nachricht vermelden: „Insgesamt fehlen uns 2023 nur rund 2.000 Übernachtungen, um wieder an die Zahlen vor Corona mit 1.149.000 Übernachtungen anzuknüpfen.“

Spitzenreiter unter Gästen in Karlsruhe sind die Niederländer

Allerdings darf man die Übernachtungszahlen nicht eins zu eins auf den Begriff Tourismus übertragen. Auf Nachfrage dieser Redaktion räumte Riedel ein, dass nicht unterschieden werde, ob es sich um Übernachtungen von Geschäftsreisenden oder tatsächlich von Touristen handeln würde.

Bei einer von der KTG 2016 imitierten Befragung betrug das Verhältnis Geschäftsreisende zu Touristen 80 zu 20 Prozent. Derzeit, ergänzte Rastetter, dürfte es bei 70 zu 30 Prozent liegen. Kurzum: Für die reine touristische Vermarktung gibt es in der Fächerstadt noch einiges an Luft nach oben.

Dies will die KTG anpacken. Nachhaltiger Tourismus soll dabei eine Rolle spielen. Kompensiert werden müssen auch die Ausfälle von aktuell geschlossenen Kultureinrichtungen (Kunsthalle) und von künftig geschlossenen (Landesmuseum). „Da sind wir konzeptionell dran“, so Rastetter auf Nachfrage.

Noch ein Schmankerl am Rande: Mit über 30.000 Übernachtungen waren Niederländer Spitzenreiter bei der Statistik nach „Herkunftsgebieten“. Ihre Verweildauer betrug im Schnitt 1,3 Tage. Für die meisten dürfte Karlsruhe eine Zwischenstation auf der Reise ins Urlaubsland (und wieder zurück) gewesen sein.

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