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Erhebung der AOK

Arbeitnehmer in Karlsruhe und Umgebung haben weniger Krankheitstage als im Bundesschnitt

Wie viele Fehltage haben Arbeitnehmer im Bereich Mittlerer Oberrhein? Das wurde für das erste Halbjahr 2023 von der Krankenkasse AOK bei deren Mitgliedern ermittelt.

Stifte liegen auf den Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen für Arbeitnehmer im Falle einer Krankschreibung durch den Arzt.
Die bundesweiten Kosten durch Arbeitsunfähigkeit beliefen sich 2021 bundesweit auf 153 Milliarden Euro. Foto: Jens Büttner/dpa

Ob Mitglieder der Krankenkasse AOK im Bereich Mittlerer Oberrhein gesünder leben, als andere Versicherte in Deutschland, konnte Katharina Ochs, die bei der AOK als „Koordinatorin Betriebliches Gesundheitsmanagement“ tätig ist, bei der Vorstellung des Gesundheitsberichts der Kasse für das erste Halbjahr 2023 nicht konkret sagen.

Allerdings sind die Anzahl der Fehltage, die von der AOK für den Bereich Mittlerer Oberrhein statistisch erfasst wurden, deutlich geringer als die von anderen Kassen gemeldeten bundesweiten Zahlen. Bundesweit wurde mit über neun Fehltagen pro Beschäftigten einen neuen Rekordwert an Krankmeldungen gegenüber dem Vorjahr ausgewiesen.

Wir verzeichnen im Bereich Mittlerer Oberrhein einen Rückgang von 6,5 auf 6,3 Krankentage.
Nina Weber-Kunt
Pressesprecherin AOK

Während dieser Trend in dem griffigen Satz „Deutschland im Krankenstand“ seinen Ausdruck fand, zeigen die Zahlen der AOK Mittlerer Oberrhein, zu der die Stadt und der Landkreis Karlsruhe sowie Rastatt und Baden-Baden gehören, eine andere Entwicklung. „Die AOK verzeichnet für ganz Deutschland einen stagnierenden Krankenstand von 6,5 Tagen. In Baden-Württemberg ist dieser von 6,4 auf 5,9 Fehltage sogar um einen halben Tag gesunken und im Bereich Mittlerer Oberrhein verzeichnen wir einen Rückgang von 6,5 Krankentagen im vergangenen Jahr auf 6,3 in den ersten sechs Monaten dieses Jahres“, so Nina Weber-Kunt, die Pressesprecherin der AOK.

Arbeitsunfähigkeit
Arbeitsunfähigkeit Foto: BNN

 Im Langfristrend der vergangenen zehn Jahre ist die Anzahl der Fehltage jedoch gestiegen. 

Die meisten Fehltage im Februar und März

In dieser Statistik erfasst wurden 192.005 Beschäftigte aus der Region Mittlerer Oberrhein. Die meisten Fehltage gab es in den Monaten Februar und März mit 7,2, beziehungsweise 7,4 Fehltagen, „was für diese Monate mit Grippewelle nicht außergewöhnlich ist“, sagt Ochs. Ältere Beschäftigte haben übrigens deutlich längere Fehlzeiten aufzuweisen als die Jüngeren.

So fehlten die 25- bis 29-jährigen Männer an 4,5 Tagen, die Frauen in dieser Altersgruppe sogar nur 4,4 Tage. Diese Zahlen steigen mit zunehmendem Alter stark an. In der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen weisen die Männer 11,6 Fehltage und die Frauen 11,1 Fehltage auf.

Viele Fälle von Atemwegserkrankungen

Die vier Krankheitsarten mit den höchsten Anteilen an Arbeitsunfähigkeitsfällen waren Atemwegserkrankungen mit einem Anteil von 27,5 Prozent, gefolgt von Muskel/Skelett (13,3 Prozent), Verdauung (6,1 Prozent) und Verletzungen (5,3 Prozent). Der Anteil an Langzeiterkrankungen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen macht zwar nur 3,8 Prozent der Arbeitsunfähigkeitsfälle aus, schlägt aber mit 37,5 Prozent aller Fehltage zu Buche.

Nicht nur deshalb spielt das Thema Prävention, sowohl am Arbeitsplatz als auch im privaten Bereich, eine große Rolle, um im Vorfeld „gesundheitsbildend“ zu wirken. Dazu gibt es eine Reihe von Programmen und Möglichkeiten, die von der AOK auch den Betrieben angeboten „und zunehmend angenommen werden“, wie Ochs sagt. Das hätte dann möglicherweise nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten und die Fehltagsstatistik in den Betrieben, sondern auch auf die volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit. Diese beliefen sich allein im Jahr 2021 bundesweit auf 153 Milliarden Euro.

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