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Prädikat für Betrieb

Landwirtschaft wird in Dettenheim für Kinder zum hautnahen Erlebnis

Der Weidenhof Wenz in Dettenheim wird zum „Lernort Bauernhof“ ernannt: Was sich hinter dem Projekt verbirgt.

Wenzhof Dettenheim
Offener Betrieb: Cordula Pfaff und Gerrit Kleemann übergeben Johannes und Nicole Wenz (von links vorne) das Schild, dass den Wenzhof Dettenheim als Lernort Bauernhof ausweist. Foto: Alexander Werner

Der Weidehof der Familie Wenz in Dettenheim-Liedolsheim gehört nun offiziell zu den bislang fünf landwirtschaftliche Betrieben im Stadt- und Landkreis Karlsruhe mit dem Prädikat „Lernort Bauernhof“.

Äußerlich sichtbar wird das durch ein Schild am Anwesen, das der Leiter des Kreislandwirtschaftsamtes, Gerrit Kleemann, und die Betreuerin des Landesprojekts Baden-Württemberg im Landratsamt, Cordula Pfaff, jetzt an Nicole und Johannes Wenz übergaben.

Ziel des Projektes ist, Kindern und Jugendlichen pädagogisch wertvolle Erfahrungen in Betrieben der Landwirtschaft und des Gartenbaus zu ermöglichen. Die Initiative für die Teilnahme ging von Nicole Wenz aus, die gemäß den Qualifikationsvorgaben eine Grundschulung zu Bildungsarbeit am Hof, Sicherheit und Lebensmittelhygiene absolvierte.

Kinder können Eindrücke sammeln

„Für uns ist ein Hauptanliegen, mit Öffentlichkeitsarbeit dazu beizutragen, die Landwirtschaft aus Klischees herauszuholen und Kindern die Möglichkeit zu geben, auf dem Hof Eindrücke zu sammeln und sich selbst ein Bild zu machen“, betont Johannes Wenz.

Zum Auftakt dabei war eine gemischte Klasse der Albert-Schweitzer-Förderschule in Linkenheim, von der Kinder allerdings schon 2021 auf dem Hof zu Besuch waren. „Wir nutzen die Chance sehr gern für regelmäßige Lerngänge, bei denen wir im Unterricht theoretisch behandelte Themen für die Kinder hautnah erlebbar machen können“, sagt Lehrerin Silke Ritschel im Kreis der begeisterten Dritt- und Viertklässler.

Auf dem Hof gibt es mit Milchvieh, Bullen, Ackerbau und seit Neuestem auch Legehennen viel zu erleben. Patrick beeindruckte bei seiner Bauernhofpremiere besonders der riesige Traktor. „Es ist alles sehr schön hier.

Die Kühe gefallen mir und besonders die Kälbchen“, sagt die zehnjährige Chayenne voll Freude. „Immer mehr Leute ziehen in die Städte und verlieren den Bezug zum Land. Deswegen ist es wichtig, Menschen auf Höfe zum bringen“, beschreibt Gerrit Kleemann eine zunehmende Kluft.

Wissen über Herkunft von Lebensmitteln geht verloren

Damit einher geht, dass das Wissen über die Herkunft von Lebensmitteln immer mehr verloren geht. Dem soll das Projekt entgegenwirken. Kleemann strich die eminente Bedeutung der Landwirtschaft und der Landwirte für die Ernährung heraus. „Hier wächst unser tägliches Essen. Wenn wir das nicht haben, sieht es ganz schlecht aus“, formulierte er.

Deswegen sei es wichtig, eine stabile Produktion zu halten, Landwirte zu unterstützen, zu wissen, was diese tun und auch, welche Probleme sie haben und bewältigen müssen. „Schule gehört da einfach dazu und das Projekt ist ein wichtiges Kriterium“, betonte Kleemann.

„Es ist schön, Bauernhöfe in der Nähe zu haben und sie erleben zu können“, sagte Dettenheims Bürgermeisterin Ute Göbelbecker (Freie Wähler) - auch als Ermutigung für weitere Projektbewerber. „Ich halte es für sehr wichtig, dass sich Betriebe wie schon seit einigen Jahren weiter öffnen“, sagte CDU-Landtagsabgeordneter Ansgar Mayr mit Lob für den transparenten Wenzhof und das wichtige Lernortprojekt.

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