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Teilnahme an Projekt

Lindenschule in Eggenstein wird zum Nachhaltigkeitslabor

Wo kommt die Nahrung her? Was für Folgen haben Transport, Verpackung und Müll? Mit solchen Fragen beschäftigen sich die Schüler.

Der bienenfreundliche Schulgarten der Lindern Schule bringt Schülern die Natur nahe, wie Rektor Klaus Ullrich demonstriert. Jetzt bereitet er ein Nachhaltigkeitskonzept vor. 
Der bienenfreundliche Schulgarten der Lindenschule bringt Kindern die Natur nahe. Rektor Klaus Ullrich hat noch weitere Pläne. Foto: Alexander Werner

Die Lindenschule in Eggenstein ist eine von neun Grundschulen in Baden-Württemberg, die zum Nachhaltigkeitslabor werden. Das bedeutet, dass sie ab diesem Schuljahr nach dem Leitbild der Vereinten Nationen das Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in den Schulalltag integrieren und sich für Klima- und Naturschutz einzusetzen.

Auf lokaler Ebene zielt darauf jetzt das Projekt „Zukunft pflanzen – Labor für Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Stiftung „Kinder forschen“ mit Sitz in Berlin ab. Es gehört zum Programm „Kinder pflanzen Bäume – gemeinsam den Zukunftswald gestalten“ der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg und wird mit 500 Euro gefördert.

„Es geht zum einen darum, Inhalte zum Thema aufzunehmen und zu schauen, wie sie sich in den Unterricht einbinden lassen“, erklärt Rektor Klaus Ullrich.

Ernährung sei ein Beispiel mit Fragen: Wo kommt die Nahrung her? Was für Folgen haben Transport, Verpackung und Müll? Das habe auch mit Gerechtigkeit zu tun im Blick darauf, wie umweltverträglich und unter welchen Arbeitsbedingungen Lebensmittel in den Herkunftsländern produziert werden.

Wir gehen das jetzt an, weil es brennt.
Klaus Ullrich
Rektor

„Ernährung spielt bei uns im Unterricht schon seit Jahren eine Rolle, wenn es etwa um gesunde Ernährung geht. Nachhaltigkeit aber stand bislang nicht im Fokus“, erläutert Ullrich. „Wir gehen das jetzt an, weil es brennt“, streicht er heraus mit Hinweis auf den Klimawandel, die Ausbeutung von Ressourcen oder das Hinterfragen des Konsums. „Wie kann man nachhaltig werden, damit spätere Generationen noch ihre Bedürfnisse befriedigen können?“ Das nennt er als einen zentralen Aspekt.

Die Stiftung habe alle Schulen angeschrieben. „Wir haben uns gemeldet und bekamen noch einen freien Platz.“ Zum Auftakt des Projekts gab es jüngst den ersten von zwei pädagogischen Tagen für die Lehrkräfte. Dafür kamen Referenten der Stiftung ins Haus. Sie brachten den Lehrern nahe, wie Nachhaltigkeitsthemen in den Unterricht integriert werden können.

Eggensteiner Schule führt Energiedienst ein

„Ein Ziel betrifft auch Nachhaltigkeit in der Schule selbst“, so Ullrich. Das beginne bei Recyclingpapier für Kopien. So appelliere man auch an Schüler und Eltern, Recyclingmaterialien zu verwenden. Auch ein Energiedienst gehöre dazu. In jeder Klasse würden dabei wechselnde Schüler prüfen, ob nach dem Unterricht Beleuchtung und Heizung ausgeschaltet wurden.

Die zweite zentrale Leitlinie beinhaltet praxisorientierte Projekte, bei denen die Schüler Hand anlegen können. „Innerhalb des Projekts beabsichtigen wir, mit Schülern einen Baum oder mehrere Bäume im Umkreis der Schule zu pflanzen“, sagt Ullrich. „Für unseren Schulgarten denken wir daran, Hochbeete anzulegen.“

Im Sinn habe man auch, mit von Lehrern und Eltern betreuten Schülern etwas zum Konsumieren anzupflanzen wie Kartoffeln oder Tomaten. „Das kann mit dem Beschreiben des Vorgehens und Rezepten auch in den Deutschunterricht einfließen“, so Ullrich. Die Baumpflanzaktion könnte im Frühjahr stattfinden. Beim Schulfest zum Abschluss könnten die Kinder dann präsentieren, was sie gemacht haben. Zum anderen plane man 2024 auch Projekttage. „Die entsprechenden Konzepte aber müssen wir erst noch erarbeiten“, so Ullrich.

Lindenschule kooperiert mit örtlichen Partnern

Ein weiterer wichtiger Baustein sind außerschulische Partner. Die örtliche Agenda Umwelt hilft bereits beim vor der Pandemie angelegten bienenfreundlichen Schulgarten mit. Dazu kommen die Ortsgruppe des Bunds für Umwelt und Naturschutz und die Solawi (Solidarische Landwirtschaft), die in Kooperation mit Gärtner Bernd Oesterle im Areal beim Sportplatzweg Felder bewirtschaften. Die Kinder könnten dabei etwas über ökologischen Anbau lernen und selbst mitarbeiten, so Ullrich.

„Die Zusammenarbeit soll auch nach dem eigentlichen Projekt immer mal wieder mit Aktionen fortgeführt werden. Wir hoffen, dass das funktioniert“, sagt er. Die Pflege des Schulgartens werde sowieso weiterlaufen. Zurückliegend gab es auch schon ein Umweltprojekt oder Aktionen im Wald mit dem Revierförster oder einem Waldpädagogen. „Die Kinder bringen teils schon großes Wissen mit und sind empfänglich für den Schutz der Umwelt und ebenso wie für das Thema der Gerechtigkeit“, resümiert Ullrich.

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