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Positive Bilanz

Motivation steigt: Firma in Eggenstein ist auf Vier-Tage-Woche umgestiegen

Nur vier Tage pro Woche arbeiten? Bei der Firma Decor-Technik DT Vertrieb in Eggenstein kommt das Arbeitsmodell bei Mitarbeitern gut an. Was die Vorteile davon sind.

Zwei Männer und eine Frau stehen vor Wand mit Firmensymbolen
Sehr zufrieden mit dem neuen Modell: Prokuristin Denise Schmid, Inhaber Rolf Klausmann und Geschäftsführer Fabian Klausmann (von links) Foto: Andrea Baron

Auch die Decor-Technik DT Vertrieb GmbH in Eggenstein schickte ihre Büro-Angestellten während der Corona-Pandemie ins Homeoffice. Zuvor waren alle mit Laptops und Firmenhandys ausgestattet worden.

Die Umstellung funktionierte gut. So kam 2021 bei der Geschäftsleitung die Idee auf, von der Fünf-Tage-Woche auf einen Vier-Tage-Modus umzustellen.

„Anfangs gab es bei einer Befragung neben viel Zuspruch auch Bedenken, der Kontakt unter den Kollegen könnte versickern. Wir wiederum waren unsicher, ob mit der Zeiterfassung alles korrekt laufen würde“, erzählt Denise Schmid, Prokuristin des Familienunternehmens.

Es feiert dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen und wird in zweiter Generation von Fabian Klausmann geführt. Es vertreibt unter anderem 3D-Firmenlogos und mechanische Bauteile für den Medizin- und HiFi-Bereich oder die Möbelbranche.

Mitarbeiter mit Kindern wissen die zeitliche Flexibilität zu schätzen.
Rolf Klausmann, Firmeninhaber

Im Oktober 2021 begann der Probelauf für die verkürzte Arbeitswoche. Im Dezember wurde in Mitarbeitergesprächen ausgelotet, wie das Vier-Tage-Modell funktioniert hat. Die Bilanz war erfreulich.

„Wir hatten die Stundenzahl bei einer Kernarbeitszeit von montags bis donnerstags und gleichbleibendem Gehalt von 37 Wochenstunden auf 34 reduziert“, sagt Firmeninhaber Rolf Klausmann. „Der arbeitsfreie Tag vor dem Wochenende gibt den Mitarbeitern mehr Möglichkeiten für Arzttermine oder Freizeitgestaltung. Mitarbeiter mit Kindern wissen die zeitliche Flexibilität zu schätzen.“

Mitarbeiter der Eggensteiner Firma sind seltener krank

Für manche ist es zudem eine Kostenerleichterung und Zeitersparnis, wenn stressige Anfahrten zum Arbeitsplatz entfallen. Wer will, kann jederzeit auch im Büro arbeiten und sich dort mit Kollegen austauschen. Interessanterweise reduzierten sich mit der Vier-Tage-Woche die Krankentage, während die Mitarbeiter-Motivation nach Meinung der Arbeitgeber sogar noch gestiegen ist.

„Als uns das Model vorgestellt wurde, hatte ich Bedenken, dem Kunden durch schlechtere Erreichbarkeit am Freitag nicht gerecht zu werden. Zudem befürchtete ich, dass sich zu viel Arbeit auftürmt und der Montag zu voll wird.

Dies hat sich nicht bewahrheitet“, schildert ein Mitarbeiter aus dem Projektmanagement seine Erfahrung mit der verkürzten Woche. Und eine Mitarbeiterin aus dem Innendienst ergänzt: „Die Umstellung war am Anfang nicht so einfach, da die Freitagsaufgaben auf die anderen Tage aufgeteilt werden mussten.

Allerdings habe ich mich schnell daran gewöhnt, da die Vorteile überwiegen: mehr Motivation, mehr Freizeit. Ich bin entspannter, da ich einen freien Tag unter der Woche habe. Ich finde, das wirkt sich sehr positiv auf die Work-Life-Balance aus.“

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