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Energiekrise

Gemeinden im Karlsruher Norden prüfen Einsparmöglichkeiten bei der Straßenbeleuchtung

Teilweise oder ganze Abschaltung der nächtlichen Straßenbeleuchtung liegt im Ermessen der Kommunen. Welche Gemeinde wie einspart.

Hauptstraße in Blankenloch bei nächtlicher Beleuchtung
Die Hauptstraße in Stutensee-Blankenloch bei Nacht. Durch moderne LED-Technologie wird deutlich weniger Energie für die Leuchten verbraucht als in früheren Jahren. Foto: Werner Breitenstein

Die Energiekrise traf die Kommunen im Norden von Karlsruhe zumindest in einem Punkt gut gerüstet: Alle hatten schon vor längerer Zeit damit begonnen, ihre Straßenbeleuchtung auf die energiesparende, umweltfreundliche LED-Technologie umzurüsten.

„Je nach Status der bisherigen Technologie kann der Energieverbrauch mit LED-Straßenleuchten um mehr als 60 Prozent gesenkt werden“, berichtet Ivonne Bechtel, Pressesprecherin der Stadt Stutensee.

Die Umstellung ist mancherorts bereits abgeschlossen, beispielsweise in Eggenstein-Leopoldshafen oder Walzbachtal, während die Gemeinde Weingarten bis jetzt nach eigenen Angaben „99,9 Prozent“ der herkömmlichen Leuchtmittel ausgetauscht hat.

Auch wenn in absehbarer Zeit alle Straßen der Region mit modernen LED-Lichtern ausgestattet sein werden, prüft man überall weitere Einsparpotenziale.

Beleuchtungspflicht im öffentlichen Raum

Zu beachten gilt dabei stets die Beleuchtungspflicht im öffentlichen Raum. Nach den Regelungen des Paragrafen 41 Straßengesetz Baden-Württemberg haben die Kommunen „im Rahmen des Zumutbaren“ die Verpflichtung, die Straßen innerhalb der geschlossenen Ortslage einschließlich der Durchfahrten zu beleuchten, im Wesentlichen für die Zeit, innerhalb derer üblicherweise mit der regelmäßigen Benutzung der Straße gerechnet werden muss.

Die Entscheidung, die Straßenbeleuchtung nachts zu betreiben, sie teilweise oder ganz abzuschalten, liegt als Selbstverwaltungsangelegenheit im Ermessen der betroffenen Kommunen, die damit unterschiedlich umgehen.

Der Gemeinderat der Stadt Stutensee etwa hat beschlossen, „die nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung nicht anzuwenden, um eine mögliche Verletzung der Verkehrssicherungspflicht aufgrund einer nicht ordnungsgemäßen Straßenbeleuchtung zu vermeiden“, heißt es aus dem Rathaus.

Eggenstein-Leopoldshafen stimmte gegen Abschaltung der Straßenbeleuchtung

Auch in Eggenstein-Leopoldshafen hat sich der Gemeinderat gegen eine Abschaltung der Straßenbeleuchtung entschieden, „um der gesetzlichen Ausleuchtungspflicht gerecht zu werden und Schaden zu verhüten“, wie Michaela Senger vom Bau- und Liegenschaftsamt erklärt.

Lisa-Kathrin Welzel von der Gemeindeverwaltung Pfinztal verweist auf Kontakte mit Partnern für die Betriebsführung der Straßenbeleuchtung, um noch mehr Potenziale für Einsparungen auszuschöpfen: „Wir prüfen gerade, ob die Schaltkreise und Schaltzeiten noch optimiert werden können, um einzelne Straßenzüge gezielter zu beleuchten. Gedimmte oder abgeschaltete Lampen gibt es derzeit nicht.“

Weingarten bereitet Nachtabschaltung vor

Vorbereitet wird die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung hingegen derzeit in Weingarten. Und in Walzbachtal werden die Lichter zwischen 20 und 6 Uhr gedimmt. „Dabei werden aber keine Bereiche ganz ausgeschaltet“, betont Bürgermeister Timur Özcan (SPD). „Morgens geht die Beleuchtung über einen Dämmerungsschalter automatisch aus.“

Die Gemeinde Graben-Neudorf nutzt zur energieeffizienten Lichtsteuerung eine astronomische Schaltuhr. In Dettenheim findet eine leistungsreduzierte Nachtschaltung statt. Zusätzlich wurde bei den kommunalen Gebäuden die Außenbeleuchtung reduziert oder ganz abgeschaltet.

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