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Symbolische Gebühr

Flüchtlingshilfe Stutensee macht gespendete Räder wieder verkehrstauglich

Die Mitarbeiter helfen denen, die sich eine normale Fahrradwerkstatt nicht leisten können. Seit 2015 haben sie mehr als 500 Räder wieder fit gemacht.

Alexander Koch (links) und Frank Döling von der Fahrradwerkstatt der Flüchtlingshilfe Stutensee begutachten frisch geliefertes Material.
Alexander Koch (links) und Frank Döling von der Fahrradwerkstatt der Flüchtlingshilfe Stutensee begutachten frisch geliefertes Material. Foto: Werner Breitenstein

„Radeln bedeutet Mobilität und Selbstbestimmung. Mit einem Rad kann man am öffentlichen Leben vor Ort teilnehmen. Kurz und gut: Ein Rad öffnet einem die Welt!“ So heißt es auf der Homepage der Flüchtlingshilfe Stutensee, die eine Fahrradwerkstatt ins Leben gerufen hat. Jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr öffnet sie ihre Pforten in der Blankenlocher Lorenzstraße, auf dem Gelände einer Gemeinschaftsunterkunft.

Das Prinzip ist einfach: Mitglieder der Helfergruppe Fahrradwerkstatt sammeln gespendete Fahrräder ein und arbeiten sie so auf, dass sie straßenverkehrstauglich sind. Die fahrtüchtigen Räder werden an Flüchtlinge abgegeben, die dafür einen kleinen Betrag von zehn bis maximal 50 Euro bezahlen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, die Räder reparieren zu lassen oder unter Anleitung selbst zu reparieren. Auch dafür werden nur minimale Preise erhoben, quasi Selbstkostenpreise, für einen Flicken etwa 30 Cent. Alle Helfer leisten unentgeltliche Arbeit.

„Wir helfen denen, die sich eine normale Fahrradwerkstatt nicht leisten können“, sagt Alexander Koch, Vorsitzender der Flüchtlingshilfe und dort ursprünglich als Computerberater tätig. Die symbolische Gebühr soll als Zeichen der Wertschätzung dienen und dafür sorgen, dass die Räder geachtet und gepflegt werden. Zusätzlich werden kostenlose Broschüren des Deutschen Verkehrssicherheitsrats über die wichtigsten Fahrradregeln in der jeweiligen Muttersprache ausgegeben.

An diesem Tag herrscht Hochbetrieb. Für viele Menschen beginnt im Frühling die Fahrradsaison. Es wird eifrig gebastelt und geschraubt. Größtes Manko ist regelmäßig die Beleuchtung. Auch Bremsen müssen oft nachgestellt werden. Die Helfer haben alle Hände voll zu tun. Koch wird unterstützt von Harald Heller, der treibenden Kraft in der Fahrradwerkstatt, und Frank Döling, der kürzlich zum Team gestoßen ist.

Ein Vater lässt seine kleine Tochter ein Kinderfahrrad ausprobieren. Gerade haben Mitarbeiter der Stadt Stutesee einen Anhänger mit Fundrädern angeliefert. Eine Gruppe Jugendlicher sucht sich gleich welche aus. Doch Koch muss sie vertrösten – schließlich wartet da noch etwas Arbeit.

1,3 Tonnen Altmaterial blieben übrig

Samet stammt aus der Türkei. Er ist 16 Jahre alt und wohnt seit einiger Zeit in unmittelbarer Nähe. Er kann sich nur schwer verständigen, zeigt aber großes handwerkliches Geschick und packt immer wieder mit an. „Er könnte gleich in jeder Werkstatt anfangen“, sagt Koch staunend.

Die Fahrradwerkstatt der Flüchtlingshilfe gibt es seit 2015. Seitdem wurden mehr als 500 Räder verkehrstauglich gemacht. Dazu kamen ungezählte kleinere Reparaturen, die auch immer wieder Spuren hinterlassen. Vor einem Jahr transportierte ein Schrotthändler insgesamt 1,3 Tonnen Altmaterial ab.

Wie Koch betont, sind gerade jetzt im Frühjahr Fahrradspenden willkommen. Das Team der Werkstatt freut sich auch jederzeit über tatkräftige Unterstützung.

Kontakt

0151/25377125.

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