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Ehrung vom Diözesan-Cäcilienverband

Neudorfer singt seit über 70 Jahren im Kirchenchor 

Bruno Blümle ist Rekordsänger. Auch im Alter tritt er als weiter Solist auf. Entdeckt wurde Blümle schon im Kindergartenalter.

Die stellvertretende Kirchenchor-Vorsitzende Marietta Heil gratuliert dem Jubilar.
Die stellvertretende Kirchenchor-Vorsitzende Marietta Heil gratuliert Bruno Blümle für sieben Jahrzehnte als Sänger. Foto: Werner Schmidhuber

Einer der ältesten Kirchenchöre in der Region hat wohl auch den ältesten aktiven Sänger der Region aufzuweisen: Der 86-jährige Bruno Blümle singt seit über 70 Jahren und widmet auch weiterhin seine Tenorstimme dem Chorgesang. Der rüstige Neudorfer ist nicht nur einer von vielen Sängern, als begnadeter Solist trug und trägt er zu vielen erfolgreichen Auftritten bei.

Ordensschwester entdeckt die Stimme

„Der als singende Gemeinschaft im Jahr 1741 erstmals urkundlich erwähnte Kirchenchor der Pfarrei St. Wendelin Neudorf sieht seine vornehmste Aufgabe in der Mitgestaltung der Gottesdienste zur Ehre Gottes und zur Erbauung und Freude der Gläubigen“, heißt es in einer Eigenbeschreibung.

Rekordverdächtig selten ist die Leistung, für die Bruno Blümle jetzt geehrt wurde. Er wurde vom Diözesan-Cäcilienverband mit einer Ehrenurkunde und einem Dankschreiben gewürdigt. Vom Neudorfer Kirchenchor gab es eine Urkunde und einen Geschenkkorb. Alles steht im Flur seines großen Hauses. „Mordsmäßig stolz sind wir alle auf unseren auch weiterhin aktiven Jubilar“, betont die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenchors, Marietta Heil. „Soweit die Unterlagen reichen, gab es noch nie jemand bei uns, der auf volle 70 singende Jahre gekommen ist.“ Dabei sind es eigentlich bereits 72 Jahre. Zwischendurch widmete sich der Vater von zwei Töchtern der Pflege der kranken Ehefrau und konnte nicht mehr alle Termine wahrnehmen.

1951 trat der damals 14-Jährige dem Kirchenchor bei – und fast zeitgleich dem Gesangverein Liederkranz. Im Kindergarten hatte Ordensschwester Evodia den Jungen mit der herrlichen Stimme entdeckt. Da sie nicht nur Kindergärtnerin, sondern auch Organistin war, erkannte sie sogleich sein noch schlummerndes Talent. In Theaterstücken baute sie ihn ein und brachte ihn über diesen ungewöhnlichen Weg zum Kirchenchor. Von ihr bekam der Junge das Notenlesen beigebracht und Gitarrenunterricht.

Auch in seiner Zeit als Kraftfahrzeug-Handwerker, als Meister und Betriebsleiter der örtlichen Kläranlage blieb er dem Chor der Pfarrgemeinde treu. Erst recht als Rentner. Im Lauf der Jahrzehnte hat Blümle acht Dirigentinnen und Dirigenten überstanden, lässt er schmunzelnd wissen.

Schnattern in den Singstunden

Was ihm einfällt, wenn er sich an die Anfangszeit als Jungsänger erinnert? „Unter Dirigent Johann Debatin haben wir im Kindergartensaal gesungen. Doch darin herrschte zu den Singstundenzeiten eine furchtbare Kälte, so dass alle schnatterten. Also haben wir einen großen Stahlofen geheizt. Wer drumherum saß, war in Schweiß gebadet, wer weiter weg saß, verspürte weiterhin eisige Kälte.“

Als Solist traute sich Blümle an alle Liedgattungen. Gerne sang er Peter Alexanders „Die Kirschen in Nachbars Garten“ und „Liebe ist wie wildes Wasser“ von Amanda McBroom. Oder, wie er bekennt, das Ave Maria.

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