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Kosten beim Zählerausbau

Netze Südwest plant Wasserstoff-Transformation in Nordbaden ab 2030

Warum kommt die Stilllegung des Gasanschlusses in Karlsruhe so viel teurer als in Weingarten? Die Netze-Gesellschaft Südwest bezieht Stellung.

2 Männer vor grünen Pflanzen
Der Geschäftsführer der Netze-Gesellschaft Südwest, Andreas Schick, und der Referent der Geschäftsführung, Lorenz Müller (von links) Foto: Dürr

Nach der Installation seiner klimafreundlichen Wärmepumpe im Eigenheim wollte sich BNN-Leser Christian Kopmann aus Weingarten von den Gebühren für seinen Gasanschluss bei der Netze Südwest befreien. Dafür bietet der Betreiber zwei Optionen an. Bis voriges Jahr verlangte der Verteilnetzbetreiber der Regionen Nordbaden, Oberschwaben und der Schwäbischen Alb für eine endgültige Stilllegung eine einmalige Kostenpauschale in Höhe von 950 Euro. Weiterhin wurde und wird die Möglichkeit für eine vorübergehende Außerbetriebnahme angeboten in Höhe einer jährlichen Vorhaltepauschale von 71,40 Euro.

Gleichzeitig bemerkte der ehemalige Kunde, dass sich die Kosten für die endgültige Stilllegung im Jahr 2024 mehr als verdreifachen werden. Im Vergleich dazu genügt es den Stadtwerken Karlsruhe, den abmontierten Gaszähler vorbeizubringen und sich damit sozusagen kostenfrei sämtlicher weiterer Kosten zu entledigen.

Der Referent der Geschäftsführung, Lorenz Müller, bezieht dazu Stellung und ordnet die Außerbetriebnahmen folgendermaßen ein: „Die Stadtwerke Karlsruhe betreiben überwiegend ein Niederdrucknetz, bei dem der einfache Ausbau des Zählers genügt. Die Netze Südwest hingegen betreibt in Weingarten ein Mitteldrucknetz, bei dem zusätzlich zum Zählerausbau die Regeleinrichtung vom Netz abzutrennen ist.“

Dabei seien die Kosten für die endgültige Stilllegung in Höhe von 2.950 Euro brutto auf einem mittleren Preisniveau, sagt Lorenz und ergänzt, dass viele Netzbetreiber ihre Stilllegungskosten nicht veröffentlichen würden. „Die gestiegenen Stilllegungskosten bilden die realen Kosten der Tiefbauunternehmen ab, die aufgrund gestiegener Energiepreise und Material- und Lohnkosten sowie der Inflation stark angezogen haben.“

Verschiebung bei Altbauten in Richtung Wasserstoff-Heizung

Lorenz Müller weist auch darauf hin, dass die sachliche Einordnung der Stilllegungskosten in das Marktniveau zu berücksichtigen sei. „Die Erhöhung der Stilllegungskosten resultiert daraus, dass die Preissystematik in der Vergangenheit nicht kostendeckend war“, so Müller. Während im Neubau und in gut sanierten Gebäuden ein elektrisches Wärmeaustauschermodul die günstigste Option sei, verschiebe sich die Wirtschaftlichkeit im Altbau in Richtung Wasserstoff-Heizung.

Die Netze Südwest engagiere sich federführend in der Initiative H2vor Ort für eine flächendeckende Wasserstoff-Transformation der Gasverteilernetze, so der Geschäftsführer Andreas Schick, der darauf hinweist, dass die Gasleitungen der Netze Südwest heute schon zu 100 Prozent „H2-ready“ – für den Transport von Wasserstoff geeignet – seien.

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