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Vortrag in Bretten

Solar-Experte aus Kraichtal: Die Energiewende beginnt beim Einzelnen

Das Fazit fällt eindeutig aus: Mit Solarstrom und Elektromobilität kann jeder Einzelne aktiv etwas gegen die Erderwärmung beitragen. Solarexperte Klaus Schestag hat in Bretten einen Vortrag dazu gehalten.

Solarexperte Klaus Schestag bei dem Vortrag.
Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Solar-Experte Klaus Schestag, der in Bretten die Umweltvorteile und finanziellen Anreize von Photovoltaikanlagen mit Fakten untermauerte. Foto: Gerd Markowetz

Die Nutzung von fossiler Energie ist nur einmalig möglich. Und sie produziert klimaschädliche Gase, die in die Atmosphäre dringt und für die dramatische Erderwärmung sorg. Wie jeder einzelne seinen kleinen Beitrag auf dem Weg beitragen kann – weg von fossiler, hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie –, das hat Klaus Schestag in einem Vortrag erläutert. Der Solarfachmann aus Kraichtal sprach in Bretten beim Start einer VHS-Vortragsreihe zum Thema Erneuerbare Energien und Klimawandel.

Solarstrom und Elektromobilität seien für die Energiewende alternativlos, sagte Klaus Schestag. Und zwar sowohl was das Klima als auch was den Geldbeutel angehe. Denn, so rechnete der Diplomingenieur vor: Eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach lohne sich immer. Sie erzeuge Strom zum Eigenverbrauch, zum Einspeisen ins Netz, zum Laden eines E-Autos.

„Die Energie-Zukunft ist dezentral“, sagte Schestag. Wer die Möglichkeit habe, Solarpanels aufs Dach zu montieren, könne sich dem Preisdiktat der Monopol-Stromkonzerne entziehen. Klotzen statt Kleckern sei die Maxime bei Solarpanels: Nicht nur an den eigenen Stromverbrauch denken, sondern auch an den Nachbarn, der vielleicht kein eigenes Dach hat.

Kraichtaler Experte hält Solaranlage für doppelt interessant

Seit 2022 sei eine Solaranlage doppelt interessant: Nicht nur, dass beim Kauf die Mehrwertsteuer entfalle, der Profit müsse zudem nicht mehr versteuert werden. Für ein Einfamilienhaus mit einem Stromverbrauch von rund 4.000 Kilowattstunden im Jahr empfahl Schestag eine Anlage, die in Spitzenzeiten bei Idealbedingungen 5.000 Kilowatt liefere.

„Wer den Strom vom Dach direkt nutzen kann, spart am meisten“, so der Experte: Also Stromfresser idealerweise bei Sonnenschein nutzen. Denn ohne Sonne komme kaum Strom vom Dach: Ein Stromspeicher im Keller könne da nützlich sein. Aber ein solcher Akku sei teuer und nicht zwingend nötig.

„Allein die Anlage auf dem Dach rechnet sich immer“, belegte Schestag seine Aussage mit Zahlen: Vier bis zehn Cent für Strom vom Dach stünden einem Strompreis von aktuell an die 40 Cent vom Stromkonzern gegenüber.

Dann aber bitte nicht Alibi-Öko-Strom vom Monopolisten-Tochterkonzern, sondern echten Öko-Strom vom Alternativ-Anbieter. Wir als Verbraucher haben da eine große Marktmacht.
Klaus Schestag
Energieexperte

Zur Wahrheit gehöre aber auch: Kommt von oben kein Strom, muss man auf die Stromanbieter zurückgreifen. „Dann aber bitte nicht Alibi-Öko-Strom vom Monopolisten-Tochterkonzern, sondern echten Öko-Strom vom Alternativ-Anbieter. Wir als Verbraucher haben da eine große Marktmacht.“

Das gelte gleichermaßen für die Mobilität: Man dürfe ein Tempolimit nicht nur fordern, sondern müsse aktiv werden. Niemand zwinge einen, schnell zu fahren. Dass ein Elektromotor dreimal effizienter als ein „Explosionsmotor“ sei – verniedlichend „Verbrenner“ genannt – sei Fakt. Je mehr sauberen Strom die Akkus lüden, desto umweltfreundlicher würden E-Autos. Zumal die Akkus recycelt wieder zu Batterien würden.

Nach fast drei Stunden Informationen gab es viel Lob für den oft von Fragen unterbrochenen Vortrag Schestags. „Viele gute und glaubhafte Fakten“ lobte Manfred Rochel aus Neulingen. Wie er ging auch der Gondelsheimer Karl Vollmer mit vielen neuen, umsetzbaren Ideen nach Hause.

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