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Seeger & Dürr Stiftung

Ausstellung in Stutensee zeigt den Menschen in seinen Begegnungen

Wer beherrscht wen: Der Mensch sein Umfeld oder dieses ihn? Die Werke von Alexandra Huber und Albrecht Genin sind bis 22. Oktober zu sehen.

Das Bild zeigt Andreas Dürr am Mikrofon und im Hintergrund Alexandra Huber in der Mitte.
„Sich täglich neu begegnen“ lautet der Titel einer Ausstellung bei der Seeger & Dürr Stiftung in Stutensee. Andreas Dürr, Geschäftsführer der Stiftung bei der Begrüßung am Mikrofon. Im Hintergrund ist Alexandra Huber (Mitte) zu sehen. Foto: Marianne Lother

„Sich täglich neu begegnen“ lautet der Titel einer Ausstellung, die Werke von Alexandra Huber und Albrecht Genin zeigt. Wiederholt stellt die Seeger & Dürr Stiftung Arbeiten dieser namhaften Kunstschaffenden in ihrer Reihe „Neue Kunst im Alten Pfarrhaus“ aus.

Beide Künstler stellen den Menschen in den Mittelpunkt, sowohl Huber, Jahrgang 1955, als auch Genin, geboren 1945 und 2013 verstorben.

Auch der Hintergrund lebt, zeigt die Ausstellung in Stutensee

Für Albrecht Genins unverkennbaren Stil stehen abstrahierte Figuren im Zentrum seines Schaffens, alle in Schwarz. Interessant seien neben ihnen auch die Hintergründe der Bilder, so Kunsthistorikerin Simone Maria Dietz. Sie übernahm bei der Vernissage die künstlerische Einführung und sprach bei Genins Werken von „Zwei-Räume-Arbeiten“.

Denn einerseits stehe die Figur im Vordergrund, und der Bildträger gewinne durch sein Material ein Eigenleben: Leinwand, Notenblätter, Landkarten und anderes.

So reich die Begegnungen, so vielfältig sind die Formate

Sodann beeinflusse aber auch der Hintergrund die Aussage des Bildes: Da sitzt eine Gestalt auf einer Landkarte von Südostasien. Anderswo saust ein Radfahrer in hohem Bogen über die Schweizer Alpen, oder ein winziger Dirigent steht vor einem riesigen Trompetentrichter.

Wer beherrscht wen? Das fragt Kunsthistorikerin Dietz. Der Künstler setzt sich mit seinem Werk auseinander, vom Betrachter wird das ebenfalls gefordert.

Alexandra Huber wählt große Leinwände und kleine Blätter Papier. Die Formate sind so vielfältig wie die Inhalte. Sie bringt Menschen in Zusammenhänge, mitunter witzig und ironisch.

Die Geschichte zum Bild erlebt der Betrachter selbst

Im titelgebenden Bild stehen sich zwei gegenüber, überrascht und erstaunt, sich zu sehen. „Sich täglich neu begegnen“, die Ausstellungsüberschrift, wird hier Form und noch unterstrichen durch den Ausruf „Holla“.

In ihrem reichen künstlerischen Schaffen hat Huber mehrfach Ausstellungen Titel gegeben, die auf ihren Anspruch bezüglich der Zwischenmenschlichkeit verweisen: „Klare Anweisung zum Dasein“ ist eine Blattsammlung, die sie 2006 ausgestellt hat.

Ihre Arbeiten tragen Sinnsprüche, berichtet Simone Dietz, positive Botschaften. Beispielsweise zeigt sie zwei Personen in einem Boot. Der Anker verbindet die beiden auf den wippenden Wellen. Die Geschichten zu den Bildern erlebt der Betrachter selbst.

In ihrer Buchreihe „Kleine Welten“ hat Huber 15 mal 15 große Blätter zu Büchern zusammengeheftet. Es handelt sich um Tagebücher und sie tragen Titel wie „lass` es einfach geschehen“ oder „Aus dem Vollen schöpfen“. Beide Kunstschaffenden – Albrecht Genin und Alexandra Huber – verbinden Literatur, Kunst und Musik in ihren Darstellungen.

Hubers Arbeiten und Genins Nachlass werden von dem Galeristen Horst Dietrich aus Berlin betreut. Der Geschäftsführer der Seeger & Dürr Stiftung und Projektentwickler bei Seeger Wohnkonzepte, Andreas Dürr, griff das Titelwort der Ausstellung „Sich täglich neu begegnen“ in seiner Begrüßung auf. Es passe zur heutigen Zeit, in der auch im Wohnungsbau Krisen und Herausforderungen alltäglich gemeinsam zu meistern seien.

Die Ausstellung ist bis 22. Oktober in der Hauptstraße 93 zu sehen, zu üblichen Bürozeiten der Seeger & Dürr Stiftung.  

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