Skip to main content

Im Check

Wasser gut, Infrastruktur nicht: Wie der Baggersee in Staffort bewertet wird

Ambiente, Sicherheit, Freizeitangebot, Versorgung, Parkplätze und Verkehrsanbindung - welcher See in der Region schneidet am besten ab? Diesmal im Check: der Baggersee Staffort

Zwei Menschen sitzen am Ufer eines Baggersees
Schattige Buchten: Den Baggersee teilen sich Angler, Badegäste und Taucher in speziell eingeteilten Zonen. Foto: Susanne Dürr

Der Baggersee im Gewann Gänseweide in Staffort entstand Mitte der 1960er Jahre im Zuge des Kiesabbaus, der 2001 endete. Dabei entstand ein See von 14,7 Hektar Größe und bis zu 17 Metern Tiefe.

Die mittlere Tiefe beträgt 8,2 Meter. Anfang der 1970er Jahre förderte die Baggerschaufel als Sensationsfund den Zahn eines Wollhaarmammuts zutage. Im Jahre 2003 entstand auf dem Gelände ein attraktives Naherholungsgebiet. Die Revitalisierung und Neugestaltung der Laichzone wurde 2017 vorgenommen.

Ambiente

Seine smaragdgrüne Farbe verdankt der See dem Lochwald. Der Schonwald umfasst den gesamten See und seine Uferbereiche sowie den Wald südlich und südwestlich des Sees, an den einige Waldbiotope angrenzen.

Kaum Verunreinigung durch Gänsekot

Das Flora-und-Fauna-Habitat-Gebiet „Kinzig Murgrinne zwischen Bruchsal und Karlsruhe“ umgibt den westlichen und südlichen Teil des Sees. Im Norden und Osten grenzen landwirtschaftliche Nutzflächen an den See, dem vom Gesundheitsamt eine ausgezeichnete Badewasserqualität bescheinigt wird. Es gibt kaum Verunreinigungen durch Gänsekot.

Badestelle

Aufgrund der vielen geschützten Bereiche des Sees sowie der Nutzung durch die Angler ist das Baden nur in beschilderten kleinen Teilbereichen des Sees erlaubt. Die schattigen Buchten auf Waldboden erstrecken sich am Ostufer gegenüber dem Fischerheim bis hin zu einer unter Naturschutzdenkmal stehenden Eiche.

Freizeitangebote und Versorgung

Den Baggersee teilen sich Angler, Badegäste und Taucher in speziell eingeteilten Zonen. Das Tauchen – für Besitzer eines Taucherpasses – ist jahreszeitlich begrenzt.

Es ist verboten, in Seeufernähe zu reiten, mit motorisierten Fahrzeugen zu fahren oder zu zelten. Das Befahren des Sees ist nur mit Fahrzeugen ohne eigene Triebkraft möglich. Ein gastronomisches Angebot in der Nähe ist nicht vorhanden.

Verkehrsanbindung

Es gibt etwa 20 gebührenfreie Parkplätze in der Nähe des Fischerheims, wenige Meter von der größten Badebucht mit Liegebereich entfernt. Von der Haltestelle der S2 Blankenloch-Mühlenweg ist es noch ein drei Kilometer langer Fußmarsch. Rund einen Kilometer entfernt hält die Buslinie 120/121 in der Weingartner Straße.

DLRG überwacht Baggersee in Staffor nicht

Sicherheit

Eine Überwachung des Sees durch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gibt es nicht. Der Gemeindevollzugsdienst schaut ab und an vorbei, um die Einhaltung der Regeln am See zu kontrollieren.

Kindertauglichkeit

Für Kinder ist das Baden am Baggersee nur bedingt geeignet, da er schnell tief wird. Da es keinen Sand in den Badebuchten gibt, kommt hier kein Strand-Feeling auf. Es gibt keinen Spielplatz und keine Spielgeräte.

Besucherstimmen

Für Ulla Rupp ist der Baggersee vor der Haustür die erste Wahl, wenn es um eine kurze Erfrischung am See geht. „Unter der Woche bin ich hier morgens um 9 Uhr ganz allein mit dem Bord auf dem See und genieße die Ruhe“, sagt die Friedrichstalerin.

Infrastruktur lädt eher zum Kurzaufenthalt ein

Hat sie ihre Enkel zu Besuch, geht sie lieber an den Baggersee nach Spöck, „der mehr Sand zum Spielen und einen flachen Einstieg hat“. Für einen ganztägigen Ausflug an einen Badesee bevorzugt sie einen Freizeitsee mit guter Infrastruktur wie etwa Bewirtschaftung.

Fazit

Ein schöner Natursee, der mit den jetzt blühenden Teichrosen einen schönen Anblick bietet. Die grüne Farbe des Wassers gibt dem See etwas Mystisches, es kommt jedoch kein Strandfeeling auf. Die fehlende Infrastruktur lädt eher zu Kurzaufenthalte ein. Daumen Mitte.

Navigationsadresse

Fischerheim Staffort, 76297 Stutensee

nach oben Zurück zum Seitenanfang