Skip to main content

Verwirrender Postbank-Flyer

Wie geht es weiter mit der Postfiliale Berghausen?

Zukunft ungewiss: Nach der Postfiliale in Eggenstein (Lenaustraße) könnte jetzt auch die Filiale in Berghausen am Europaplatz (Tannenstraß) vor dem Aus stehen. Was steckt dahinter? Wie geht es weiter? Die BNN hakten nach.

None
Ungewissheit für die Kunden: Wird die Postfiliale in Berghausen geschlossen? Wird der Postbankbetrieb eingestellt? Und wenn ja, wann? Flyer sorgten für zusätzliche Verwirrung. Foto: Klaus Müller

Erst Eggenstein-Leopoldshafen, jetzt Pfinztal: Hier wie da stehen, so scheint es, Postfilialen vor dem Aus. In Eggenstein ist, wie in den BNN berichtet, die Filiale in der Lenaustraße betroffen. Sie könnte, wenn keine neuen Räume gefunden werden, zum Stichtag 31. Mai dicht machen. In Pfinztal geht es um die Filiale Berghausen am Europaplatz (Tannenstraße). Wird die Postfiliale in Berghausen nun geschlossen? Oder wird nur der Service Postbank eingestellt? Und wenn ja, wann?  Wie geht es weiter mit der Filiale Berghausen? Die BNN hakten nach.

Von Klaus Müller

Um es aber gleich vorwegzunehmen: Der Filialbetrieb in Berghausen wurde bislang von keiner der beteiligten Seiten gekündigt. Die Filiale wird seit 2002 von der FWD Hausbau- und Grundstücks GmbH betrieben. Die Post spricht in diesem Zusammenhang von einer „Partner-Filiale“.

Noch keine Kündigung

Weder der eine Vertragspartner (die Post) noch der andere (die FWD) hat laut Post-Pressesprecher Hugo Gimber den bestehenden Vertrag gekündigt. Die Kündigungsfrist beträgt für beiden Seiten übrigens sechs Monate. Für Mitte Mai sind Gespräche zwischen den Beteiligten vorgesehen. Mit von der Partie werden auch Vertreter der Gemeinde- und der Ortsverwaltung Pfinztal sein. Der Tenor aus Gemeindesicht: Alles zu versuchen, damit es weiterhin eine Post in Berghausen gibt, und dies, wenn möglich, am bestehenden Standort. Ein eindeutiges Votum für den Erhalt forderten bislang ebenso über 1 000 Pfinztaler, die dies bei einer Unterschriftenaktion mit ihrer Unterschrift bekundeten.

Gespräche Mitte Mai

Überaus vorsichtig äußerte sich Stefan Hanselmann von der FWD auf BNN-Nachfrage. Die FWD wolle zunächst einmal die Gespräche abwarten. Immerhin bestätigte Hanselmann dann doch, dass seitens der FWD bis dato noch keine Kündigung des Betreibervertrages ausgesprochen worden sei. Die notwendigen Gespräche begründete er unter anderen damit, dass es Vertragsänderungen geben würde. Das trifft in der Tat zu.

Fällt Postbank-Service weg?

Für viel Verwirrung sorgte und sorgt die Postbank, die ihren Service ab November in Berghausen komplett streichen möchte. Eine Prüfung habe ergeben, teilte Gimber auch namens der Postbank mit, „dass die Nachfrage nach Bankleistungen in der Filiale Berghausen so stark zurückgegangen ist, dass dieser Service hier nicht mehr wirtschaftlich angeboten werden kann“. Mit Zahlen wurde diese Erkenntnis allerdings nicht unterfüttert. Etwa durchschnittlich zehn Kunden täglich, so eine direkte Nachfrage in der Post, nutzten das Postbank-Angebot. Von einer „Schließung“ der Postbank wären vor allem ältere Menschen betroffen, die sich nach wie vor immer wieder einen Teil ihrer Rente bar auszahlen ließen.

Flyer sorgt für Verwirrung

Unlängst sorgte ein Stapel Flyer für noch mehr „Postbank-Verwirrung“ in Berghausen. Darin teilte die Postbank mit: „Liebe Kundin, lieber Kunde, bisher konnten Sie in dieser Filiale der Deutschen Post auch Postbank Services nutzen. Dies ist leider nicht mehr möglich.“ Die Flyer seien versehentlich zu früh ausgelegt worden, räumte sodann die Post ein. Gleichzeitig wurde der November-Termin bestätigt – ab da gebe es in der Partner-Filiale Berghausen keine Postbankleistungen mehr.

Post hat Versorgungsauftrag

Die Post selbst hat einen Versorgungsauftrag, festgelegt in der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV). In Gemeinden oder Ortsteilen mit mehr als 2 000 Einwohnern muss laut der PUDLV eine stationäre Poststelle betrieben werden. Kurzum: „Um die für uns geltenden Vorgaben im Ortsteil Berghausen zu erfüllen, müssen wir am jetzigen Standort beziehungsweise in unmittelbarer Umgebung des jetzigen Standortes eine Filiale betreiben“, ließ die Post verlauten. Und weiter: Solche „stationären Poststellen müssen werktäglich nachfragegerecht geöffnet sein“. Über konkrete Öffnungszeiten wird in der PUDLV nichts gesagt.

nach oben Zurück zum Seitenanfang