Skip to main content

50 Jahre mit spannenden Gästen

Krankenhausfunk Karlsruhe: Radio ist Winfried Königs Leben

Vor über 50 Jahren gründete Winfried König den „Krankenhausfunk“ in Karlsruhe. Inzwischen blickt er auf ein halbes Jahrhundert mit spannenden Gästen und viel Musik zurück – und ans Aufhören denkt er noch lange nicht.

Sendeleiter Winfried König hat den Klinikfunk Karlsruhe vor 50 Jahren gegründet. Eine der Moderatorinnen ist seine Ehefrau Beate.
Sendeleiter Winfried König hat den Klinikfunk Karlsruhe vor 50 Jahren gegründet. Eine der Moderatorinnen ist seine Ehefrau Beate. Foto: Jörg Donecker

Obwohl er beruflich als Drogist, Lagerist und Programmierer gearbeitet hat, ist Winfried König im Grunde seines Herzens schon immer ein leidenschaftlicher „Radiomann“ gewesen. Vor über 50 Jahren gründete der heute 76-Jährige am 15. November 1973 den „Krankenhausfunk“ in Karlsruhe.

Inzwischen blickt er auf ein halbes Jahrhundert mit spannenden Gästen und viel Musik zurück – und ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Gemeinsam mit seinem Team möchte er die Patientinnen und Patienten im Klinikum Karlsruhe auch künftig an fast jedem Samstag mit einem bunten Radioprogamm unterhalten.

Alles fing an mit „Königs Tonbandclub“ in Karlsruhe

Schon als Jugendlicher konzipierte König Radiosendungen – nur nannte er das damals anders. In „Königs Tonbandclub“ tauschten er und Tonbandfreunde aus der ganzen Welt – von Indonesien bis Hawaii – besprochene und mit Musik bespielte Acht-Zentimeter-Tonbänder aus.

„Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, so mein Englisch zu verbessern“, sagt er heute im Rückblick. Letztlich habe er dann aber viel „dummes Geschwätz“ auf die Bänder gesprochen.

Seine Liebe zum Radio war auch als junger Erwachsener so groß, dass er als 27-Jähriger den Karlsruher „Krankenhausfunk“ gründete. „Wir sendeten damals aus einer sechs Quadratmeter kleinen Kammer der damaligen Landesfrauenklinik in der Kaiserallee“, erzählt König.

1978 zog man ins Städtische Klinikum um, wo man seither aus verschiedenen Räumen sendete. Seit 2014 befindet sich das schöne Studio im Haus A. „Die Räume und den Strom kriegen wir vom Klinikum“, sagt König, „die ganze Einrichtung aber gehört mir“. Gesendet wird fast jeden Samstag von 14 bis 18 Uhr. Schon seit 1978 moderiert die langjährige Mitarbeiterin Henriette „Henny“ Krauth die meisten der Sendungen.

Zusätzlich sind Königs Ehefrau Beate, einer der anderen Moderatoren oder er selbst am Mikrofon zu hören. Die Musik stellt übrigens ausschließlich Winfried König zusammen. Rockbands wie AC/DC oder Deep Purple wird man im Klinikfunk nicht hören. Die Musikauswahl ist eher mit dem Programm von SWR4 zu vergleichen: deutsche und internationale Schlager und angenehme Popsongs, zwischendurch auch mal Klassik.

Viele berühmte Gäste ließen sich von König oder von seinem Team für den mittlerweile in „Klinikfunk Karlsruhe“ umbenannten Sender interviewen.

Stolz zeigt der Radiomacher, der wie alle seine Mitarbeiter/innen ehrenamtlich tätig ist, ein dickes Album mit Erinnerungsfotos von Prominenten wie Gert Fröbe, Marlène Charell, Karl Dall, Adamo, Ted Herold, Elke Heidenreich, Elmar Gunsch oder Manfred Sexauer. Die meisten kamen extra ins Studio, einige interviewte man auch anderswo. Besonders in Erinnerung blieb König eine Live-Sendung mit den Fischer-Chören: „Da standen 200 Sängerinnen und Sänger im Sitzungssaal und wir haben live übertragen – das war gigantisch.“

Übrigens startete schon so manche Radio-Karriere am Mikrofon des kleinen Senders: Neben SWR1-Moderator Michael Lueg unternahmen auch Karlsruhes Kultur-Tausendsassa und KSC-Stadionsprecher Martin Wacker sowie Thomas Jung, Chef der Popwelle SWR3, ihre ersten Moderationsversuche beim Klinikfunk.

nach oben Zurück zum Seitenanfang