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Gerüchteküche im Ort brodelt

Einbrecher verwüsten Lehrerzimmer im Pfinztaler Schulzentrum

Unbekannte Täter brachen dreimal kurz hintereinander in das Schulzentrum in Berghausen ein. Über die Motivlage wird noch spekuliert.

Schule
Die Vorgehensweise war immer gleich: Über die Feuertreppe gelangten die Täter in die Schulen. Foto: Klaus Müller

Nicht einen, nicht zwei, sondern drei Einbrüche gab es in das Schulzentrum in Pfinztal-Berghausen. Und dies innerhalb kürzester Zeit. Die Vorgehensweise der Täter (oder des Täters) war dabei immer gleich. In allen drei Fällen, teilte auf Nachfrage dieser Redaktion die Polizei mit, gelangten Unbekannte wohl über die Feuertreppe und ein Noteinstiegsfenster in die Schule.

Eher ungewöhnlich ist die zeitliche Abfolge der Einbrüche. Die Täter schlugen in den Faschingsferien zu: in der Nacht von Freitag (9. Februar) auf Samstag; in der Nacht von Sonntag (11. Februar) auf Montag; in der Nacht von Montag (12. Februar) auf Dienstag.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatten es die Unbekannten vor allem auf die Lehrerzimmer des Ludwig-Marum-Gymnasiums und der Geschwister-Scholl-Realschule abgesehen. Bei allen drei Einbrüchen richteten sie hier wie dort erhebliche Verwüstungen an. Laut den beiden Schulen soll sich der materielle Schaden allerdings einigermaßen in Grenzen halten.

Polizei geht von denselben Tätern aus

Ob dabei ausschließlich von einem Vandalismus-Motiv gesprochen werden könne, lässt sich nach Einschätzung der Polizei zum gegenwärtigen Stand der Ermittlungen noch nicht sagen. „Die betroffenen Räume wurden jedoch durchwühlt, weitere Räume aufgebrochen und ebenfalls durchwühlt“, teilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe weiter mit.

„Nach bisherigem Kenntnisstand wird aufgrund der identischen Vorgehensweise und Örtlichkeit mutmaßlich von denselben Tätern ausgegangen.“ Die Ermittlung der Schadenshöhe sowie eventuelles Diebesgut seien aktuell Gegenstand der weiteren Ermittlungen.

Eine Woche nach den Einbrüchen, also unmittelbar nach Ende der Ferien, informierten die Schulleitungen per Elternbrief über die Geschehnisse in den Faschingsferien. Ansonsten verweisen die Schulleitungen auf die polizeilichen Ermittlungen.

Zunächst keine Reaktion auf die doch ungewöhnliche Einbruchserie kam – trotz mehrmaligen Nachfragens – aus dem Pfinztaler Rathaus. Die Gemeinde ist Schulträger des Schulzentrums in Berghausen. Nun hieß von der Gemeinde, man befinde sich in enger Absprache und im Austausch mit den Schulleitungen und der Polizei.

Zwischenzeitlich beginnt freilich die Gerüchteküche im Ort zu brodeln. Unter anderem wird dabei gemutmaßt, dass es sich vielleicht um eine „Challenge“, angestachelt in den sozialen Netzwerken, handeln könnte. Oder dass möglicherweise ein Racheakt von (ehemaligen) Schüler dahintersteckt.

Wie immer man das Kind nennen mag, wie auch immer die Motivationslage der Täter gewesen sein mag – es geht schlichtweg um Einbruch, ja sogar um eine Einbruchserie. Der Strafrahmen dafür sieht Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zehn Jahren vor.

Dass bislang kein Zeugenaufruf erfolgte, hat die Polizei so entschieden: „Jede polizeiliche Veröffentlichung von Vorkommnissen oder Straftaten erfolgt von hiesiger Stelle (Polizeipräsidium) nach einem internen Orientierungsrahmen und/oder in Absprache mit der sachbearbeitenden Polizeidienststelle.“

Ähnliches Vorgehen wie in Blankenloch

Die Vorkommnisse in Pfinztal sind übrigens keine Ausnahme. So gab es beispielsweise vergangenes Jahr im Blankenlocher Schulzentrum einige Fälle von Vandalismus. Die Täter verschafften sich wiederholt Zutritt zu den Sporthallen und wüteten mit Feuerlöschern in Umkleide- und Geräteräumen.

Als sehr aufwendig erwiesen sich die Reinigungsarbeiten. Ein ähnliches Vorgehen verzeichnete die Polizei bei Vandalismusattacken auf die Pestalozzi-Schule in Blankenloch. Die Schule musste daraufhin sogar für einen Schultag geschlossen werden.

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