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Weltweit im Einsatz

Klimafreundliche Bohrlochsonde aus Pfinztal gewinnt Umwelttechnikpreis

Beim Umwelttechnikpreis des Landes Baden-Württemberg ging der dritte Platz in der Kategorie „Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Industrie 4.0“ an die Pfinztaler Firma J&C Bachmann aus Pfinztal für ihre Iberia-Bohrlochsonde. Wir stellen das Unternehmen, sein Tätigkeitsfeld und die preisgekrönte Sonde vor. 

Techniker Andre Baron holt mit einem lokalen Techniker bei einem Einsatz in Südafrika die IBERIA Bohrlochsonde ein, nachdem mit dieser die Konzentration der Bodenschätze im Bohrloch vermessen wurde. 
Techniker Andre Baron (links) holt bei einem Einsatz in Südafrika die Iberia-Bohrlochsonde ein. Zuvor wurde mit dieser die Konzentration der Bodenschätze im Bohrloch vermessen.  Foto: Jan Bachmann

„Es ist für uns ein Meilenstein der Anerkennung“, freut sich Claus Bachmann. Die Iberia-Bohrlochsonde des Pfinztaler Unternehmens J&C Bachmann hat den dritten Platz des Umwelttechnikpreises des Landes Baden-Württemberg in der Kategorie „Mess-, Steuer- und Regeltechnik Industrie 4.0“ eingeholt. Die Firma hat ihr Büro in Söllingen und beschäftigt deutschlandweit zwanzig Mitarbeiter in der Produktionsstätte in Pforzheim.

Seit der Firmengründung im Jahr 2009 entwickelt der promovierte Physiker und Verfahrenstechniker – gemeinsam mit Junior Jan Bachmann – ein Verfahren, bei dem eine Sonde Bodenwerte analysieren kann, ohne den Umweg über zeitintensive Laborauswertungen von Bodenproben zu nehmen. Die Sonde hat nur 53 Millimeter Durchmesser und kann per Röntgenfluoreszensanalyse direkt ins Bohrloch eingeführt werden.

Iberia-Sonde kommt im Bergbau zum Einsatz

„Als ehemaliger Ruhrgebietler war 40 Jahre die Messtechnik im Bergbau mein Einsatzgebiet“, so Bachmann. Und auch hier liegt das Einsatzgebiet der Iberia-Sonde, erklärt der Geschäftsführer.

„In Deutschland gibt es kaum noch Bergbauunternehmen, unsere Bohrsonden sind zu 90 Prozent weltweit im Einsatz, so etwa in Australien, Chile und Südafrika“, erklärt Bachmann. Der ausgelobte Preis für innovative Umwelttechniken begründet sich in der Echtzeit-Elementaranalyse über die gesamte Bohrlochtiefe.

Die unmittelbare Verfügbarkeit der Daten reduziert die Anzahl der Bohrungen, die in der Tiefe nicht begrenzt sind und verringert somit den Eingriff in die Ökologie der Region.

Neue Technik soll Umweltgefährdungen verhindern

Zudem kann die Iberia-Sonde nicht nur Wertstoffe, wie Kupfer, Nickel und Kobalt oder Wolfram, sondern auch Schadstoffe wie Arsen oder Strontium messen. Und genau hier liege ein weiteres zukunftsträchtiges Einsatzgebiet, erklärt der Senior. Er hat bereits 2002 ein erstes Patent für eine solche Sonde angemeldet.

Nun gilt es, unser Produkt zu vermarkten.
Claus Bachmann
Geschäftsführer

„Nun gilt es, unser Produkt zu vermarkten“, betont er. Auch die Politik sei gefordert, die Rahmenbedingungen für die umweltschonende Erfassung von Wertstoffen in aufgelassenen Industriebrachen zu schaffen.

Die neue Technik soll Umweltgefährdungen verhindern und vorhandene Rohstoffe, wie Kupfer und Zink, klimafreundlich aus dem Müll gewinnen. So sollen Halden in Rohstoffquellen umgewandelt werden.

Viel Geld, Stehvermögen, Geduld sowie Engagement der Mitarbeiter seien die letzten 13 Jahre in die Entwicklung geflossen. Das Projekt wurde mit Mitteln aus dem Horizon 2020 Forschungsprogramm der EU bezuschusst.

Im Rahmen des EU-Programms „Race-to-Net“ wurde ein Climate Impact Forecast erstellt. Dieser zertifizierte der Iberia-Sonde eine voraussichtliche jährliche Einsparung an CO2 von 2.300 Tonnen.

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