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Sicherheit in den letzten Jahren

Verein in Pfinztal bewahrt alte und kranke Tiere vor dem Schlachthof

Während Haustiere oft in Tierheimen abgegeben werden, sind Nutztiere wie Pferde und Ziegen meist dem Schicksal ausgeliefert. Ein Verein in Pfinztal hilft.

Daniela Zechendorf-Hess, die Vorsitzende des Vereins, und ihr Stellvetreter Guido Stickel freuen sich immer über neue Helfer.
Daniela Zechendorf-Hess, die Vorsitzende des Vereins, und ihr Stellvetreter Guido Stickel freuen sich immer über neue Helfer. Foto: Lu Siegrist

Die Pferde stehen friedlich auf der Weide, die Esel lassen sich von zwei Besuchern kraulen und ein Pony wird liebevoll von den Kindern gepflegt: Der Tierschutzhof in Pfinztal-Berghausen gibt kranken und alten Tieren die Möglichkeit, in einer sicheren Umgebung ihre restliche Lebenszeit zu verbringen.

Während Haustiere oft in Tierheimen abgegeben werden, sind Nutztiere wie Pferde, Hühner und Ziegen oft ihrem eigenen Schicksal und somit schlussendlich dem Schlachthof ausgeliefert.

Bei uns dürfen sie einfach da sein.
Daniela Zechendorf-Hess
Vereinsvorsitzende

„Wir möchten diesen Tieren die Möglichkeit geben, in artgerechter Haltung zu leben“, erklärt Daniela Zechendorf-Hess, die Vorsitzende des Vereins. „Für uns sind es keine Tiere, die uns einen Nutzen bringen müssen. Bei uns dürfen sie einfach da sein.“

Der Verein stellt keine Ansprüche an die Tiere, sondern möchte ihnen eine sichere letzte Umgebung bieten. Dafür arbeiten dort rund 70 ehrenamtliche Helfer, die sich regelmäßig um das Wohlergehen der Tiere kümmern. „Sie dürfen zu ihrer und unserer Freude hier sein“, so Zechendorf-Hess.

Der gemeinnützige Verein, der seit 2005 besteht und ursprünglich in Durlach lokalisiert war, bietet momentan 43 Tieren ein Zuhause. Darunter befinden sich Pferde, Ponys, Esel, Ziegen und Geflügel. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Sach- und Geldspenden und den Mitgliedschaften.

„Die Tierarztkosten sind stark gestiegen, aber auch die Versorgungskosten. Wir sind daher täglich am Kämpfen“, erklärt Guido Stickel, der stellvertretende Vorsitzende. „Wir müssen oft schwer durchatmen, wenn wir die Rechnungen sehen“, sagt auch Zechendorf-Hess.

Zwei Tiere haben gerade eine Operation hinter sich

Momentan sind sowohl das Pferd Luca als auch der Ziegenbock Siggi in der Klinik. Sie mussten wegen einer lebensbedrohlichen Kolik und eines Harnröhrenverschlusses operiert werden. „Die größte Herausforderung ist es, den Hof trotz stetigem Wandel am Leben zu erhalten“, sagt Zechendorf-Hess.

Die Ehrenamtlichen freuen sich daher über jede Hilfe. „Wichtig ist, dass wir zwischen Helfern und Mitgliedern unterscheiden“, betont Stickel. Helfer müssen keine Mitglieder sein, schließlich unterstützen diese den Verein durch ihre ehrenamtliche Arbeit und nicht zwingend mit einem Jahresbeitrag. Der jüngste Helfer ist 14 Jahre alt, der Älteste 83 Jahre. „Wir sind über jede helfende Hand glücklich“, sagt Stickel.

Patenschaften fördern die emotionale Bindung

Ein weiterer wichtiger Teil des Gnadenhofs sind die Patenschaften. Durch diese werden emotionale Bindungen zwischen Besucher und Tier aufgebaut. „Es kommen viele Familien auf den Hof. Sie verbringen gerne ihre Zeit hier, putzen die Tiere oder gehen mit ihnen spazieren“, sagt Zechendorf-Hess. Den liebevollen Umgang und die Nähe zu den Menschen genießen die alten, kranken und oft verstörten Tiere sehr.

„Unsere Bewohner übertreffen oft ihre Lebenserwartung“, sagt Stickel. „Dies ist für uns ein Beweis, dass wir das Richtige tun, indem wir den Tieren ein sicheres letztes Zuhause bieten.“

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