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Polizei sucht Zeugen

„Einfach unfassbar“: Kater in Walzbachtal mutwillig überfahren?

Kater Balu gehörte sieben Jahre lang zu einer Familie in Walzbachtal. Am Mittwoch, 10. April, wurde er überfahren. Mit Absicht, wie Augenzeugen berichten. 

Toter Kater liegt auf einem grauen Handtuch.
Nach dem Vorfall nahm ein Anwohner aus Walzbachtal Kater Balu mit nach Hause und machte die Besitzer ausfindig. Foto: Dario Larsen

Kater Balu hatte rötliches Fell und helle Augen. Sieben Jahre lang gehörte er zu einer Familie in Walzbachtal. Am Mittwoch, 10. April, wurde er von einem Auto erfasst und getötet. Dass es sich dabei um ein Versehen handelt, bezweifeln die Augenzeugen.

Anwohner Dario Larsen hat den Vorfall von seinem Haus aus gesehen. Allerdings nur aus dem Augenwinkel, erzählt er. Er habe mitbekommen, wie ein Auto beschleunigt, kurz danach schrien zwei Frauen auf. Er eilte daraufhin auf die Straße.

Das war definitiv mutwillig.
Dario Larsen
Anwohner

Der Kater Balu saß laut den Augenzeugen am Rand der Grombacher Straße in Walzbachtal vor dem Bordstein. Ein Auto – ein dunkles Fahrzeug – habe beschleunigt und nach links gelenkt.

„Das war definitiv mutwillig“, sagt Larsen. Die Polizei in Bretten ermittelt nun wegen Sachbeschädigung und wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Familie aus Walzbachtal wartete vergeblich aus Rückkehr des Katers

Knappe zwei Wochen nach dem Vorfall ist die Familie des Katers immer noch geschockt. „Es ist einfach schrecklich“, sagt die Besitzerin.

Balu war ein Freigänger, erzählt sie. Den Namen der Familie möchte sie nicht in der Zeitung lesen. Tagsüber erkundete der Kater die Gegend, am Abend kam er immer rein.

Katze liegt am Boden und blickt in die Kamera.
Der Kater Balu gehörte sieben Jahre lang zu der Familie. Foto: Privat

Die Besitzerin aus Walzbachtal wunderte sich, als er am Mittwochabend nicht wie gewohnt nach Hause kam. „Das war merkwürdig.“ Weil es eine kalte Nacht werden sollte, stellte sie ihm sein Körbchen nach draußen.

Am nächsten Morgen sitzt die Familie beim Frühstück. Die Eltern und die beiden Söhne machen sich für den Tag fertig. Der Ältere von beiden muss an dem Tag noch eine Arbeit schreiben, erzählt seine Mutter.

Die Nachricht über den Verlust kommt von einer nahen Nachbarin. Sie hat den Aufruf von Dario Larsen, der den Kater nach dem Vorfall zu sich genommen hat, auf Facebook gesehen.

Mutmaßliche Absicht sorgt bei Familie für Fassungslosigkeit

Der Familienvater holt Balu daraufhin nach Hause. „Er war schon ganz steif“, sagt die Besitzerin. „Die Kinder haben stundenlang geweint.“

Dass dem Kater – als Freigänger – etwas passieren könne, damit habe sie gerechnet. Zu wissen, dass es möglicherweise Absicht und kein Unfall war, sei aber „einfach unfassbar“.

Dass die Polizei wegen Sachbeschädigung nach Paragraf 303 des Strafgesetzbuchs ermittelt, ist für die Familie makaber. Sie seien deshalb froh, dass es bei der Polizei auch ein Tierschutzfall ist.

Für eine Sachbeschädigung sieht das Gesetz eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren vor. Wie hoch die Strafe genau ausfällt, wird vom jeweiligen Richter im Einzelfall entschieden.

Verstöße gegen das Tierschutzgesetz können ebenfalls mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Polizei sucht Zeugen

Wer in der Grombachstraße in Walzbachtal am Mittwoch, 10. April, zwischen 21.15 und 21.45 Uhr etwas gesehen hat, kann sich beim Polizeirevier in Bretten melden: 07252-50460.

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