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Gemeinderat billigt Vorentwurf

Neuer Supermarkt für Wössingen: Lidl macht das Rennen

Mehrheitlich hat der Walzbachtaler Gemeinderat am 24. Juli 2019 beschlossen, mit einem Bebauungsplan den Weg freizumachen für die Ansiedlung eines Discounters neben dem Wössinger Rewe. Fast ein Jahr später billigte der Gemeinderat den Vorentwurf.

Im Bereich des Fahrradfahrers soll die Einfahrt des neuen Discounters entstehen.
Dort, wo der Fahrradfahrer aktuell noch vor grüner Wiese radelt, soll die Einfahrt des neuen Discounters in Wössingen entstehen. Foto: Arnd Waidelich

Nachdem die Gemeinde das Grundstück an einen Investor verkauft hatte, haben Gemeinderäte wie Bevölkerung auf eine schnelle Entscheidung gehofft, ob Aldi oder Lidl das Rennen um den Standort machen würde.

In den Verhandlungen zwischen dem Investor und den beiden im Rennen befindlichen Discountern gab es immer wieder Schwierigkeiten, war aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu hören. Knackpunkt sei die Frage der Ladengröße gewesen.

Aldi habe die angedachten 1.200 Quadratmeter nicht mehr einhalten und verkleinern wollen. Deshalb hätten sich sowohl Gemeinde als auch Investor für Lidl entschieden.

Jetzt scheint es schnell zu gehen. Der Gemeinderat billigte den Entwurf des Bebauungsplans in der Fassung vom 26. April. Er beschloss gleichzeitig die Anhörung der Träger öffentlicher Belange sowie die Anhörung der Öffentlichkeit in Form einer Offenlage.

Grüne sehen Projekt kritisch

Jeweils zwei Enthaltungen gab es von Vertretern der Grünen, die das Projekt von Anfang an kritisch gesehen hatten. Er rechne damit, dass der Bauantrag noch vor den großen Ferien gestellt werden könne, so Bürgermeister Timur Özcan (SPD) auf Nachfrage von Silke Meyer (SPD). Der Gemeinderat stimmte auch der Endfassung des Flächennutzungsplans zu.

Zu dem vorliegenden Entwurf wurden eine ganze Reihe von Gutachten angefertigt. Planer Lars Petri stellte sie dem Gemeinderat vor. Es seien in dem betroffenen Gebiet keine Eidechsen und keine Fledermäuse entdeckt worden.

Die am Rande zur Landesstraße stehende Baumreihe sei noch zu jung, als dass sich dort eine Fledermauspopulation hätte ansiedeln können. Deshalb müsse man keine vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen umsetzen.

Das erstellte Verkehrsgutachten rechne mit rund 800 zusätzlichen Fahrzeugen durch den Discounter. Ein Verkehrsaufkommen, das eine Abbiegespur nicht notwendig machen werde. Entgegen bisheriger Planungen, die von einer gemeinsamen Einfahrt für Rewe und Lidl ausgingen, werde der neue Discounter eine separate Einfahrt erhalten.

Sie werde in Richtung Hofladen verlegt, um Konflikte zu vermeiden. Das Schallschutzgutachten habe ergeben, dass für die Bewohner des Hofladens die Schallschutzgrenze leicht überschritten werde, so Petri. Trotzdem habe der Gutachter diesbezüglich keine Bedenken.

Discounter mit 1.200 Quadratmeter Nutzfläche

Wie bei Rewe werde das neue Gebäude tief in den Hang hinein gebaut. Aus damals begangenen Fehlern, als die massive Schutzmauer auf das Gebäude zu stürzen drohte, habe man gelernt. Die rückwärtige Mauer werde jetzt gleichzeitig auch Stützmauer sein.

Auf einer überbaubaren Grundfläche von 2.200 Quadratmetern werde ein Gebäude mit 1.200 Quadratmetern Nutzfläche unter einem Pultdach entstehen. Als Ausgleichsfläche stehen in den Wössinger Gänsäckern zwei Streuobstwiesen zur Verfügung. Sie sollen aufgewertet und durch Ergänzungspflanzungen von Obstbäumen optimiert werden.

Die Auswirkungsanalyse einer Gesellschaft für Markt und Absatzforschung komme zu dem Ergebnis, dass der neue Discounter Auswirkungen auf die anderen Märkte in Walzbachtal haben werde. Er werde zu nicht unerheblichen Umlenkungen der Kaufkraftströme innerhalb der Gemeinde führen. Mit starken Umsatzeinbußen müsse ein am östlichen Jöhlinger Ortsrand gelegener Discounter rechnen.

Großen Wert legten die Gemeinderäte auf die durchgehende Begehbarkeit der Grundstücke. Levin Huthwelker (Grüne) wie auch Martin Sulzer (CDU) und Michael Plaumann (CDU) forderten, dass man ohne Umwege und Hindernisse „von Markt A nach Markt B kommen kann“.

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