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Von Karlsruhe bis Offenburg

Das war die Silvesternacht aus Sicht der Polizei in und um Karlsruhe

Zum Jahreswechsel waren die Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizeibeamte der Region wieder im Dauereinsatz. Die Polizeipräsidien in Offenburg, Karlsruhe und Pforzheim hatten einiges zu tun. Dennoch bezeichnen sie den Verlauf der Silvesternacht als "weitestgehend ruhig und friedlich".

Silvester - Südkorea
Silvester in Südkorea. Foto: Ahn Young-Joon/AP/dpa

Die Lage in Offenburg und der Ortenau

Beim Führungs- und Lagezentrum der Offenburger Polizei gingen in der Silvesternacht fast 300 Notrufe ein. In knapp 250 Fällen mussten Streifenfahrzeuge zum Ereignisort ausrücken. Besonders nach Mitternacht wurden diverse Brände von Mülltonnen gemeldet, die von der Feuerwehr rasch gelöscht werden konnten. Bei zwei Mülltonnenbränden entstand Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro.

In Lahr fing ein neben einer brennenden Mülltonne geparkter Pkw Feuer. In Bühlertal brannte eine in einer Garage abgestellte Mülltonne, in der abgebranntes Feuerwerk entsorgt worden war.

Keine Straftaten wegen sexueller Gewalt

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden bei der Polizei Offenburg nicht angezeigt. Die Anzeigen im Zusammenhang mit Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit lagen im einstelligen Bereich. Alkoholbedingte, schwere Verkehrsunfälle waren nicht zu verzeichnen. Das Fazit der Offenburger Polizei: Es war ein insgesamt friedlicher Verlauf der Silvesterfeierlichkeiten.

Auch das Polizeipräsidium Karlsruhe spricht von einer weitestgehenden ruhigen Nacht. Die Feuerwehr musste auch hier kleinere Brände in der Stadt löschen, weil sich Altkleiderkontainer oder Mülleimer entzündet hatten. Ursachen für die Kleinstbrände waren wohl vor allem unsachgemäß verwendete oder entsorgte Feuerwerkskörper.

Etwa 500 Einsätze für Karlsruher Polizisten

Die Polizei Karlsruhe führte bereits am frühen Abend Präsenz- und Kontrollmaßnahmen durch. Insgesamt waren über 250 Polizisten im Dienst, die insgesamt etwa 500 Einsätze zu bewältigen hatten. Es wurden über die Nacht nach bisherigen Erkenntnissen elf Körperverletzungs-, neun Diebstahls-, elf Sachbeschädigungs- und vier Widerstandsdelikte zur Anzeige gebracht.

Gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz wurden 15 Verstöße zur Anzeige gebracht. Insgesamt 38 Platzverweise mussten ausgesprochen werden, 25 Ruhestörungen waren zu verzeichnen. Vier Personen wurden festgenommen, zehn Personen mussten die Nacht im Polizeigewahrsam verbringen. Es kam zu insgesamt 14 Verkehrsunfällen, zudem wurden bei Verkehrskontrollen 14 Trunkenheitsfahrten mit einem Spitzenwert eines PKW-Fahrers von knapp zwei Promille festgestellt. Die Polizei musste zu mehr als 20 Einsätzen wegen kleineren Bränden ausrücken.

Mehr als 2.000 Menschen feierten auf Karlsruher Marktplatz

Wie auch zum vergangen Jahreswechsel versammelten sich im Stadtgebiet Karlsruhe mehrere tausend Personen auf den öffentlichen Plätzen. Auf dem Marktplatz feierten gegen Mitternacht etwa 2.000 bis 2.500 Personen ausgelassen den Beginn des neuen Jahres. Teilweise kam es dort aufgrund des unsachgemäßen Umganges mit Feuerwerkskörpern sowie des Abbrennens von Böllern zu gefährlichen Situationen, die allerdings durch sofortiges Einschreiten der Polizei weitestgehend unterbunden werden konnten.

Mann wirft Böller in Menschenmenge

Ein 25-Jähriger wurde gegen 0 Uhr durch Polizeibeamte festgenommen, nachdem er mehrere Böller in die Menschenmenge geworfen und Flaschen mit startenden Raketen umgetreten hatte. Neben einer Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte musste er zudem die Nacht im Polizeigewahrsam verbringen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden keine Personen verletzt.

Die durch die Stadt Karlsruhe ausgewiesene "Böllerfreie Zone" im Bereich des Schlossplatzes wurde weitestgehend eingehalten. Bis auf wenige Raketenstarts unbekannter Herkunft wurden am Schlossplatz keine Böller gezündet. Die restlichen Plätze in der Innenstadt waren eher schwach frequentiert.

Raub auf Tankstelle in Marxzell

Gegen 21.04 Uhr bedrohten zwei bislang unbekannte Täter den 23-jährigen Angestellten einer Tankstelle in Marxzell und konnten so an Bargeld sowie mehrere Stangen Zigaretten gelangen. Die Täter konnten vorerst unerkannt entkommen. Sie waren mit je einem Messer bewaffnet. Ihre Erscheinung war nach Zeugenangaben eher jung, sie sollen circa 180 Zentimeter groß gewesen sein.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Karlsruhe unter der 0721 666-5555 i n Verbindung zu setzen.

Mehrere Branddelikte

Gegen 1 Uhr entzündeten bislang unbekannte Täter eine Feuerwerksrakete in der Karlsruher Südweststadt , die zunächst auf eine Hauswand flog und sich anschließend auf einem Balkon einer Wohnung in der Bürklinstraße entzündete. Der dortige Holzboden fing sofort Feuer. Lediglich durch sofortiges Einschreiten von Nachbarn konnte der Brand frühzeitig gelöscht werden.

Gegen 2.30 Uhr haben bislang unbekannte Täter drei Mülltonnen in der Bruchsaler Kaiserpassage in Brand gesetzt, sodass an diesen sowie an einer angrenzenden Fassade ein Schaden entstand. Die Feuerwehr Bruchsal musste die brennenden Mülltonnen löschen und so ein Ausweiten des Feuers verhindern.

Gegen 4.30 Uhr brannte in der Lußstraße in Karlsruhe ein Mülleimer lichterloh, nachdem dort vermutliche glühende Feuerwerksreste entsorgt wurden. Das Feuer konnte vor Ort durch anwesende Personen gelöscht werden. Neben der völlig zerstörten Mülltonne entstand zudem Sachschaden an einem nebenstehenden PKW sowie an einer Gartenmauer.

Am Schelmengraben in Pfinztal-Söllingen verursachte gegen 5.50 Uhr vermutlich ein Feuerwerkskörper einen Brand in einem Bauschuttcontainer, welcher durch die Freiwillige Feuerwehr Pfinztal gelöscht werden musste.

Zudem mussten die Einsatzkräfte im Stadt-und Landkreis Karlsruhe über die Nacht hinweg mehrfach ausrücken und Mülltonnen nach unsachgemäßer Entsorgung von glühenden Feuerwerkskörpern löschen. Neben dem Einsatz von Wasser aus beispielsweise angrenzenden Gartenteichen mussten auch mehrere Feuerlöscher der Polizisten benutzt werden.

So verlief die Silvester-Nacht in Pforzheim und dem Enzkreis

Die erste Silvesternacht im neuen Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Pforzheim verlief für die eingesetzte Polizeikräfte nach eigenen Angaben weitestgehend ruhig. Insgesamt waren in der Silvesternacht in den acht Polizeirevieren 112 Polizeibeamten im Einsatz, die insgesamt 219 Einsätze zu bewältigen hatten.

Haus brennt in Weiler ab

Anwohner meldeten gegen 2 Uhr den Brand in einer Scheune im Kelterner Ortsteil Weiler. Das Feuer breitete sich sehr schnell aus und griff auf einen in der Hofeinfahrt geparkten Transporter und das anliegende Wohnhaus über . Die Bewohner des Hauses brachten sich rechtzeitig in Sicherheit. Der Sachschaden wird auf mindestens 700 000 Euro geschätzt. Die Löscharbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden.

Die freiwillige Feuerwehr Keltern sowie benachbarte Feuerwehren waren mit über 100 Mann vor Ort. Um die Brandursache zu klären, wurde die Kriminaltechnik des Polizeipräsidiums Pforzheim beauftragt. Die weiteren Ermittlungen übernimmt das Kriminalkommissariat Pforzheim. Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst in Pforzheim unter Telefon (0 72 31) 1 86 44 44 in Verbindung zu setzten.

Weitere Feuer im Enzkreis...

Die Feuerwehr Engelsbrand rückte zu einem mittleren Brand aus. Zahlreiche kleineren Einsätze in den Gemeinden Birkenfeld, Neuenbürg, Niefern, Remchingen, Illingen, Mühlacker und Ispringen wurden von den dortigen Wehren bearbeitet. Vermutlich durch Feuerwerkskörper wurde eine Kehrmaschine in der Enzstraße in Birkenfeld in Brand gesetzt. Sie brannte völlig aus. Die Polizei ermittelt hierzu nun wegen fahrlässiger Brandstiftung, Zeugenhinweise nimmt das Polizeirevier Neuenbürg unter Telefon (0 70 82) 7 91 20 entgegen.

... und in der Stadt

Das neue Jahr war noch keine 30 Minuten alt, als die Feuerwehr Pforzheim bereits zum siebten Mal ausrücken musste. Das Feuerwerk bescherte der Feuerwehr insgesamt 20 Einsätze. Dabei mussten neben Kleinbränden von Mülleimern und Unrat auch zwei brennende Hecken an Privathäusern und zwei Balkonbrände bekämpft werden. Menschen wurden dabei nicht verletzt. Trotz verstärktem Aufgebot musste zeitweise Unterstützung aus dem Enzkreis durch die Drehleiter aus Birkenfeld anrücken. Die Feuerwehr Pforzheim war mit allen Abteilungen im Einsatz.

Balkonbrände fast gleichzeitig

Durch Feuerwerkskörper wurden in einem Mehrfamilienhaus Bastmatten und ein Kunstrasen auf einem Balkon im Obergeschoss in Brand gesetzt. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Pforzheim konnten bei dem Haus in der Östlichen-Karl-Friedrich-Straße verhindern, dass das Feuer auf das Gebäude übergriff. Fast zur selben Zeit geriet ebenfalls infolge von Feuerwerkskörpern ein weiterer Balkon in Pforzheim, diesmal in der Bodelschwinghstraße, in Brand. Die Böller entzündeten das Mobiliar auf dem Balkon. Die Bewohner waren nicht zuhause. Auch hier konnte durch ein schnelles Löschen der Berufsfeuerwehr verhindert werden, dass die Flammen auf das Haus übergriffen.

Gefahr durch Feuerwerkskörper

Die Integrierte Leitstelle zählte ungewöhnlich viele zum Teil auch schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper, die rettungsdienstlich versorgt werden mussten. Das DRK zählte sieben Einsätze wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörper: je einmal Augenverletzung und Knalltrauma, der Rest waren Handverletzungen.

Ärger am Leopoldplatz

Am Leopoldplatz in Pforzheim versammelten sich um Mitternacht laut Polizei circa 600 Personen mit Migrationshintergrund. Nach bisherigen Auswertungen wurden ein Raub, drei Diebstähle, vier Körperverletzungen, fünf Sachbeschädigungen und ein Fall von Widerstand angezeigt. Gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz wurden sechs Verstöße angezeigt, in neun Fällen wurden Platzverweise ausgesprochen und zehn Ruhestörungen registriert.

Ein 24-Jähriger wurde laut Polizei aus einer Gruppe heraus mit Feuerwerkskörpern beworfen. Als er sich beschwerte, wurde er von drei Männern angegangen, geschlagen und leicht verletzt. Zwei Tatverdächtige wurden sofort festgenommen, ein Dritter floh. Die beiden 19 und 23 Jahre alten Tatverdächtigen wurden zum Polizeirevier Pforzheim-Nord gebracht. Da sich der 23-Jährige auch auf der Polizeiwache aggressiv verhielt, wurde er über Nacht in Gewahrsam genommen, dem 19-Jährigen wurde ein Platzverweis für die Innenstadt ausgesprochen. Zeugenhinweise nimmt das Polizeirevier Pforzheim-Nord unter Telefon (0 72 31) 1 86 32 11 entgegen.

Männer drücken Mädchen entzündeten Böller in die Hand

Zwei Mädchen im Alter von zehn und zwölf Jahren wurden in der Oberen Rodstraße in Pforzheim gegen 1.20 Uhr durch einen Böller an den Händen verletzt. Zwei Männer drückten der Zehnjährigen einen bereits entzündeten Böller in die Hand. Als die zwölfjährige Schwester zur Hilfe eilen und den Böller wegwerfen wollte, explodierte dieser. Beide Mädchen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus. Die Männer flüchteten. Sie werden wie folgt beschrieben: schwarze Kleidung, 20 bis 30 Jahre alt, einer der beiden Männer hatte eine Glatze. Zeugen werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Pforzheim-Süd unter Telefon (0 72 31) 1 86 33 11 in Verbindung zu setzen.

ots/BNN
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