Karlsruhe, Rastatt, Ettlingen: In immer mehr Orten meldete die Polizei jüngst den Fund von Giftködern. Im Notfall muss es schnell gehen: Wenn ein Hundebesitzer Anzeichen einer möglichen Vergiftung erkennt, sollte er sofort handeln.
Das sind die Anzeichen
Symptome müssen nicht sofort während des Gassigehens oder danach auftreten: Je nach Giftsorte kann es Stunden oder sogar Tage dauern, bis sich eine Vergiftung bemerkbar macht.
Hunde, die Gift gefressen haben, verhalten sich oft unruhig. Eventuell zittern sie und produzieren mehr Speichel als sonst. Durchfall und Erbrechen sind klare Warnsignale, im Stuhl oder im Urin könnte auch Blut zu erkennen sein. Wenn die Pupillen sehr eng oder sehr weit sind, das Zahnfleisch blass wird oder die Körpertemperatur plötzlich absinkt, sollte man sofort zum Tierarzt. Je nach Art und Menge des Gifts können Hunde apathisch werden oder sogar das Bewusstsein verlieren.
So handelt man richtig
Zwei Dinge sollten Hundehalter im Verdachtsfall auf keinen Fall tun: Eine Maulschlinge anlegen und Erbrechen herbeiführen. Der ohnehin geschwächte Hund könnte sonst an seinem Erbrochenen ersticken.
Besser ist es, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Der kann das Tier gegebenenfalls unter Überwachung erbrechen lassen. Auf dem Weg zum Tierarzt sollte der Hund warm gehalten werden, zum Beispiel mit einer Decke.
Unbedingt Polizei anrufen
Wenn möglich sollte man eine Probe des Gifts zum Tierarzt mitnehmen – aber Vorsicht: Beim Aufsammeln unbedingt Handschuhe tragen. Natürlich sollte auch sofort die Polizei alarmiert werden. Ist man mit mehreren Personen unterwegs, sollte jemand beim Fundort bleiben, bis die Polizei eingetroffen und sichergestellt ist, dass das restliche Gift entfernt wird.
Erste Hilfe
Hat der Hund gerade eben erst Gift gefressen, können Halter ihrem Tier als Sofortmaßnahme Aktivkohle verabreichen. Am besten sprechen sie bereits zuvor mit dem Tierarzt über die richtige Dosierung der überall erhältlichen Tabletten. Aktivkohle kann Giftstoffe binden und so die Symptome lindern – zum Arzt müssen betroffene Tiere aber trotzdem unbedingt gebracht werden.
Ist die Vergiftung bereits so weit fortgeschritten, dass der Hund nicht mehr atmet oder sein Herz aufgehört hat zu schlagen, kann man noch eine Wiederbelebung versuchen. Diese funktioniert ähnlich wie beim Menschen: mit Mund-zu-Nase-Beatmung und Herzdruck-Massagen. In speziellen Kursen können Tierhalter sich auf den schlimmsten Fall vorbereiten.