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Sammlung von Büchern

Beuttenmüller-Bibliothek in Bretten erhält sogar Anfragen aus den USA

Umfangreiche Privatsammlung eines Ehrenbürgers liefert Ahnenforschern frei verfügbare Familiendaten für weitere Recherchen.

Die „Herrin“ der Bücher. Gerta Bauder kümmert sich um die Bestände der Bibliothek und hält bisweilen bemerkenswerte Raritäten in ihren Händen.
„Herrin“ der Bücher: Gerta Bauder kümmert sich um die Bestände der Bibliothek und hält bisweilen bemerkenswerte Raritäten in ihren Händen. Foto: Susanne Lindacker

Wer seine Familiengeschichte erforschen möchte und mehr über seine Herkunft wissen will, ist mit der Dr.-Otto-Beuttenmüller-Bibliothek bestens bedient. Die umfangreiche Sammlung von 3.700 Büchern und Broschüren basiert auf private Archivsammlungen des Brettener Ehrenbürgers, Genealogen, Heimat- und Melanchthon-Forschers.

Ehrenbürger schenkt Bretten sein „Lebenswerk“

Anlässlich seines 95. Geburtstags am 1. April 1995 schenkte er seiner Heimatstadt Bretten „sein Lebenswerk“. „Für eine Privatsammlung eine recht hohe Zahl“, sagt Gerta Bauder. Die Bibliothekarin kennt die Bücher und Zeitschriften in- und auswendig und ist auch für die Anfragen der Hobbyahnenforscher zuständig.

In den ersten Jahren ihrer Tätigkeit konnte sie sich kaum retten vor Besuchern, erzählt sie. Doch diese gingen mit den Einschränkungen während der Corona-Pandemie schlagartig zurück. Zeitgleich nahmen die Recherchen in frei verfügbaren genealogischen Datenbanken zu.

Viele Anfragen kommen per Mail

Neuerdings kämen viele Anfragen als E-Mail bei ihr an, was die Sache schon etwas vereinfacht, weiß die Fachfrau. „Die Interessenten liefern die Grunddaten und ich schaue zunächst nach Spuren. Finde ich Anhaltspunkte, übermittle ich gegen eine Gebühr die Unterlagen als Scan oder Kopie.“

Eine tiefgründige und gezielte Recherche der einzelnen Familiengeschichten übernehme sie nicht, sagt Bauder. „Wollen die Menschen mehr erfahren, ist es erforderlich, Bretten zu besuchen und in den Unterlagen zu recherchieren.“

Häufig fänden Familien, die aus dem Kraichgau und Umgebung stammen, viel Wissenswertes zu ihrer Herkunft. „In Erinnerung blieb bei der Bibliothekarin der Besuch eines Mannes aus Offenburg. Der ältere Herr kam über 15 Jahre lang zweimal jährlich nach Bretten. Er hatte sich auf die gezielte Nachforschung spezialisiert und bekam von seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten stets die Aufgabe, nach Spuren und Familienzusammenhängen zu suchen. „Der Mann erzählte mir, diese Arbeit halte ihn geistig fit und ist zwischenzeitlich eine Lebensaufgabe geworden.“

Wenn Menschen fündig werden, das freue sie, sagt Bauder. Mit 82 Jahren beendete er dann allerdings seine Arbeiten. Einige Anfragen erhält sie aus Frankreich, Schweiz, Österreich, Holland und sogar aus den Vereinigten Staaten.

Trotz des umfangreichen Bücherschatzes von 7.055 Exemplaren „wächst“ der Bestand sukzessiv durch Schenkungen und Sammlungen. Wissbegierige finden Informationen im Adelslexikon, im Deutschen Familienbuch und aus den Büchern der Deutschen Geschlechterreihen.

Bauder wünscht sich mehr Besuche von jungen Leuten. Da seien die Anfragen dürftig. Sie weiß allerdings auch, dass das Interesse für Ahnenforschung oft erst im Alter erwacht. „Langsam kommt wieder Leben ins Haus“, sagt Bauder. In Kürze erscheine ein neuer Flyer und sie hoffe auf viele Interessenten.

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