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Fall von Postunterdrückung

Wie geht es weiter mit den liegen gebliebenen Briefen in Bretten, Gondelsheim und Sulzfeld?

Seit Wochen vermissen Post-Kunden in Bretten, Gondelsheim, Sulzfeld und Oberderdingen ihre Briefsendungen. Offenbar hat ein Austräger die Briefe liegen lassen. Was ist Stand der Dinge?

Brief wird in Briefkasten geworfen.
Seit Wochen vermissen Post-Kunden in Bretten, Gondelsheim, Sulzfeld und Oberderdingen jede Menge Briefe. Foto: Monika Skolimowska/ZB/dpa

Es gibt Neuigkeiten im Fall der sogenannten Postunterdrückung in und rund um Bretten. Wie die Deutsche Post auf Anfrage mitteilt, werden alle davon betroffenen Briefe bis Weihnachten zugestellt. Die Post will die Kunden mit einem separaten Schreiben darüber informieren. „Nur die Kunden, die einen Brief mit Begleitschreiben erhalten, waren von der Postunterdrückung betroffen“, schreibt Sonja Radojicic, Leiterin Regionale Kommunikation Süd.

Betroffene aus Bretten, Sulzfeld, Oberderdingen und Gondelsheim beschweren sich

Seit Wochen warten etliche Post-Kunden auf Briefe. In den sozialen Medien machen sie ihrem Ärger Luft, auch bei unserer Redaktion meldeten sich Betroffene. Die Menschen schreiben über versäumte Fristen, Mahnungen und Rechnungen. Ein Mann berichtet über einen Geburtstag, der schon zwei Monate vorbei ist, als die Einladung zur Feier endlich bei ihm ankommt. Mehrere Betroffene sagen zudem, dass sie auch Briefe vermissen würden, die ihnen die Deutsche Post zuvor elektronisch angekündigt hatte.

Auf Nachfrage räumte die Deutsche Post Anfang Dezember gegenüber unserer Redaktion einen Fall von Postunterdrückung ein. Mit anderen Worten: Ein Austräger hat gegen das Briefgeheimnis verstoßen, mutmaßlich hat er etliche Sendungen nicht verteilt. Jedenfalls sind sie nicht beim Empfänger angekommen.

Noch immer schweigt die Deutsche Post jedoch über das Ausmaß, also über den Zeitraum und die Anzahl der Sendungen. Einen Hinweis dazu liefert aber die Tatsache, dass die Deutsche Post mehr als zwei Wochen braucht, um die liegen gebliebenen Briefe zu verteilen. Am 8. Dezember gab die Kommunikationsleiterin bekannt: „Wir sind aktuell dabei, die vorgefundenen Sendungen zu sichten und zu sortieren, um diese dann schnellstmöglich in die Zustellung zu bringen.“ Bis Weihnachten soll das erledigt sein.

Auch auf die erneute Anfrage, welches Gebiet genau betroffen ist, bleibt unbeantwortet. Nur so viel teilt die Deutsche Post mit: Bretten, Gondelsheim und/oder Sulzfeld sind auf jeden Fall betroffen. Zudem haben sich Leser aus Oberderdingen gemeldet, die vergeblich auf ihre Briefe warten.

Postunterdrückung ist strafbar. Dem Zusteller drohen bis zu fünf Jahren Gefängnis oder eine Geldstrafe.

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