Einige der letzten weißen Flecken im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Bretten sollen bald verschwinden. Nach Worten von Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) versorgt künftig eine neue Buslinie mit dem Namen 147 das Hausertal und das Wohngebiet Steiner Pfad. Direkt nach den Sommerferien soll es am 12. September losgehen.
Der Bus 147 startet demnach an der Ortsverwaltung Gölshausen. Von da geht es über den Postweg ins Hausertal hoch. Weiter fährt er zum Bahnhof, zur Rechbergklinik und zum Steiner Pfad. Montag bis Freitag ist er im Ein-Stunden-Takt von 5.30 bis 20 Uhr unterwegs, samstags von 8 bis 20 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10 bis 20 Uhr.
Zwischendurch hält der Bus am Brettener Omnibusbahnhof. Dort sollen die Gäste bequem umsteigen können. Denn durch ein sogenanntes Rendezvous-Konzept treffen laut Plan alle Busse zeitgleich ein und fahren auch gleichzeitig wieder ab. „Egal, von wo die Gäste kommen, können sie am Bahnhof in den 147er umsteigen und zum Rechberg hochfahren“, sagt Nöltner.
Innerhalb Brettens kommen die Gäste in maximal 30 Minuten an jede Haltestelle
Nach Angaben des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) gelangen die Fahrgäste dadurch von jeder Haltestelle innerhalb Brettens mit höchstens einem Umstieg in maximal 30 Minuten Fahrzeit zu jeder anderen Haltestelle.
Damit das funktioniert, werden zugleich die Zeiten und Routen der Linien 141 und 146 angepasst. So führt die Linie 141 künftig nicht mehr über das Wohngebiet Wanne und die Innenstadt. Laut KVV fährt der Bus zunächst zum Zentralen Omnibusbahnhof und danach über die Innenstadt zu den nördlichen Stadtteilen.
Busse fahren erstmals das Gewerbegebiet Diedelsheim an
In Rinklingen und Diedelsheim kommt die Linie 146 künftig ohne die Schleife über den Alexanderplatz aus. Diedelsheim soll zum Start- und Zielort sämtlicher Kurse werden. Und erstmals fahren Busse auch das Gewerbegebiet Diedelsheimer Höhe an.
Aber nicht nur das: Alle Buszeiten richten sich nach Worten von Nöltner auch nach der Ankunft der Stadtbahn. Das allerdings hat einen kleinen Haken: Die Bahn fährt im 20-Minuten-Takt, die meisten Busse im Halbstunden-Takt. „Damit ist klar: Es geht nicht immer auf“, sagt der Bürgermeister. Einmal stündlich gebe es daher eine gute Verbindung und einmal eine, bei der die Bürger etwas warten müssten.
Mit dem Hausertal ist bald das größte Wohngebiet in Bretten an die Öffentlichen angeschlossen. Rund 4.000 Menschen leben dort. Und im Steiner Pfad haben ab September etwa 250 Anwohner eine Haltestelle vor der Haustür. „Grundsätzlich profitieren aber alle Bürger davon“, sagt Nöltner. Erklärtes Ziel sei schließlich, mehr Menschen zum ÖPNV zu bringen. Und das lässt sich die Stadt etwas kosten: Rund 300.000 bis 400.000 Euro pro Jahr plant die Verwaltung für die Linie 147 ein.
Die Linie 147 ist nach Nöltners Angaben ein Ergebnis aus dem Mobilitätskonzept. Schon länger gebe es die Forderung, das Krankenhaus häufiger anzufahren. Aktuell hält der Bus dort zweimal am Tag. Mit einem Schlag bekommen nun zudem das evangelische Seniorenheim Im Brückle und der Brettener Friedhof einen guten ÖPNV-Anschluss.
Neue Masten mit Fahrgastinformationen in Bretten
Ab den Sommerferien sollten die Brettener mitbekommen, dass sich etwas tut. Rund um die künftigen Haltestellen will die Stadt dann Parkverbote einrichten. Und Wöhrle-Geschäftsführer Thomas Balmer stellt Masten mit Fahrgastinformationen auf.
Schon jetzt sieht Balmer allerdings einen holprigen Start voraus. Ein normaler Großbus komme nicht durch die engen Straßen im Hausertal, sagt er. Weshalb er zwei kleinere Busse für 30 bis 35 Fahrgäste bestellt habe. „Die werden aber nicht pünktlich geliefert.“ Als Plan B stehe jedoch ein Vorführwagen bereit. Er sei deshalb „guter Dinge, dass wir das hinbekommen“.