Skip to main content

Tag der offenen Tür

Brettener Musikschule präsentiert ihre Bandbreite

Zum ersten Mal tauchen Kinder in die Welt der Musik ein. Die Brettener Jugendmusikschule gibt Gelegenheit, eine Vielzahl von Instrumenten auszuprobieren.

Janosch Streibl mit Musikpädagogin Susanne Bader am Euphonium.
Janosch Streibl versucht sich mit Musikpädagogin Susanne Bader am Euphonium. Für viele Kinder ist es an diesem Tag die erste Begegnung mit einem Instrument. Foto: Nina Tossenberger

Zum ersten Mal schwingen Kinder und Jugendliche den Bogen, drücken Tasten und zaubern Töne in die Luft: Beim Tag der offenen Tür der Jugendmusikschule „Unterer Kraichgau“ hatten sie die Gelegenheit, in die faszinierende Welt der Musik einzutauchen. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche lernten am Samstag über drei Stunden lang Instrumente kennen und musizierten unter Anleitung von Musikpädagoginnen und Musikpädagogen selbst.

Auch exotische Instrumente zum Ausprobieren

Zarte Harfenklänge mischen sich mit den Klängen von Geigen, Waldhörnern, Blockflöten, Akkordeons und vielen anderen Instrumenten. Es herrscht eine lebhafte Atmosphäre, in der die Besucher die Vielfalt der dargebotenen Stücke erleben und einen Eindruck von der Bandbreite der musikalischen Ausbildung erhalten. Dabei stehen nicht nur die klassischen Instrumente wie Klavier, Violine oder Trompete im Fokus, es können auch exotische Instrumente ausprobiert werden.

Auch die Eltern kennen nicht alle Instrumente

„Was ist das für ein Instrument?“, fragt Fabian seine Mutter und bringt sie damit selbst in Verlegenheit. „Das ist ein Englischhorn“, erklärt Olaf Gramlich, es zähle zur Familie der Oboeninstrumente. Auch Emilie versucht ehrgeizig, einen Ton zu erzeugen. Hohe, sirenenartige Töne kommen aus dem Instrument. „Ich möchte das Lernen“, meint die siebenjährige Emilie sicher und deutete auf die Oboe.

Ein Stockwerk darunter schauen sich Krystina Seeburger und ihre Töchter das Akkordeon an. „Im Kindergarten hatten sie regelmäßig Besuch eines Musikers, der Kinderlieder am Akkordeon vorspielte“, berichtet die Mutter. Diese Erfahrung weckte in Elsa das Interesse, das Instrument genauer zu erkunden und vielleicht sogar selbst zu erlernen.

Mehr als 20 Kinder versuchen sich am Waldhorn

In der Regel stoßen Klavier und Geige leichter auf Interesse, da sie in der Lebenswelt der Kinder und Eltern präsenter sind. Umso erfreulicher war es deshalb, dass die Kinder auch Interesse an außergewöhnlichen Instrumenten zeigten. „Mehr als 20 Kinder versuchten, einen Ton am Waldhorn zu erzeugen“, sagt Rachel Bauer-Wied. Ob am Waldhorn oder der Oboe, letztendlich entschieden sich Kinder für ein Instrument aufgrund der verschiedenen Klangfarben und des Spielgefühls. Man müsse seiner Neigung folgen, meinte Gramlich. Nach dem Motto: Wenn es dir gefällt, dann fange damit an, ob im Einzel- oder im Gruppenunterricht.

„Auch Erwachsene dürfen sich über ein Abo-System für flexible Unterrichtsstunden anmelden. Die Unterrichtsstunden können an den Beruf angepasst werden“, meinte die Sekretärin, Ina Goll. Kinder müssen sich nicht sofort entscheiden, sie können gerne auch Schnupperstunden nehmen.

„Ich finde so einen Schnuppertag super, denn so kann man vieles ausprobieren“, meint Sandra Bauer, die sich nach einem Rundgang mit ihrem Sohn am Kuchenbuffet stärkt. „Ich selbst war auch eine sehr ehrgeizige Violinistin“. Vom Musikunterricht profitiert man schließlich sein Leben lang. Auch Kinder, die bereits ein Instrument spielten, schauten sich um.

Im hauseigenen Saal spielen Schülerinnen und Schüler ihre einstudierten Stücke vor und begeistern die unentschlossenen Neulinge. Jan Spiegel spielt schon seit neun Jahren Posaune. „Durch die Posaune kann ich meine Kreativität ausfalten“, sagt er. Auch die Gemeinschaft in der Jugendmusikschule schätzt der 15-jährige sehr.

Neben den Konzerten war besonders der Schlagzeugbereich beliebt, in dem die jungen Besucher erste Rhythmen auf den Trommeln ausprobieren durften. „Ich habe in dieser Musikschule sechs Jahre Schlagzeug gespielt und lerne momentan Klavier“, berichtet Christian Streibl, der mit seinem Sohn Janosch kleine und große Klangkörper begutachtet. „Die Tuba hat mir gut gefallen“, betonte der Vierjährige, der bislang in der musikalischen Früherziehung Noten, Töne und Rhythmen erlernt.

Auch die Eltern sind gefragt

Um die Kinder für die Musik zu begeistern, seien auch die Eltern gefragt, betont Schulleiterin Susanne Jaggy. Wichtig sei, dass die Eltern ihre Kinder begleiten und sie motivieren. Letztendlich sei es nicht so entscheidend, was sie erlernen wollen, sondern dass sie musizieren. Für das Fagott und den Kontrabass könnten ab dem neuen Schuljahr wieder Unterrichtsstunden angeboten werden, bekundet die Schulleiterin.

Das Posaunenensemble, das Blechquartett und Beiträge mit der Oboe, mit dem Akkordeon und dem Drum-Set ließen den Tag nebst der Außentreppe der Musikschule ausklingen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang