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Wiederholung schon angekündigt

Dahlien statt Feigenbaum: Erste Pflanzentauschbörse in Bretten-Neibsheim ist voller Erfolg

Mit der ersten Pflanzentauschbörse in Bretten-Neibsheim lockt der Obst- und Gartenbauverein zahlreiche Besucher an. Und der Verein hat eine weitere Idee.

Die Zitronenblatt-Pflanzen von Thomas Berndt (links) finden schnell Abnehmer.
Die Zitronenblatt-Pflanzen von Thomas Berndt (links) finden schnell Abnehmer. Foto: Franz Lechner

Anfangs hatte Thomas Hauck, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauverein Neibsheim (OGV), noch von „einem Versuchsballon“ seines Vereins gesprochen.

„Wir veranstalten so was ja zum ersten Mal, mal sehen, wie es bei den Menschen ankommt“, sagte Hauck am Samstag über die erste Neibsheimer Pflanzen-Tauschbörse.

Von Zierpflanzen bis zu jungen Bäumen durfte in der Halle des mit dem OGV Neibsheim befreundeten Neibsheimer Kleintier- und Vogelzuchtverein alles zum Tausch angeboten werden. Sogar Samen oder Blumenzwiebeln wurden als Tauschware akzeptiert. Nur eine Bedingung stellte der Neibsheimer Obst-und Gartenbauverein: Der Verkauf von Pflanzen war ausdrücklich verboten.

Das machen wir auf jeden Fall wieder.
Thomas Hauck
Vereinsvorsitzender

Eine Stunde nach Beginn der Tauschbörse sah die Welt für Hauck dann schon ganz anders auch. Um drei Uhr waren bereits mehr als 30 Pflanzenliebhaber mit verschiedenen Pflanzen zur Tauschbörse gekommen.

Von Paprikasamen und Rosmarinzweigen über Dahlienzwiebeln bis hin zu einem Feigenbäumchen und anderen kleinen Obstbäumen reichte schon nach kurzer Zeit das reichhaltige Angebot. „Das machen wir auf jeden Fall wieder“, lautete dann auch die frühzeitige Bilanz von Thomas Hauck.

Für Günter Kolb, den erst vor Kurzem zurückgetretene langjährige Vorsitzende des Obst-und Gartenbauvereins Bruchsal, war der Erfolg ohnehin keine Überraschung. „Wir veranstalten ja in Bruchsal schon seit Jahren Mitte Mai eine Pflanzentauschbörse für Gemüsepflanzen. Da kommen immer viele Menschen“ berichtete er.

Hauck und die anderen Vorstandsmitglieder betrachteten ihre erste Tauschbörse für Zierpflanzen, Sträucher und junge Bäumen auch als Teil einer neuen thematischen Ausrichtung ihres Vereins. „Wir wollen uns künftig neben der Pflege von Streuobstwiesen und anderen Aktivitäten im Bereich Obstbau verstärkt auch den Hausgärten und ihren Anforderungen widmen“, erklärt Hauck.

In Bretten-Neibsheim soll es demnächst Fachvorträge einer Gartenbauingenieurin geben

Dazu gehöre beispielsweise auch eine neue Reihe mit der Gartenbauingenieurin Ute Ellwein. Am Donnerstag, 9. November gebe es um 19 Uhr in der Halle des Kleintierzuchtvereins etwa einen Vortrag zum Thema „Hochbeete und Bodenverbesserung“, berichtete Hauck.

Für Marlene und Ulrich Wurst und die anderen Besucher der Tauschbörse ging es am Samstag aber noch nicht darum, wie man die verschiedenen Gartenpflanzen am besten anbaut. Sie wollten erst einmal neue Pflanzen für ihren Garten finden. Die beiden Fachwarte für Obst-und Gartenbau waren mit Dahlienzwiebeln und Ablegern des indisches Blütenrohrs aus Spielberg bei Ettlingen zur Tauschbörse nach Neibsheim gekommen.

„In unserem OGV Spielberg hatten wir bis jetzt noch nie eine Pflanzen-Tauschbörse, deshalb wollten wir einfach mal schauen wie das funktioniert“, sagten sie. Nicht nur, weil sie Rosmarin und ein Feigenbäumchen mit nach Spielberg nehmen konnten, sondern vor allem auch wegen des regen Gedankenaustausches mit anderen Gärtnern.

Ich habe mehr als 1.000 verschiedene Kakteen zu Hause.
Thomas Berndt
Besucher

Beispielsweise mit Thomas Berndt. Der Gondelsheimer hatte mit seiner Frau einige ganz besondere Pflanzen zur Tauschbörse mitgebracht. Kanaren-Dachwurz, verschiedene Kakteen und ein Zitronenblatt. „Ich habe mehr als 1.000 verschiedene Kakteen zu Hause“, erzählte der Kakteenliebhaber.

Auf der Börse waren dann aber vor allem seine sehr intensiv riechenden Zitronenblattpflanzen gefragt. Berndt war der Einzige, der Kakteen anbot. Für den Gondelsheimer war das kein Problem. „Selbst, wenn ich nichts Interessantes für unseren Garten finden sollte, werde ich meine Pflanzen nicht mehr wieder nach Hause mitnehmen“, sagte er schmunzelnd.

Ohnehin war der Austausch von Informationen und Erfahrungen für ihn und die anderen Besucher mindestens genauso wichtig wie der Tausch von Pflanzen. „Sogar ich habe heute noch etwas dazu gelernt, nämlich wie man die Sträucher der Roten und der Schwarzen Johannisbeere auch ohne Früchte unterscheiden kann“, erklärte Thomas Hauck am Ende der Börse zufrieden.

Und auch Besucher Thomas Berndt äußerte sich zufrieden über die erste Neibsheimer Pflanzen-Tauschbörse. „Es wurde höchste Zeit, dass so etwas bei uns angeboten wird. Und wenn es nach mir ginge, könnte so eine Pflanzenbörse ruhig zweimal im Jahr stattfinden.“

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