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Kosten von 13.000 Euro

Das Brettener Stadtmodell ist fast fertig – doch wohin damit?

Die Initiative Altstadtrettung und der Verein Brettener Unternehmen (VBU) wollen das Stadtmodell auf dem Marktplatz sehen. OB Wolff ist dagegen, weil es dort zu viele Veranstaltungen gebe.

Sind sich einig: Jörg Biermann und Matthias Goll (von links) wollen das Stadtmodell beide auf dem Marktplatz sehen. Oberbürgermeister Martin Wolff ist dagegen.
Jörg Biermann und Matthias Goll (von links) wollen das Stadtmodell beide auf dem Marktplatz sehen. Foto: Catrin Dederichs

Das Brettener Stadtmodell der Initiative Altstadtrettung nimmt Gestalt an. Derzeit ist es ist in einer Gießerei in Niefern-Öschelbronn. Mitte März soll die abgekühlte Form geöffnet werden.

Indes bleibt ein zentraler Aspekt weiter ungeklärt: Wo in Bretten soll das gute Stück später einmal stehen? Und genau diese Frage taucht beim Heringsessen des Vereins Brettener Unternehmen (VBU) am Mittwochabend im Sporthallenzentrum „Im Grüner“ immer wieder auf.

Initiator Matthias Goll gibt den rund 100 Anwesenden einen Einblick von der Idee bis zum Stand heute. Er sagt, dass der geltende Denkmalschutz seiner Meinung nach nicht ausreicht. Und ein Stadtmodell helfe, denn eine Visualisierung schaffe ein Bewusstsein dafür, wie wichtig es sei, die Häuser zu erhalten.

Bei schönem Wetter steht alle zehn Minuten eine Gruppe da und schaut sich das an.
Matthias Goll, Initiative Altstadtrettung

Dabei verweist er auf seine Erfahrungen beim Eppinger Pendant. „Bei schönem Wetter steht alle zehn Minuten eine Gruppe da und schaut sich das an“, sagt Goll.

Das Brettener Modell zeigt einen Ausschnitt der Kernstadt mit etwa 1.500 Häusern, wie sie heute stehen. Allerdings mit einer kleinen Änderung. „Ich habe mir die künstlerische Freiheit genommen und die Stadtmauer mit eingezeichnet“, informiert Goll.

Die Kosten liegen nach seinen Angaben bei etwa 13.000 Euro inklusive Preisnachlass. 8.800 Euro übernimmt davon der VBU. Außerdem steckten circa 500 Stunden ehrenamtliche Arbeit darin. Für diesen Einsatz bedanken sich die Besucher mit Applaus.

Wenn wir es auf einem Hinterhof verstecken, machen wir uns lächerlich.
Matthias Goll, Initiative Altstadtrettung

Die Initiative Altstadtrettung will das Modell am 30. April beim verkaufsoffenen Sonntag aufstellen. Und damit kommt Goll bei der kritischen Standortfrage an. Er schlägt den Marktplatz in der Nähe der Markt-Apotheke oder beim Alten Rathaus vor. „Das muss sehr präsent stehen“, sagt Goll und fügt an: „Wenn wir es auf einem Hinterhof verstecken, machen wir uns lächerlich.“

Beide Orte lehnt Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) jedoch vehement ab: „Ganz offen gesagt, funktioniert das dort gar nicht.“ Auf dem Marktplatz gebe es zu viele Veranstaltungen, wie beispielsweise Peter und Paul. „Das soll präsent sein, muss sich aber auch einfügen“, sagt der OB. Die Stadt habe derweil noch eine andere Idee. Welche das ist, verrät er jedoch nicht.

Brettener Stadtmodell ist 107 mal 57 Zentimeter groß

Der VBU-Vorsitzende Jörg Biermann gibt zu bedenken, dass das Modell gerade einmal 107 mal 57 Zentimeter groß sei und daher kaum störe.

Kurze Zeit ruht das Thema und Bauamtsleiter Fabian Dickemann informiert über den sogenannten Bürgerbrunnen. Die Stadt, die Stadtwerke Bretten und der VBU wollen damit kostenloses Trinkwasser auf dem Marktplatz anbieten. Stehen soll der Brunnen in der Nähe der Markt-Apotheke.

Mit diesem Stichwort kriegt Biermann erneut die Kurve zum Thema des Abends. Der VBU-Vorsitzende sagt, der Platz gegenüber beim Brunnen biete sich dann doch geradezu an als Standort für das Brettener Stadtmodell.

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