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Kosten von rund 2,8 Million Euro

Drei Jahre Bauzeit: Evangelische Kirchengemeinde Bretten weiht saniertes Gemeindehaus ein

Seit zehn Jahren ist die Sanierung des evangelischen Gemeindehauses in Bretten Thema. Nun ist es so weit: Die Kirchengemeinde feiert die Wiedereröffnung.

Gemeinsam durchschnitten die Geistlichen Ralf Bönninger, Dietrich Becker-Hinrichs und Ulrike Trautz, von rechts und die Architekten Thomas Eichinger und Sabine Schöchlin, Mitte, das rote Band. Dabei repräsentierten Lotte Grauer, links und Greta Römer ältere und jüngere Mitglieder
Gemeinsam durchschnitten die Geistlichen Ralf Bönninger, Dietrich Becker-Hinrichs und Ulrike Trautz, von rechts und die Architekten Thomas Eichinger und Sabine Schöchlin, Mitte, das rote Band. Dabei repräsentierten Lotte Grauer, links, und Greta Römer ältere und jüngere Mitglieder. Foto: Susanne Lindacker

Mit einem Gottesdienst hat die Evangelische Kirchengemeinde Bretten und Gölshausen die Einweihung des umfangreich sanierten Gemeindehauses gefeiert. Dekanin Ulrike Trautz sowie die beiden Pfarrer Dietrich Becker-Hinrichs und Ralf Bönninger gestalteten dieses außergewöhnliche Ereignis im Wechsel.

In seiner Predigt verglich Becker-Hinrichs die Gemeinde als Herberge. „Das neue Gemeindehaus soll die Menschen zueinander führen und im Gespräch miteinander verbinden. Für alle soll die Gastfreundschaft als Kompass dienen, so wie wir alle Gäste sind vor Jesus.“

Dennoch sei das neue Gebäude mehr als nur eine Begegnungsstätte für die evangelische Kirchengemeinde. So wie jeder Stein wichtig sei für das gute Gelingen, so müsse auch das Gebäude zum Leben erweckt werden.

Planungszeit für das Gemeindezentrum in Bretten beträgt sieben Jahre

Grußworte überbrachte das Architektenteam Thomas Eichinger und Sabine Schöchling. Trotz vieler Erschwernisse und Unwegsamkeiten sei es gelungen, alle Vorgaben und Auflagen zu erfüllen und das Projekt zu einem guten Ende zu führen. „Kirche ist mehr als nur ein Gebäude“, sagte Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) und bezeichnete das Gemeindehaus als Ort der Bildung und Kultur, das Menschen verbindet.

„Ich bin sehr gerne hergekommen“, ließ der katholische Pfarrer Harald-Mathias Maiba verlauten und sprach in seinem Grußwort von einem „Freudesonntag“. Augenzwinkernd ließ er wissen, dass beide Konfessionen zusammengehören. Dies zeige sich daran, dass das neue Begegnungszentrum einst den katholisch Gläubigen als Gotteshaus diente.

Mit einer Bauzeit von rund drei Jahren, die mit einer Planung von sieben Jahren einherging, werde dieses Gebäude nun seiner Bestimmung übergeben, sagte Becker-Hinrichs. Die Bauausführung sei gelungen, alles wirke einladend und modern. „Ich bin total begeistert.“ Das Bauwerk sei transparent und zeitlos, erfülle dennoch die vielen Vorgaben. Der Weg dorthin sei lang gewesen.

Preissteigerung von etwa zehn Prozent

„Wir mussten uns vielen Herausforderungen stellen, die zu Verzögerungen führten.“ Mit einer Preissteigerung von etwa zehn Prozent liege man dennoch im kalkulierten Rahmen. Insgesamt belaufen sich die Sanierungskosten auf rund 2,8 Millionen Euro, die aus verschiedenen Töpfen finanziert wurden. Dabei steuerte die Badische Landeskirche eine Million Euro bei; die Restsumme übernahm die Kirchengemeinde.

Lobend erwähnte Becker-Hinrichs die Zuschüsse der „Aktion Mensch“. Damit gelang der Bau einer Rampe für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte und ermöglicht den barrierefreien Zugang zum Gebäude; der Einbau eines Aufzuges komplettiert das Ensemble. Auch Spenden und Zuwendungen aus der Bevölkerung trugen zum Erfolg bei, war zu hören.

Mit der Neueindeckung des Daches, dem Einbau neuer Fenster sowie einer farblichen Gestaltung und Modernisierung der Fassade gelang den Bauherren und Planern die Herstellung dieses Begegnungszentrums. Eine Bistrozone im Erdgeschoss lädt Gottesdienstbesucher zu Gesprächen ein und fördert den Austausch untereinander.

Die Architekten haben unsere Intention verstanden und gestalteten ein Bauwerk, das für viele Anlässe dient.
Dietrich Becker-Hinrichs
Pfarrer

Besonders erfreut zeigte sich Becker-Hinrichs über die Wiederöffnung der einstigen Türen an der Nord- und Südseite. „Wir haben dadurch kurze Wege und können auch den hinteren Teil des Außengeländes erreichen.“ Begonnen hat die Sanierung mit einem Architektenwettbewerb, der 2018 in einen Planungsauftrag mündete. Mit den 2021 begonnenen Bauarbeiten wurde das gesamte Gebäude umfassend saniert.

„Die Architekten haben unsere Intention verstanden und gestalteten ein Bauwerk, das für viele Anlässe dient“, sagte der Pfarrer weiter. Das 1780 in eine spätbarocke Hallenkirche umgebaute Gebäude fand damals als Gemeindesaal seine Bestimmung.

Becker-Hinrichs dankte allen, die der Gemeinde während der Bauzeit Räume zur Verfügung stellten und somit den Weiterbetrieb ermöglichten. Dekanin Trautz sieht in der neuen Begegnungsstätte die richtigen Rahmenbedingungen für die Arbeit des Kirchenbezirks. Als phänomenal bezeichnete sie, wie viele Menschen zum guten Gelingen halfen.

Mit einem gemeinsamen Mittagessen sowie einem bunten Unterhaltungsprogramm und Führungen durch das neue Gebäude endete dieser Tag, wie er begann: mit einem liturgischen Abschluss. Musikalisch begleitet wurden die Feierlichkeiten durch den Posaunen- und Kirchenchor unter der Leitung von Stephan Arendt, Friedrich Gerber und der Bezirkskantorin Bärbel Tschochohei.

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