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Musik als Hobby

Sadi Baştürk aus Bretten ist Musiklehrer aus Leidenschaft

Seit eineinhalb Jahren besteht in Bretten das Bağlama-Bildungszentrum. Dort gibt es Angebote zum Erlernen von Instrumenten aus dem Orient.

Ceyda Cicek, Sümeyra Kilinc und Cansu Cicek sind seit Dezember Sadi Baştürks Schülerinnen (von links).
Ceyda Cicek, Sümeyra Kilinc und Cansu Cicek sind seit Dezember Sadi Baştürks Schülerinnen (von links). Foto: Florian Ertl

Sadi Baştürk liebt die Musik. Seit mehr als 30 Jahren spielt der 58-Jährige die Bağlama. Die langhalsige Laute, die auch unter dem Namen Saz bekannt ist, hat Baştürk in sein Herz geschlossen. „Ich mochte es immer, wenn mein Onkel in meinem Geburtsort in der Türkei Bağlama spielte. Die Erinnerung an seine Lieder brachten mich zu meiner heutigen Leidenschaft“, sagt Baştürk.

Einmal wöchentlich Musikunterricht am Brettener Bildungszentrum

Seit eineinhalb Jahren betreibt der Brettener das Bağlama-Bildungszentrum in der Pforzheimer Straße. In Eigenregie renovierte er dafür die Räumlichkeiten, in denen einmal in der Woche Musikunterricht gegeben wird. In anderen Städten habe es schon seit längerem Musikangebote für Bağlama und andere Instrumente aus dem Orient gegeben. Er habe es deswegen für wichtig empfunden, dass es ein solches Angebot auch in seiner Heimatstadt Bretten gibt. „Das Ganze ist für mich jetzt ein Hobby neben meinem Beruf als Fräser“, erzählt der Musiker. Ihn gehe es bei seinem Unterricht nicht ums Geld.

„Kultur muss von Generation zu Generation weitergegeben werden. Da kommt es auf materielle Dinge nicht an“, findet er. Seine drei Kinder habe er deswegen auch zum Musizieren anregen wollen. Anstatt der Bağlama wollten die aber lieber Gitarre und Klavier lernen. „Das habe ich absolut unterstützt. Hauptsache, die Kinder sind nicht immer am Handy“, meint Sadi Baştürk.

Kultur muss von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Sadi Baştürk
Musiklehrer

Er freue sich über jeden Schüler, den er in seinem Bildungszentrum empfangen könne. Aktuell gibt der Musiker einmal in der Woche Unterricht. Drei Schülerinnen hat Baştürk. Sie alle haben im Dezember vergangenen Jahres das Bağlama-Spielen angefangen.

„Als wir das erste Mal hier waren, konnten wir nicht einmal Noten lesen. Wir hatten bisher keinen Kontakt zur Musik gehabt“, erzählt Ceyda Cicek. Nach ihrem Studium hätten sie, ihre Schwester und ihre Cousine wieder mehr Freizeit gehabt und sich dafür entschieden, ein Instrument zu lernen. „Die Bağlama gefiel mir sehr. Das Instrument kann sehr facettenreich bespielt werden“, merkt Sümeyra Kilinc an.

Nachdem die drei Frauen in den ersten Monaten des Unterrichts vor allem Kenntnisse in Musiktheorie erlangt hatten, versuchten sie sich unter Anleitung ihres Lehrers an schwierigeren Stücken. „Ich bin stolz auf meine Schülerinnen“, sagt Lehrer Baştürk.

Sie hätten gute Fortschritte gemacht. Bağlama-Spielen könne man zudem mit Fleiß und Eifer schnell erlernen. „Nach einem Jahr können die meisten Schüler schon gut spielen. Bis es richtig professionell wird, braucht es dann etwa drei Jahre. Natürlich muss in der Zeit häufig geübt werden“, so Baştürk.

Sadi Baştürk träumt von Auftritt auf Peter-und-Paul-Fest

Ein großer Traum von ihm sei es, einmal mit seinen Schülerinnen auf dem Peter-und-Paul-Fest oder „Bretten live“ aufzutreten. „Nicht jeder wird unser Instrument kennen, aber jeder kann die Musik fühlen, die wir machen. Musik kann jeder verstehen. Sie ist die einzige Weltsprache“, ist der 58-Jährige überzeugt.

Baştürk möchte daher weiter musizieren und unterrichten. „Das mache ich, bis ich tot umfalle“, meint er lachend.

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