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Weltweiter Stellenabbau

Rund 300 Arbeitsplätze bei der E. G. O. in Oberderdingen sind gefährdet

Die E. G. O. in Oberderdingen hat ihre Mitarbeiter über mögliche Verlagerungen und Kündigungen informiert. Viel mehr ist nicht zu erfahren. Doch es gibt diverse Gerüchte aus gewöhnlich gut informierten Quellen.

Weltweit baut die E. G. O. Arbeitsplätze ab. Auch der Stammsitz in Oberderdingen könnte betroffen sein.
Weltweit baut die E. G. O. Arbeitsplätze ab. Auch der Stammsitz in Oberderdingen könnte betroffen sein. Foto: Matthias Hangst/Getty Images

Mehrere hundert Mitarbeiter der E. G. O. Oberderdingen könnten ihren Arbeitsplatz verlieren. Entsprechende Gerüchte bestätigt Unternehmenssprecherin Christine Metz. Sie spricht von „Anpassungsmaßnahmen“. Zu konkreten Zahlen oder den betroffenen Bereichen äußert sich das Unternehmen jedoch nicht.

Von der zuständigen Gewerkschaft ist mehr zu erfahren. Dirk Becker, Bevollmächtigter der IG Metall, spricht von etwa 300 Arbeitsplätzen.

Christine Metz teilt mit, die Hausgerätebranche leide weltweit seit etwa Mitte 2022 unter einem deutlichen Nachfragerückgang. Auch 2023 sei ein schwieriges Jahr gewesen, für die Branche allgemein und für die E. G. O.-Gruppe. „Die aktuellen Prognosen gehen auch für 2024 nicht von einer schnellen Erholung auf dem Hausgerätemarkt aus“, schreibt sie.

Auch am E. G. O. Stammsitz in Oberderdingen soll es möglicherweise Anpassungsmaßnahmen geben.
Christine Metz
Unternehmenssprecherin

Metz spricht von signifikanten Überkapazitäten in den Produktionen. Bereits 2023 habe die E. G. O. deshalb begonnen, weltweit Produktionskapazitäten zu reduzieren und zu verlagern. Demnach „passte“ die E. G. O. bereits die Anzahl ihrer Mitarbeiter „an“. Laut Metz hatte die Gruppe im Oktober 2022 weltweit rund 6.250 Mitarbeiter. Ein Jahr später waren es etwa 900 Personen weniger.

„Auch am E. G. O. Stammsitz in Oberderdingen soll es möglicherweise Anpassungsmaßnahmen geben“, schreibt Metz. Die Mitarbeiter seien über mögliche Veränderungen informiert. Es hätten Gespräche mit Arbeitnehmervertretern begonnen, um über diverse Maßnahmen zu sprechen und gemeinsame Lösungen zu suchen.

Unser Ziel ist, den Abbau zu verhindern und zumindest zu reduzieren.
Dirk Becker
Bevollmächtigter der IG Metall

IGM-Bevollmächtigter Becker kündigt an, um jeden einzelnen Arbeitsplatz zu kämpfen. „Unser Ziel ist, den Abbau zu verhindern und zumindest zu reduzieren“, sagt er. Nach seinen Worten ist das Problem aber nicht nur, was jetzt kommt. „Um die Branche machen wir uns schon Gedanken.“

Die Frage sei, welche Zukunft der Standort hat, insbesondere, falls das Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter entlasse. „Was machen wir, wenn die Arbeit dann wieder kommt?“, fragt Becker. Dann brauche die E. G. O. gut ausgebildete Kräfte. „Deshalb ist uns lieber, wir lassen die Menschen hier und schauen, wie wir mit ihnen durch die Krise kommen.“

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Zunächst habe die Gewerkschaft nur „groß informiert“, demnächst stünden Einzelgespräche an. Noch seien sie am Anfang. Über die ersten Reaktionen sagt Becker, manche Mitarbeiter glaubten nicht an diese Pläne. „Andere machen sich natürlich Sorgen.“

Arbeitgeber informiert 1.200 Mitarbeiter in Oberderdingen über mögliche Entlassungen

Laut Becker hat der Arbeitgeber in zwei Veranstaltungen etwa 1.200 Mitarbeiter aus zwei Bereichen über drohende Entlassungen und Verlagerungen informiert. Für nähere Informationen verweist er die BNN an die E. G. O. Das Unternehmen schreibt jedoch, keine weiteren Statements oder Kommentierungen abzugeben.

Aus Insider-Kreisen sickern weitere Informationen durch, die allerdings durchweg weder bestätigt noch dementiert sind. Diesen Gerüchten zufolge sollen die Kochplatten 2024 in die Türkei verlagert werden, ein Teil der Elektronik soll nach Polen gehen.

Thermostate will die E. G. O. anscheinend bis 2026 nach Kroatien verlagern und den Bereich Anlagenbau bis Sommer 24 schließen. Die Produktionslogistik soll laut Gerüchten ebenfalls ausgelagert werden und die Finanzbuchhaltung soll künftig in Kroatien bearbeitet werden. In der Verwaltung sollen demnach 20 Stellen abgebaut werden.

Ebenfalls Gerüchten zufolge will das Unternehmen bis Ostern einen konkreten Plan vorlegen und ab dem 22. Februar verhandeln. Gewerkschaftler Dirk Becker geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Verhandlungen zwei bis drei Monate dauern.

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