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Bretten soll für Mediziner attraktiver werden

Sicherung der kinderärztlichen Versorgung in Bretten ist einen Schritt weiter 

Eines ist klar: Wenn sich nichts tut, stehen 4.500 Familien in und rund um Bretten demnächst ohne Kinderarzt da. Ein Medizinisches Versorgungszentrum soll das verhindern. Der Gründungsvertrag für eine entsprechende Genossenschaft ist jetzt unterzeichnet.

Den Gründungsvertrag unterzeichneten Oberbürgermeister Martin Wolff, Dr. Martin Felger von der Diomedes GmbH sowie die beiden Brettener Kinderärzte Dr. Roland Knecht und Dr. Matthias Gelb (hinten, von links).
Den Gründungsvertrag unterzeichneten Oberbürgermeister Martin Wolff, Martin Felger von der Diomedes GmbH sowie die beiden Brettener Kinderärzte Roland Knecht und Matthias Gelb (hinten, von links). Foto: Marcel Winter/Stadt Bretten

Seit Monaten schlagen die Kinderärzte Matthias Gelb und Roland Knecht Alarm. Stand jetzt schließen sie ihre Praxis Ende kommenden Jahres. Bretten stünde dann ohne Kinderarzt da. Das beträfe derzeit rund 4.500 Familien. Im Bemühen, das zu verhindern, sind die Ärzte und die Stadtverwaltung nun aber einen Schritt weiter.

Wie die Stadt Bretten in einer Pressemitteilung bekannt gibt, wurde dieser Tage im Rathaus eine Genossenschaft gegründet. Primäre Aufgabe dieser Genossenschaft ist, ein kinderärztliches Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu installieren.

Die neu gegründete Genossenschaft trägt den Namen GNK Gesundheitsnetz Kraichgau eG. Sie besteht zunächst aus drei Mitgliedern. Diese sind die Kinderärzte Gelb und Knecht sowie die Stadt Bretten, vertreten durch Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler).

MVZ soll Bretten für Kinderärzte attraktiv machen

Im Juli hatte der Gemeinderat beschlossen, ein Medizinisches Versorgungszentrum zu gründen. Im Grunde geht es darum, Bretten für Ärzte attraktiv zu machen. Denn ein MVZ bietet Medizinern einige Vorteile.

So ermöglicht es unter anderem flexiblere Arbeitszeiten als in einer eigenen Praxis. Außerdem spart ein MVZ Kosten, weil mehrere Ärzte gemeinsam Räume, Technik, Abrechnung und Marketing nutzen.

Prokurist der Genossenschaft ist Martin Felger. Er ist Geschäftsführer der Firma Diomedes, die die Stadt bei der Gründung der Genossenschaft – und auch später bei der Gründung des MVZ – betreut. Laut Pressemitteilung hat Diomedes das MVZ-Genossenschaftsmodell entwickelt. In mehreren Kommunen in Baden-Württemberg habe das Unternehmen solche Versorgungszentren bereits erfolgreich eingeführt.

Nach Worten von OB Wolff ist die kindermedizinische Versorgung von elementarer Bedeutung für Bretten. „Ich bin daher den beiden Kinderärzten sehr dankbar, dass wir gemeinsam einen Weg finden konnten, den Praxisbetrieb fortzusetzen“, sagt er.

Zufrieden zeigten sich demnach auch die beiden Kinderärzte. Sie teilen mit, es gehe darum, als Ärzte weiterzuarbeiten, aber „von der immer ausufernden Verwaltungsarbeit entlastet zu werden“.

Der Betriebsstart des MVZ für die Kinder- und Jugendheilkunde erfolgt voraussichtlich zum 1. April 2024. Für die Patienten wird sich dadurch aber nichts ändern. Gelb und Knecht versorgen sie weiterhin wie gewohnt in der Anne-Frank-Straße 27 in Bretten.

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