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Viele Dauerspender

Warum die Brettener Bürger ihr Blut in der Stadtparkhalle spenden

Das Deutsche Rote Kreuz hat am Mittwoch eine Blutspendeaktion in der Stadthalle Bretten organisiert. Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger ist hoch – aus verschiedenen Gründen.

Markus Schmidt ist ein bereitwilliger Spender und hilft damit anderen Menschen.
Entnahmeschwester Angelika Höfle gehört zum Team aus Mannheim
und ist öfters in Bretten in der Stadtparkhalle. Ihr Arbeitsradius beträgt 70 Kilometer.
Markus Schmidt ist ein bereitwilliger Spender und hilft damit anderen Menschen. Angelika Höfle entnimmt ihm Blut. Foto: Susanne Lindacker

Es ist das wichtigste Argument: Das Spenden von Blut hilft anderen Menschen und kann sogar Leben retten. Bis zu drei Patienten profitieren von einer einzigen Vollspende. Und die Regeln sind einfach: Blutspenden kann, wer gesund ist, mindestens 50 Kilogramm wiegt und ärztlicherseits zur Abgabe zugelassen wird.

Das Mindestalter liegt bei 18 Jahren – eine Altersbeschränkung gibt es nicht mehr. Und mit 264 angemeldeten Spendern sei die Bereitschaft zur Blutabgabe im Raum Bretten stabil, erklärt Claudia Schmidt. Sie ist die stellvertretende Jugendleiterin der Ortsgruppe Bretten des Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Mitorganisatorin der regelmäßigen Blutspende-Aktion.

Krankheitsbedingt fielen zwar Spender weg – dennoch gehe sie von etwa 240 Abgaben aus. „Die Spendenfreudigkeit in Bretten ist hoch“, sagt sie. Das liege auch an der Medienpräsenz, mit der das DRK über alle gängigen Plattformen zur Teilnahme aufrufe. „Das geschieht meist vier Wochen vor dem Termin“.

Rotes Kreuz freut sich über Jungspender

Am bereitwilligsten sei die Altersklasse zwischen 40 Jahren bis 60 Jahren. Erfreulich sei die Teilnahme von Erstspendern, im Alter ab 18 Jahren. „Meist kommen diese mit Eltern oder Bekannten und probieren aus, ob sie die Blutabgabe gut vertragen“. Von den 20 bis 30 Bereitwilligen blieben dann Prozent bis 20 Prozent dabei und kämen regelmäßig, berichtet Schmidt weiter.

Ich sehe die Spende als Bürgerdienst an.
Evelyn Blomenkemper
Spenderin

So eine Jungspenderin ist auch Evelyn Blomenkemper. Sie ist das fünfte Mal dabei und verträgt die Blutabgabe gut. Es sei ihr sehr wichtig, zu spenden und dadurch anderen zu helfen. „Ich sehe die Spende als Bürgerdienst an“, sagt sie. Mit ihrer Blutgruppe 0+ gehört sie zu etwa 35 Prozent der Bevölkerung, die in dieser Gruppe vertreten sind.

Außerdem sei die Untersuchung ihres Blutes eine gute Kontrolleinrichtung. Sollten sich auffällige Befunde herausstellen, wird der Spender darüber informiert. Dies bestätigt Monika Stelz. Sie ist Entnahmeschwester und Teamleiterin des Blutspendediensts aus Mannheim. „Ich bin für den reibungslosen Ablauf zuständig. Ich schaue, dass alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden“.

Frauen dürfen viermal spenden, Männer sechsmal

Gleichzeitig ist sie eine von drei Mitarbeitern, die den Blutdruck messen, den Eisenwert prüfen und die Körpertemperatur kontrollieren. „Die Spendenfähigkeit entscheidet dann ein Arzt“. Sehr froh sei sie darüber, dass die Altersbeschränkung aufgehoben sei. Um dem Blutmangel ein wenig entgegenzuwirken, hat das DRK die Anzahl der Blutabgaben erhöht.

Frauen dürfen bis zu viermal jährlich zur Blutspende gehen; bei Männern darf sogar sechsmal die Nadel angesetzt werden. „Jeder, der sich gut fühlt, soll Blut spenden“, sagt Stelz. Und gut fühlt sich auch Markus Schmidt. Der 40-Jährige gibt diesmal zum 44. Mal sein Blut ab. Bisher habe er alle Spenden gut vertragen.

Das ist für mich selbstverständlich.
Markus Schmidt
Spender

Wichtig sei ihm dabei, anderen dadurch zu helfen, meint er. „Das ist für mich selbstverständlich“. Außerdem trifft er hier stets Bekannte und Freunde, mit denen er ein Schwätzchen hält. Mit seiner Blutgruppe A+ deckt er die am häufigsten vertretende Blutgruppe in Deutschland ab. Sein Blut entnimmt dieses Mal die eigens dafür geschulte Krankenschwester Angelika Höfle.

Blutspender sind seltener erkältet

Sie gehört zum Team des DRK, die aus Mannheim angereist sind. Sehr routiniert setzt sie die Nadel an seiner linken Armbeuge an – und schon läuft das Blut in den Kunststoffbeutel.

„Wir entnehmen jeweils einen halben Liter Blut“, erklärt Höfle. Dieses wird nach der Abnahme in insgesamt vier Beuteln verteilt. Am meisten verwendet werden die Erythrozyten, also die roten Blutkörperchen. „Davon profitieren viele Menschen. Nach der Blutspende ersetzt der Körper die fehlende Flüssigkeit, die Plasmaeiweiße und die weißen Blutkörperchen – die Leukozyten – innerhalb weniger Tage.“

Die roten Blutkörperchen seien nach einer Woche aufgebaut. Am längsten dauere es, das fehlende Eisen zu erneuern. Dies könne vier bis sechs Wochen dauern. Am Ende der Spendenaktion kommt das gewonnene Blut – etwa 120 Liter – in Kühlboxen nach Mannheim ins Logistikzentrum.

Von dort aus findet die Verteilung an Krankenhäuser und Labore statt. Der moderne Aderlass sei sogar gesund, sagen die Fachleute. Im Vergleich zu Nicht-Spendern erkranken diese seltener an Erkältungen. Das liege an der gesteigerten Immunabwehr.

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